Um eine Demenzerkrankung zu erkennen bzw. diagnostizieren zu können, kommen sogenannte psychometrische Tests zum Einsatz. Dank solch eines Demenz Test kann der Arzt feststellen, ob das Denk- und Erinnerungsvermögen eingeschränkt ist und wie weit diese Symptomatik bereits geht. Zudem dienen diese Tests der Dokumentation des Krankheitsverlaufes.
Bei dieser Testform handelt es sich meist um Fragen und kleinere Aufgaben, die einem gesunden Menschen als durchaus einfach erscheinen können. Ist jemand aber an einer Demenzform erkrankt, können derlei Aufgaben bereits zur Herausforderung werden.
Weitere Informationen zum Thema Demenz können Sie in unsrem Artikel „Wann ist jemand dement? Früherkennung, Risikofaktoren & Prävention“ nachlesen.
Vermutlich ist dieser Demenez Test der bekannteste Test um eine mögliche Demenz-Erkrankung festzustellen. Mit ihm können Veränderungen hinsichtlich der räumlichen Vorstellungskraft sowie dem Problemlösungsvermögen des Betroffenen früh erkannt werden.
Konkret geht es darum, dass der Patient in einem vorgegebenen Kreis die zwölf Ziffern der Uhr sowie die Stellung der Zeiger bei einer vorgegebenen Uhrzeit einzeichnet. Wie das Ziffernblatt eingezeichnet wird, wird ebenso beurteilt wie die Verteilung der Ziffern und ob eine korrekte Wiedergabe der Uhrzeit erfolgt. Außerdem ist es wichtig für den Arzt zu erkennen, ob und wann der Betroffene gezögert hat, ob er Korrekturen vorgenommen hat und wie lange er grundsätzlich zum Zeichnen und Erledigen der Aufgabe benötigt hat.
Klar festzuhalten ist aber, dass für eine abschließende Diagnose das Ergebnis des Uhrentest allein nicht ausreicht. Er ist aber eine gute und bewährte Methode, um den Verlauf der Demenzerkrankung zu kontrollieren.
Sehr häufig zum Einsatz kommt der MMST, der Mini-Mental-Status Test. Dieser dient dazu, eine mögliche kognitive Störung sowie deren Schweregrad richtig einzuschätzen. Dieser Demenz Test gibt Aufschluss darüber, ob beim Betroffenen eine reine Altersvergesslichkeit vorliegt oder eine Demenz bzw. eine Depression.
Der MMST-Test besteht aus Fragen in Verbindung mit Handlungsaufgaben und praxisbezogenen Fragen. Diese sind von Menschen, die kognitiv nicht beeinträchtigt sind, meist problemlos zu beantworten. Personen die an Alzheimer oder an einer anderen Demenzerkrankung leiden, haben hier Schwierigkeiten. Bei den Aufgaben des MMST-Test geht es darum, räumliche Orientierungsprobleme, aber auch die Merk- und Erinnerungsfähigkeit sowie die Aufmerksamkeit, die Rechenfähigkeit und die Sprache zu prüfen.
Um die Orientierung des Betroffenen zu definieren, werden ihm zehn Fragen nach Ort und Zeit gestellt. Bei den Aufgaben hinsichtlich der Merkfähigkeit geht es darum, dass sich der Patient aus einer Wortliste drei Begriffe merken und in der Folge wiederholen kann. Er hat insgesamt sechs Versuche dazu, wobei bei Schwierigkeiten zur Erinnerung an die Wortliste der Test in der Folge nicht mehr fortgesetzt wird.
Um festzustellen, wie aufmerksam der Betroffene noch ist und um seine Rechenfähigkeit zu testen, muss er auch fünf Rechenaufgaben lösen. Dabei geht es um Subtraktionsaufgaben mit Zahlen zwischen eins und 100. Der MMST-Test in Bezug auf die Sprachfähigkeit dreht sich darum, dass Gegenstände benannt und Handlungen verstanden und ausgeführt werden müssen. Zudem muss in diesem Bereich des Tests der Patient auch Begriffe und Sätze schreiben und geometrische Formen zeichnen.
Die gesamte Durchführung eines MMST-Tests nimmt ca. 10 Minuten in Anspruch, die maximal mögliche Punktzahl liegt bei 30. Bei Werten von weniger als 25 ist eine signifikante Beeinträchtigung des Betroffenen gegeben. Liegt die Punktzahl unter 20, ist von einer mittelschweren Demenzerkrankung auszugehen. Schwere Formen hingegen weisen sogar eine Punktzahl von weniger als 10 auf.
Die Abkürzung DemTect steht für Demenz Detection. Dabei werden die kognitiven Fähigkeiten, aber auch Gedächtnis, Wortflüssigkeit und Aufmerksamkeit des Betroffenen geprüft.
Der DemTect Test besteht insgesamt aus fünf Teilen und dauert ca. 10 Minuten. In einem ersten Test geht es darum, den Lernzuwachs des sogenannten episodischen Gedächtnisses zu prüfen. Dafür erhält der Betroffenen eine Wortliste mit zehn Begriffen, von denen er die, die er sich gemerkt hat, nach Ablauf der Zeit wiedergeben muss. Die Anzahl der wiederholten Wörter, deren Reihenfolge unerheblich ist, wird addiert.
In einem zweiten Testschritt erhält der Betroffene die Aufgabe, zuerst eine drei- und vierstellige Zahl in die entsprechenden Zahlwörter umzuwandeln. Also zum Beispiel die Ziffern 209 und 4054 in die entsprechenden Begriffe zweihundertneun und viertausendvierundfünfzig. Danach muss er zwei Zahlwörter, also sechshunderteinundachtzig, in die entsprechenden Zahlen umwandeln.
Bei diesem Test können maximal vier Punkte erreicht werden.
Der nächste Abschnitt des DemTect-Testes ist die sogenannte Supermarktaufgabe. Dabei geht es darum, dass der Betroffene so viele Dinge wie möglich nennt, die er in einem Supermarkt kaufen kann. Damit wird die semantische Wortflüssigkeit überprüft. Die Begriffe werden gezählt und in der Folge als Punktwert für das Testergebnis gewertet.
Anschließend wird das Arbeitsgedächtnis überprüft. Dem Patienten werden zwei-, drei- und vier- oder sogar fünfstellige Zahlenreihen vorgelesen. Diese muss er rückwärts nachsprechen. Gewertet wird die längste richtige Zahlenfolge, die wiederholt wird.
In der letzten Aufgabe des DemTect Testes wird dann die Wortliste aus der ersten Aufgabe wiederholt.
Zur Auswertung des Testergebnisses werden aus allen Tests die Punktwerte addiert und infolge einer Umrechnungstabelle analysiert. Der Maximalwert der Punkte liegt bei 18, die eine altersmäßig kognitive Leistung attestiert. Dieser Bereich greift bis zur Zahl 13, darunter gibt es zwischen 9 und 12 eine leichte kognitive Beeinträchtigung. Ist der Wert 8 Punkte oder sogar darunter, besteht der Verdacht auf eine Demenzerkrankung.
Der DemTect Test kann auch in Kombination mit dem MMST, dem Mini Mental Status Test, gemacht werden. In der Diagnostik von Demenz ist das durchaus sinnvoll, da der DemTect einfache kognitive Beeinträchtigungen grundsätzlich besser erfassen kann als die bloße Durchführung des MMST.
Der TFDD Test ist ein Screening-Verfahren, das zur Früherkennung von Demenzerkrankungen zum Einsatz kommt. Mit ihm wird eine Abgrenzung hinsichtlich einer Depressionserkrankung möglich. Dies ist durchaus wichtig, da gerade Depressionen oft eine Demenz vortäuschen, immerhin führen auch sie oft zu einer Beeinträchtigung der kognitiven Leistungen. Der Mediziner spricht in diesem Zusammenhang von einer Pseudodemenz.
Der Test wird in zwei Teile geteilt, wobei der Demenzteil aus neun Aufgabenbereichen besteht. Dabei geht es unter anderem darum,
zu prüfen. Insgesamt gibt es 50 Punkte zu erreichen, wobei ein Wert unter 35 auf eine Demenzerkrankung hinweist.
Im Depressionsteil des TFDD geht es darum, sowohl eine Fremd- als auch eine Selbstbeurteilung im Hinblick auf eine Depression auf einer Skala mit 11 Stufen vorzunehmen. Maximal können hier 20 Punkte erreicht werden, wobei ein Ergebnis von mehr als 8 Punkten Indiz für eine Depression ist.
Außer den genannten Testmethoden, gibt es auch die Option einen Selbsttest durchzuführen. Weitere Informationen finden Sie hier.
In der täglichen Sprache wird oft kein Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz gemacht. Für viele stellt sich so die Frage: Gibt es überhaupt einen Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz? Kurz: nein, eigentlich nicht, es kann kein Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz gemacht werden. Demenz ist als ein Oberbegriff des Krankheitsbildes zu verstehen. Alzheimer ist hingegen eine bestimmte Form der Demenz. Weitere Informationen hierzu, können Sie in unserem Beitrag “Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz – Definition und Symptome” finden.