Die Bindung zwischen Großeltern und Enkelkinder ist meist eine ganz besondere. Einerseits ist es für Großeltern entspannter im Vergleich zur Zeit, als sie ihre eigenen Kinder großgezogen haben. Großeltern können dabei weniger auf die Erziehung schauen und die Enkelkinder mehr verwöhnen. Gleichzeitig sind sie jedoch für ihre Enkel auch ein wichtiger Bezugspunkt, denn ihre Geschichte hat deren Existenz erst möglich gemacht.
Die Sicherheit der Enkelkinder steht an oberster Stelle – Machen Sie Ihren Haushalt kindersicher
Da es vermutlich schon einige Zeit her ist, dass Sie Ihren Haushalt kindersicher machen mussten, sollten Sie spätestens ab dem Krabbelalter Ihren Haushalt regelmäßig vor einem Besuch Ihrer Enkelkinder auf Unfallgefahren und Sicherheitsprobleme prüfen. Je nach Alter und Fähigkeiten der Kinder kommen auch immer wieder neue Gefahren hinzu.
Denken Sie vor allem daran, dass Ihre Enkelkinder Zuhause Regeln haben können, die Ihnen nicht bewusst sind. Zum Beispiel kann es sein, dass die „gefährlichen“ Schränke kindersicher abgeschlossen sind, also jeder zu öffnende Schrank auch geöffnet werden darf. Dann reicht bei Ihnen nicht aus, die Schranktüren lediglich sichtbar geschlossen zu halten.
Auch können die Kinder in Ihrem Haushalt Dingen und Materialien begegnen, die ihnen vorher schlicht unbekannt war. Vielleicht erreichen sie Zuhause nur die Bücher im Regal, die auch mit Fettfingern angefasst oder angemalt werden dürfen – bringen Sie also wichtige Gegenstände außer Reichweite.
Versuchen Sie, Ihre Wohnung aus Kinderaugen zu betrachten: Was kann passieren, was wirkt einladend? Scheuen Sie sich auch nicht, die Eltern vorab zu fragen, auf was Sie achten sollten – schließlich kennen die ihre Kinder am besten.
Unfälle passieren im Haushalt schnell und Kindern noch viel öfter. Unbedacht ziehen sie an Gegenständen oder sehen nicht, wohin sie laufen.
Daher hier einige Tipps für die typischen Unfallgefahren:
Haben Ihre Enkelkinder eine Erkrankung oder Behinderung oder besondere Bedürfnisse, sprechen Sie unbedingt vorher alles mit den Eltern ab. Klären Sie, ob Medikamente eingenommen werden müssen oder ein spezieller Pflegeplan vorliegt. Lassen Sie sich auch einen Plan geben, was im Notfall getan werden muss.
Fragen Sie besonders bei nonverbalen Kindern nach, wie Sie erkennen, dass Ihr Enkelkind sich wohl fühlt oder wie es einen Bedarf kommuniziert.
Regelmäßig bieten Hilfsorganisationen auch Erste-Hilfe-Trainings für Großeltern an. Dort lernen Sie alles, um für übliche Notfälle gewappnet zu sein und können auch Fragen stellen.
Viel hat sich getan, seitdem Sie Kinder hatten – und viel hatte sich da schon getan, seitdem Sie selbst ein Kind waren.
Lassen Sie sich erzählen, welche Bücher die Kinder heutzutage lesen, welche Zeichentrickserien angesagt sind und welche Spiele auf dem Schulhof gespielt werden.
Es gibt Klassiker, die isst eigentlich jedes Kind: Nudeln mit Tomatensoße, Fischstäbchen, Pommes und alles mögliche aus Hühnchen. Und, vielleicht erinnern Sie sich an Ihre eigene Kinderzeit: Alles, was Oma oder Opa kocht, ist lecker. Sogar Spinat oder Brokkoli, die sonst bei Kindern häufig eher gemieden werden.
Und während die meisten Eltern darauf achten, dass ihr Kind sich regelmäßig vernünftig ernährt, können Sie gerne auch einmal das Lieblingsessen servieren.
Nichtsdestotrotz: Erweitern Sie ruhig den kulinarischen Horizont der Kinder. Lassen Sie sie mitkochen und auch mitbestimmen, was es geben kann. Oft entsteht Essensmäkeligkeit aus Unsicherheit, wie neues Essen schmeckt und sich im Mund anfühlt. Sieht Ihr Enkelkind von vorn bis hinten den Prozess, wie aus den Kartoffeln, Erbsen und Möhren Mittagessen wird, ist diese Hemmschwelle oft schon überwunden.
Werden Sie ruhig kreativ und erzählen Sie Geschichten über Essen, dem Ihr Enkelkind noch nicht ganz über den Weg traut. Kartoffelklöße sind da schnell das Hauptnahrungsmittel von Drachen, die nur Essen mögen, das wie Goldklumpen aussieht. Und jeder Ritter liebt grüne Bohnen, die so lang sind wie ihre eigenen Schwerter!
Bei den Großeltern zu sein ist ein wenig wie Ferien haben. Irgendetwas Spannendes passiert immer. Ob das ein gemeinsamer Zoobesuch ist, ein Kaffeenachmittag mit Kuchen, eine Fahrt mit der Bahn oder eine wilde Partie Halma – bei Oma und Opa ist alles immer ein Fünkchen interessanter als Zuhause.
Für Ihre Enkelkinder ist vor allem wichtig, dass Sie sich mit ihnen beschäftigen und ihnen das Gefühl geben, wichtig zu sein. Seien Sie gewiss: Sie können fast nichts Langweiliges tun.
Da Sie den Besuch einplanen und sich Zeit nehmen für Ihr Enkelkind, können Sie auch manche Dinge unternehmen, für die im Alltag oft zu wenig Platz bleibt. Veranstalten Sie also nach Herzenslust alles, was Ihnen einfällt, und erfreuen Sie sich an leuchtenden Kinderaugen. Wenn Sie überlegen in einen Ausflug zu machen, sollten Sie unbedingt die Ermäßigungen durch Ihren Rentenausweis beachten.
Eine gute Beziehung zwischen Familienmitgliedern ist leider nicht immer ganz selbstverständlich. Deshalb ist es umso wichtiger, dieses Verhältnis ganz besonders zu pflegen. Abgesehen davon , dass es eine rechtliche Grundlage für das Umgangsrecht für Großeltern mit ihren Enkelkindern gibt, sollte darauf geachtet werden, dass Enkel ihre Großeltern regelmäßig besuchen können. Allerdings gibt es hierbei einige Punkte für ein gutes Miteinander zu beachten.
Für Kinder ist es wichtig zu lernen, ihre eigenen Grenzen zu sehen und zu ziehen. Zu sagen „Das möchte ich nicht“ oder „Das macht mir Angst“ ist ein großer Vertrauensbeweis in Sie und sollte gefördert werden.
Mit zunehmendem Alter entwickeln Ihre Enkel immer mehr ihre Persönlichkeit. Dazu gehört auch zu verstehen, was man selbst mag – und was nicht.
Das kann etwas auf den ersten Blick Unscheinbares sein, aber auch sehr konkrete Wünsche wie „Ich möchte nicht auf die Wange geküsst werden“. Manche Dinge wie „Ich möchte nichts essen, was orange ist“ sind allerdings oft nur eine Phase und erledigen sich häufig von allein.
Fragen Sie auch ruhig nach, wenn nicht ganz verständlich ist, was das Kind stört. Manchmal können kleine Kinder noch nicht genau artikulieren, woher ihr Gefühl von Unwohlsein kommt. Fragen Sie nach einer Alternative, womit Ihr Enkelkind sich wohler fühlen würde: „Wenn du nichts Oranges magst, möchtest du die Möhren dann gar nicht oder lieber roh als gekocht? Möchtest du vielleicht anderes Gemüse essen?“
Grenzen zu respektieren, gilt natürlich auch für Ihre Bedürfnisse. Auch kleine Kinder können in Maßen schon lernen, was Rücksicht aufeinander bedeutet. Erklären Sie Ihre Grenzen kindgerecht, indem Sie sie mit Details konkretisieren und darlegen, wieso diese Grenze für Sie wichtig ist. Wenn Sie z.B. jeden Tag Mittagsschlaf halten, fassen Sie diesen in konkrete Zeiten.
Natürlich kann es immer passieren, dass Grenzen notfallmäßig übertreten werden müssen. Ein Kind, das nicht gerne an der Hand angefasst wird, kann man bei Gefahr trotzdem von der Straße reißen. Erklären Sie danach Ihr Verhalten. So bleibt das Vertrauen zwischen Ihnen und Ihrem Enkelkind erhalten.
Sicherlich werden Sie an einen Punkt kommen, an dem Sie und ihre Kinder, also die Eltern Ihrer Enkel, unterschiedliche Vorstellungen von Kindererziehung haben.
Wichtig ist aber zu sehen, dass für die Kinder ihre Eltern das Zentrum ihres Universums sind. Eltern sind allwissend und haben immer Recht, so lautet ihre feste Vorstellung in den ersten Lebensjahren.
Halten Sie sich daher möglichst an das Erziehungsmodell der Eltern, sofern es für Sie tragbar ist. Sprechen Sie vorab über die Punkte, die für Sie problematisch sind und finden Sie gemeinsame Lösungen. Das Wohl der Kinder beinhaltet auch, dass sie in jungen Jahren großes Vertrauen in ihre Eltern haben können.
Schwierig kann das werden, wenn die Eltern sich nicht einvernehmlich trennen und Sie als Großeltern zwischen die Fronten geraten. Schlagen Sie sich in dieser Hinsicht kategorisch auf die Seite Ihrer Enkelkinder und bieten Sie diesen einen Fluchtort vor dieser Situation.
Und natürlich: Bei den Großeltern ist das Leben gerne etwas lockerer. Was die Eltern streng im Alltag vertreten müssen, ist bei Ihnen ab und an möglich. Schokolade vor dem Mittagessen essen? Bleibt unser kleines Geheimnis. Die Sachkundelehrerin eine ganz doofe Tante nennen? Opa sagt’s nicht weiter.
Bleiben Sie jedoch in dem Rahmen, in dem es sich für Ihr Enkelkind nach Nervenkitzel anfühlt und nicht nach etwas, was es den Eltern beichten müsste. So schaffen Sie wertvolle Erinnerungen, die Sie ganz bestimmt mit Ihren Großeltern auch hatten.
Für Ihre Enkel kommen Sie aus einer ganz anderen Welt. In Ihrer Kindheit war so vieles ganz anders, dass Sie genauso gut von einem anderen Planeten kommen könnten – zumindest aus Sicht der Kinder.
Anders heißt in Kindersprache: aufregend. Vielleicht haben Sie noch alte Fotos von sich und Ihrem Leben. Kaum etwas ist für Kinder verrückter als die Idee, dass auch Sie mal ein Kind waren und Zöpfe trugen oder dass ihre Eltern irgendwann auch mal einen ersten Schultag hatten.
Ein wichtiger Aspekt für Ihre Enkel ist in diesen Geschichten auch: Wo komme ich selbst her? Sie suchen nach Ähnlichkeiten in Ihnen und Ihren Erlebnissen. Und viele Dinge bleiben doch immer gleich: Den einen Lehrer, den man ganz schrecklich fand oder Sommerferien voller Abenteuer, die viel zu schnell vorüber gingen..
Auch für adoptierte Kinder oder beispielsweise Pflegekinder gilt dasselbe. Auch sie stellen diese Vergleiche an und möchte ihre Wurzeln in Ihrer Geschichte sehen. Achten Sie hier aber auf den allgemeinen familiären Umgang mit diesem Thema.