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Senioren WG: Vorteile, Gründung und mögliche Zuschüsse

Stand 08. Juli 2024

Was ist eigentlich eine Senioren-WG? Grundsätzlich kennt man eine Wohngemeinschaft ja aus dem studentischen Umfeld. Doch sie wird auch für ältere Menschen unter dem Begriff der Senioren-WG immer beliebter. Neben den Vorteilen sollten Sie aber auch die Nachteile bei den Überlegungen miteinbeziehen, abgesehen davon gibt es interessante Fakten zur Gründung und zu rechtlichen Belangen.

Senioren-WG – was genau ist das?

Eine WG bedeutet grundsätzlich das gemeinschaftliche Wohnen von mehreren Personen in einer Wohnung bzw. einem Haushalt. Dabei sind alle Bewohner voneinander unabhängig, jeder Einzelne hat einen eigenen Wohnraum für seine Privatsphäre, dazu gibt es gemeinsame Räumlichkeiten wie Küche, Bad und Aufenthaltsraum. In diesen Räumen spielt sich das eigentliche Leben der Wohngemeinschaft ab, was zwar sozialen Kontakt bedeutet, aber auch einige Einschränkungen und Rücksichtnahme.

In einer Senioren-WG profitieren deren Angehörige vor allem vom starken sozialen Netz innerhalb der Wohngruppe. Dazu besteht für alle weiterhin die Möglichkeit, ihren von den eigenen vier Wänden zu Hause gewohnten Lebensstil weiter zu bewahren. Dieses verhältnismäßig hohe Maß an Selbstbestimmung schafft Platz für persönliche Freiheiten und Freiräume.

Die Bewohner einer Senioren-WG benötigen zwar Hilfe und Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags, trotzdem führen sie ein soziales Leben und sind nicht abgeschieden in ihren eigenen vier Wänden. Neben den anderen Bewohnern gibt es meist erfahrenes Betreuungs- und Pflegepersonal, das bei Bedarf zur Verfügung steht. Damit haben sowohl Senioren-WG-Bewohner als auch ihre Angehörigen das sichere Gefühl, dass die Person im Alter nie alleine und komplett auf sich gestellt ist. In den meist 
barrierefreien Wohngemeinschaften ist auch die Betreuung durch ambulante Pflegedienste bis zu einem gewissen Grad möglich.

 

Die Vorteile einer Senioren-WG

Bei den Vorteilen einer Senioren-WG gibt es einige, die vielleicht auf den ersten Blick gar nicht als so bedeutend eingestuft werden. Doch Sie sollten unbedingt berücksichtigt werden, wenn Sie über den Einzug in eine Senioren-WG nachdenken. 

  • Die Mietkosten sind einer der wesentlichen Vorteile in einer Senioren-WG. Abhängig von der Größe Ihres WG-Zimmers fallen die Kosten gegenüber einer klassischen Mietwohnung natürlich bedeutend geringer aus.
  • Die GEZ-Gebühren fallen in einer Wohnung, die als Wohngemeinschaft geführt wird, geringer aus. Meist werden sie nämlich unter allen Bewohnern aufgeteilt.
  • Die Telefon- und Internetgebühren sind ebenfalls von der Kostenteilung umfasst. Viele Anbieter dieser Dienstleistungen bieten sogar mehrere Rufnummern für jeden Teilnehmer an, somit können Sie in Ihrem Zimmer in der Senioren-WG sogar einen eigenen Telefonanschluss nutzen. Die Gesamtkosten sinken, da die anfallenden Kosten durch die Anzahl der Mitbewohner einfach geteilt wird. Beachten Sie in diesem Zusammenhang gegebenenfalls, dass Sie eine detaillierte Kostenaufschlüsselung beim Anbieter einfordern und diese nach Rufnummern ausgewiesen werden.

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  • Zeitungen und Zeitschriften können ebenfalls in einem Abo bezogen werden, das auf eine einzelne Person in der WG läuft. Auch wenn diese Kosten meist eher gering ausfallen, sind sie doch ein Fixposten in Ihrem Budget, den Sie dann als WG-Bewohner nicht mehr haben.
  • Gemeinsames Einkaufen ist aus zweierlei Gründen ein Vorteil für Bewohner in einer Senioren-WG. Denn zum einen müssen Sie nicht mehr alleine die schweren Tüten vom Einkaufen nach Hause tragen, zum anderen ergeben sich aus dem gemeinsamen Einkauf auch vielleicht Preisvorteile, die wiederum Ihren Haushalt entlasten.
  • Gemeinsam statt einsam – so könnte das Motto lauten, wenn Sie in eine Senioren-WG einziehen. Denn ältere Menschen, die dort wohnen, achten aufeinander und unterstützen sich auch gegenseitig, wenn es einmal nicht mehr so selbstverständlich abläuft. Dabei können schnell Freundschaften entstehen, die das Leben auch im Alter noch bereichern.

Nachteile einer Senioren-WG?

Auch bei einer Senioren-WG gibt es, wie bei allen anderen Wohnformen im Alter, natürlich auch den einen oder anderen Nachteil. Das sollten Sie bedenken, wenn Sie darüber nachdenken, ob Sie im Alter eine Senioren-WG als Wohnform wählen. 

  • Die Mitbewohner sind für einen reibungslosen, aber auch harmonischen Ablauf des Alltags und des Zusammenlebens natürlich entscheidend. Denn eine Senioren-WG kann nur funktionieren, wenn sich alle miteinander verstehen. Entscheidungen, die getroffen werden müssen, bedürfen immer einer Abstimmung in der Gemeinschaft.
  • Auch der Altersunterschied kann ein Nachteil sein, wenn er größer ausfällt und die älteren Menschen nicht mehr ganz so fit und flexibel sind. Treffen diese dann auf Senioren, die noch rüstig und unternehmungslustig sind, kann es zu Reibereien kommen.

Rechtliche Aspekte einer Senioren-WG: Der Mietvertrag

Wer in einer Wohngemeinschaft zusammenlebt, sollte sich im Vorfeld darüber klar werden, wie die Formalitäten ablaufen. Die Rede ist hier vom Mietvertrag, der natürlich am einfachsten von einem Senioren der WG gegenüber dem Vermieter als Vertragspartner abschließt. Dieser ist dann in der Folge dafür verantwortlich, dass die Miete pünktlich gezahlt wird oder die Haus- und Reinigungsarbeiten etc. erledigt werden.

Klar ist, dass dieser Mitbewohner dann auch einfach das Mietverhältnis auflösen könnte – und zwar gegen den Willen der anderen WG-Bewohner. Damit sollten Sie diese Variante nur dann ins Auge fassen, wenn Sie bei diesem juristischen Konstrukt ein sehr großes persönliches Vertrauen innerhalb der Senioren-WG haben.

Alternativ kann die komplette Gemeinschaft als Mieter in einem Mietvertrag auftreten. Das hat allerdings wiederum zur Folge, dass Sie bei jedem Auszug und Neueinzug eines Bewohners den Vertrag entsprechend anpassen müssen.

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Die dritte Option, die es hinsichtlich der Mietverträge in einer Senioren-WG gibt, ist die, dass jeder WG-Bewohner einen Mietvertrag abschließt. Dabei müssten sowohl der jeweilige Privatbereich und die Mitnutzung der Gemeinschaftsräume separat angeführt sein. Der Vorteil dieser Option besteht eindeutig darin, dass Sie damit den geringsten Aufwand haben, wenn jemand auszieht. Abgesehen davon haften Sie in Bezug auf die Mietzahlungen nur für Ihre Miete sowie bei Versicherungsfällen für die von Ihnen verursachten Schäden.

Neben dem Mietvertrag sollten Sie vor Gründung oder Einzug in eine Senioren-WG aber auch andere Aspekte abklären. Dazu zählen, welche Tätigkeiten die Bewohner in Zukunft selbst übernehmen und wo Unterstützung vorhanden ist. Auch vermeintliche Banalitäten wie die Haustierhaltung oder aber individuelle Besuchszeiten für Gäste müssen im Vorfeld abgeklärt werden, um spätere Konflikte zu vermeiden.

Auszug aus der Senioren-WG

In Bezug auf eine Senioren-WG muss auch bereits bei der Planung über eventuelle Auszugsmodalitäten nachgedacht werden. Denn sonst ist am Ende eine einzelne Kündigung gar nicht möglich oder aber die Mehrzahl der Bewohner muss vor Gericht die Wohnungskündigung erstreiten, wenn ein einzelner Bewohner nicht zustimmt.

Die Kosten einer Senioren-WG

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, wie Sie in eine Wohngemeinschaft für Senioren einziehen können. Sie mieten sich ein oder aber Sie kaufen die Wohnung. Hier entscheiden Ihre persönliche Vorlieben. Klar ist, dass sich ein Kauf dann lohnt, wenn Sie Eigenkapital haben. Denn gerade Pflegeimmobilien sind eine gute Wertanlage, wenn sie denn in einer guten Lage oder auch in größeren Städten liegen. Zudem schützt Sie ein Kauf vor späteren Mieterhöhungen und Sie haben größere Freiräume, was die persönliche Gestaltung betrifft.

Der Vorteil beim Mieten wiederum besteht natürlich darin, dass Sie flexibel sind. Sollten sich Ihre persönlichen Lebensumstände oder Ihr Gesundheitszustand ändern, können Sie einfach aus- oder umziehen. Zudem müssen Sie sich als Mieter nicht um die Instandhaltung der Immobilie kümmern.

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Zuschüsse für eine Senioren-WG

Wenn Sie sich für den Einzug in eine Senioren-WG entscheiden, können Sie mehrere Förderungen in Anspruch nehmen, dazu gehören

  • Der Wohngruppenzuschlag
  • Eine Anschubfinanzierung für die Neugründung einer WG
  • Einen Zuschuss für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen.

Mit all diesen Förderungen können Sie den Eigenanteil Ihrer Kosten senken. Besonders erwähnenswert ist der Wohngruppenzuschlag, den Sie als Bewohner einer Senioren-WG erhalten, wenn Sie einen Pflegegrad haben. Die Höhe beträgt 214 Euro pro Person monatlich, wobei Sie diese Summe direkt vom Eigenanteil der Senioren-WG abziehen können. Sie erhalten diesen Zuschlag auch dann, wenn Sie andere Pflegeleistungen beziehen. Wichtige Voraussetzung ist allerdings, dass Sie mit mindestens zwei weiteren Personen, die ebenfalls Pflegebedarf haben, in einer Senioren-WG leben. Es muss eine sogenannte Präsenzkraft beauftragt werden, die sämtliche allgemein betreuende, aber auch verwaltende und hauswirtschaftliche Leistungen zur Unterstützung erbringt.

Wenn Sie zudem über einen Pflegegrad verfügen, haben Sie zusätzlich Anspruch auf Pflegeleistungen, wie beispielsweise

  • Pflegesachleistungen, über deren Leistung der ambulante Pflegedienst direkt mit der Pflegekasse abrechnet.
  • Betreuungs- und Entlastungsleistungen, damit bezuschusst die Pflegeversicherung sämtliche Formen der häuslichen Pflege. Der Betrag liegt bei 125 Euro, womit Sie beispielsweise eine Haushaltshilfe finanzieren können.
  • Pflegehilfsmittel, wie Einweg-Handschuhe oder Desinfektionsmittel beispielsweise in Form einer Pflegebox, die in der Höhe von bis zu 60 Euro monatlich durch die Pflegekasse erstattet werden.
  • Einen Hausnotruf, der in jeder Wohnung installiert werden kann und die jederzeitige Erreichbarkeit der Notrufzentrale gewährleistet.

libify bietet genau so einen Hausnotruf an. Der Notfallknopf ermöglicht es Senioren, unabhängig und selbstbestimmt zu leben. Mit nur einem Knopfdruck werden Betroffene mit der erforderlichen Hilfe schnell, sicher und unkompliziert versorgt. Je nach Mobilität und Bedürfnissen der Senioren können Sie zwischen drei verschiedene Notruf-Varianten auswählen: 

  • libifyBasic, der klassische Hausnotruf für Zuhause mit Basisstation und Funksender
  • libifyHome mit einfach bedienbarem, modernem Bildschirm, Videotelefonie und integriertem Sturzsensor
  • libifyMobil 2.0 mit Sturzsensor und GPS-Ortung gibt Ihnen landesweit Sicherheit und Unabhängigkeit für ein aktives Leben

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Alternativen zu einer Senioren-WG


Es kann vielfältige Gründe geben, weswegen Sie nicht in eine klassische Senioren-WG einziehen können, aber trotzdem nicht alleine leben wollen. Hier bieten sich viele Alternativen an, unter denen sicherlich auch eine für Sie passt.

Eine sehr bekannte Alternative ist das Mehr-Generationen-Wohnen. Dies ist ähnlich der Senioren-WG, jedoch ziehen Sie mit Menschen aller möglichen Altersgruppen zusammen. So kombinieren Sie die Vorteile einer Wohngemeinschaft mit einem Familiengefühl, bei dem Sie das pure Leben um sich spüren. 

Da immer mehr Senioren noch selbstständig und mobil leben, wandelt sich auch das betreute Wohnen. Es entstehen immer mehr Wohnanlagen, in denen Sie einerseits barrierefreien, bezahlbaren Wohnraum vorfinden, jedoch die im Alter beschwerlichen Pflichten als Mieter abgenommen bekommen. So haben diese Anlagen in der Regel einen Schneeräum- und Mülldienst, sind bereits umfassend barrierefrei ausgebaut und liegen in günstiger Nähe zu Geschäften des täglichen Bedarfs. Beim Bau dieser Anlagen wird bereits mitgedacht, ob sie eventuell einen Pflegedienst benötigen oder sich mit einem Hausnotruf absichern und hält daher z.B. entsprechende Parkmöglichkeiten vor.

Wenn Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung besitzen und Kosten sparen wollen, kann ein Immobilienteilverkauf für Sie attraktiv sein. Dabei verkaufen Sie einen beliebigen Anteil an Ihrer Immobilie an Investoren, sodass Sie sofort über Eigenkapital verfügen, ohne Ihr Zuhause aufgeben zu müssen. Gerade wenn Ihre Erben kein Interesse an der Immobilie haben oder es keine Erben gibt, Sie aber nicht aus Ihrem langjährigen Zuhause ausziehen wollen, bietet diese Finanzierung viele Vorteile. Sie können über das Geld frei verfügen, ob für sich, als Abzahlung einer Hypothek oder auch für einen Umbau für ein barrierefreies Wohnumfeld und bleiben trotzdem Hauptbesitzer Ihrer Immobilie. 

Allerdings wird mit dem Teilverkauf ein Nutzungsentgelt an die Käufer fällig, das Sie monatlich wie eine kleine Miete entrichten. Zudem sollten Sie je nach Größe des verkauften Anteils darauf achten, dass Sie vertraglich ein lebenslanges Wohnrecht vereinbaren. Dieses Entgelt kann je nach vertraglicher Vereinbarung und Marktentwicklung steigen, daher ist eine sorgfältige Prüfung der Konditionen wichtig. Zudem sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Sie vertraglich ein lebenslanges Wohnrecht vereinbaren und dieses nach Möglichkeit im Grundbuch eintragen lassen. Einige Anbieter offerieren auch die Option, den verkauften Anteil später zurückzukaufen, was Ihnen zusätzliche Flexibilität bietet. Schließlich sollten Sie die steuerlichen Aspekte eines Teilverkaufs berücksichtigen und gegebenenfalls eine Beratung in Anspruch nehmen.

 

In Mode kommt zusehends auch im höheren Alter das Auswandern in ein Land mit niedrigeren Lebenshaltungskosten oder höherer Lebensqualität. Dieser Schritt ist jedoch gewaltig und sollte gut überlegt sein. Sie sollten sicher sein, dass Sie die Sprache des Landes ausreichend beherrschen und die medizinische Versorgung vorab überprüfen. In anderen Ländern gelten andere Gesetze und Vorgaben für Pflegedienste, Notfallrettung und auch Medikamente, was für Sie in den kommenden Jahren von Bedeutung sein kann.

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