Medizinische Kompressionsstrümpfe gibt es in vier verschiedenen Kompressionsklassen, wobei der Wirkungsgrad respektive Druck von leicht (Klasse I) bis sehr kräftig (Klasse IV) reicht. Eingesetzt werden diese Strümpfe als medizinische Hilfsmittel zur Behandlung venöser und lymphatischer Erkrankungen. Dabei gilt es, zwischen Stütz- und Thromboseprophylaxe-Strümpfen auf der einen und „echten“, sprich medizinischen Kompressionsstrümpfen auf der anderen Seite zu unterscheiden. Auf die Frage: “Können Kompressionsstrümpfe schaden?” und welche unangenehmen Nebenwirkungen auftreten können, gibt Ihnen dieser Artikel Aufschluss.
Eingesetzt werden diese medizinischen Hilfsmittel zum Beispiel bei einer chronisch venösen Insuffizienz (CVI) und den damit einhergehenden Ödemen, aber auch nach Verbrennungen oder zur Narbenbehandlung. Übrigens können auch medizinische Kompressionsstrümpfe, die dann von einem Arzt verordnet werden – ebenso wie die oben genannten Vital- und Thromboseprophylaxe-Strümpfe – im Rahmen einer nicht medikamentösen Thromboseprophylaxe eingesetzt werden.
Doch können Kompressionsstrümpfe auch schaden? Ja, durchaus, was dann freilich meist mit der Anwendung und dem Sitz zu tun hat. Denn falsch angelegte Strümpfe sind weitgehend nutzlos oder können schlimmstenfalls sogar schaden, indem sie den Blutfluss abschnüren. Pflegende Angehörige sollten sich die dazu notwendigen Handgriffe daher zunächst einmal bei dem ausgebildetem Pflegepersonal „abschauen“.
Viele Patienten klagen zudem über Druckstellen auf der Haut oder ein unangenehmes Jucken. „Nebenwirkungen“, die sich jedoch ebenfalls abmildern lassen. Am besten also, Sie lassen sich dazu von Anfang an in Ihrem Sanitätshaus oder von Ihrem Pflegedienst beraten bzw. lesen unseren kleinen Ratgeber zu Ende.
Denn es gibt sogar spezielle Kleber, die die Strümpfe an ihrem Platz halten und somit gegen ein Verrutschen vorzubeugen. Zudem kann Ihnen Ihr Arzt Strümpfe mit einer geringeren Kompressionsrate verordnen, sollte sich ein Modell tatsächlich als zu eng erweisen.
Auch macht es Sinn, die Strümpfe vor dem ersten Anlegen zu waschen, da sich so zum einen der lästige Juckreiz minimieren lässt und zum anderen das Material gedehnt wird.
Derart präpariert, lassen sich die medizinischen Hilfsmittel dann in aller Regel (so wie es auch vorgesehen ist) ganztägig tragen. Nachts können und sollten Sie die Strümpfe dann weglassen.
Tatsächlich kann die Haut unter den Strümpfen nämlich leicht austrocknen. Hier verschaffen feuchtigkeitsspendende Cremes Abhilfe, während Spezialhandschuhe aus dem Sanitätshaus das Anlegen erleichtern.
Pflegende Angehörige sollten außerdem auf kurz geschnittene Fingernägel achten. Selbiges gilt für die Zehennägel des Patienten, damit das Material nicht beschädigt wird.