Eine Thrombose kann schwerwiegende Folgen und Gefahren für den Betroffenen haben. Daher ist es von enormer Bedeutung, dass rechtzeitig mit einer Prophylaxe begonnen wird. Gerade Personen, die bereits Krampfadern haben, oder aber eine Operation, bei der Gefäßwände verletzt werden können, hinter sich haben, sind gefordert, auf entsprechende Maßnahmen zu setzen.
Bei einer Thrombose handelt es sich um ein Blutgerinnsel, das in der Fachsprache auch Thrombus genannt wird. Dieses bildet sich in einem Blutgefäß, welches es verstopft, meist zu einem Teil, manchmal auch ganz. Dadurch ist der normale Blutfluss gestört. Oft kommt es auch dazu, dass der Thrombus so stark wächst, dass ein Blutstau verursacht wird. In der Folge wird das Blutgefäß weitestgehend verschlossen, sodass keine Blutzirkulation mehr stattfinden kann.
Grundsätzlich kann zwischen Methoden, die auf medikamentöser Basis funktionieren, und solchen, die mechanisch erfolgen, unterschieden werden. Zu ersterer zählt die Verabreichung von
In die Kategorie der mechanischen Thromboseprophylaxe fallen
Bei der medikamentösen Thromboseprophylaxe werden Medikamente mit Vitamin K verabreicht. Das Vitamin K hat Auswirkungen auf die Flüssigkeit des Blutes, da auch sogenannte Cumarine enthalten sind. Diese treten quasi in Konkurrenz zum Vitamin selbst und greifen damit in dessen Stoffwechsel ein. So wird der Gerinnungsfaktor des Blutes herabgesetzt, das Blut wird also „dünner“.
Werden Medikamente mit Hirudin verabreicht, so wirken diese direkt auf den Blutgerinnungsfaktor Thrombin. Damit wird verhindert, dass sich Thromben überhaupt bilden können.
Weitere Bestandteile der medikamentösen Thromboseprophylaxe sind Antikoagulantien, die oral verabreicht werden. Diese wirken auf unterschiedliche Gerinnungsfaktoren ein, ohne dass diese regelmäßig einer Kontrolle unterzogen werden müssen. Eine direkte Einwirkung erfolgt auf die plasmatische Gerinnung.
Heparin, das als Salbe oder als Injektion verabreicht wird, gehört schon lange zu den Arzneien, die bei einer Prophylaxe von Thrombosen eingesetzt werden. Es handelt sich dabei um einen körpereigenen Stoff, dessen Wirkung darin besteht, zu verhindern, dass das Blut in unerwünschte Gerinnungsformen übergeht.
Die häufigste mechanische Methode zur Prophylaxe einer Thrombose ist das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Dies gilt besonders vor, aber auch nach operativen Eingriffen. Die Strümpfe üben Druck auf die Venen aus, womit die sogenannte Venenpumpenfunktion stimuliert wird. Dabei wird der Druck vor allem auf die äußeren Venen verstärkt, womit das Blut in die tiefen Venen gedrängt wird. Dort kann es in der Folge leichter abfließen.
Bei Kompressionsstrümpfen, die vor allem auch bei bettlägerigen Patienten enorm wichtig sind, kommt es darauf an, dass sie richtig angelegt werden bzw. gut sitzen. Das betroffene Bein sollte zuerst entstaut werden, wozu sich der Betroffene am besten mit ausgestreckten Beinen knapp eine Stunde hinlegt. Um eine Entstauung herbeizuführen, ist auch eine 20-minütige Hochlagerung der Beine im 20-Grad Winkel ratsam. Geht es um den richtigen Zeitpunkt, der für das Anlegen von Kompressionsstrümpfen zu wählen ist, so ist hier der Morgen, noch vor dem Aufstehen aus dem Bett, zu nennen.
Eine weitere Methode ist der Kompressionsverband. Zu beachten ist, dass der Verband zur Kompression auf der gesamten Beinlänge angelegt wird, das heißt vom Beinansatz bis zum Fuß. Ein optimales Verbandsmaterial sind sogenannte Kurzzugbinden, die einen hohen Druck, aber einen niedrigen Ruhedruck erzeugen. Wer einen Kompressionsverband anlegt, der sollte auf die zirkuläre Wickeltechnik achten, wobei mit abnehmendem Druck von der Herznähe zur Herzdistanz gewickelt wird.
Nach Anlegen des Kompressionsverbandes sollte dieser in einem Zeitabstand von ca. 30 Minuten überprüft werden. Spürt der Betroffene unangenehme Gefühle oder Einschnürungen bzw. kann er die Zehen noch alle frei bewegen.
Eine weitere wichtige mechanische Prophylaxe-Methode ist eine gezielte Physiotherapie. Dabei geht es darum, dem Betroffenen zu zeigen, gewisse Übungen auch ohne Anwesenheit eines Therapeuten wiederholt auszuführen.
Es gibt auch elektrische Geräte, die in der Medizin zur Thromboseprophylaxe verwendet werden. Diese sollen mittels elektrischer Stimulation die Blutzirkulation unterstützen. Dazu werden Klebeelektroden am Unterschenkel angebracht und für ca. 15 Minuten leicht unter Strom gesetzt. Damit soll der Rückfluss des Blutes aus den Venen gefördert werden. Vor allem im zeitlichen Umfeld von Hüftgelenkoperationen kommen diese Geräte häufig und gerne zur Anwendung.
Methoden aus der Pflanzenheilkunde können unterstützend zur Thromboseprophylaxe angewendet werden. Aus dem Bereich der Naturmedizin sind es vor allem Tees und Salben, die zur Anwendung kommen und die den Blutfluss fördern bzw. unterstützen sollen. Von großer Bedeutung sind hier Ginkgo-Blatt-Extrakte und Buchweizenkraut-Tees, die schon bei ersten Beschwerden bei der Fortbewegung zum Einsatz kommen können.
Weitere Extrakte sind die des Rosskastaniensamens, aber auch der Mäusedornwurzel bzw. des Roten Weinlaubs und des Steinkleekrauts. Diese haben sich vor allem bei Veneninsuffizienz langfristig bewährt.
Die Homöopathie kann auch zur Thromboseprophylaxe herangezogen werden. Hier kommt es allerdings darauf an, dass genau identifiziert wird, welches Mittel hilfreich sein kann. Angewendet werden beispielsweise Lachesis oder Tabacum bzw. Carbo vegetabilis. Allerdings muss über die Konditionierung sowie Potenzierung des jeweiligen Mittels ein erfahrener Homöopath gefragt werden.
Sehr angenehm und wirkungsvoll zur Prophylaxe können in der Naturheilkunde auch Massagen mit durchblutungsfördernden Ölen angewandt werden. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang Rosmarin-, aber auch das sehr intensiv wirkende Senföl. Festgehalten werden muss allerdings, dass Fußbäder kein Bestandteil einer sinn- und wirkungsvollen Prophylaxe von Thrombosen sind, denn warmes oder sogar heißes Wasser kann gegenteilig wirken und zu einem Risiko werden. Wer oft kalte Füße hat, sollte deshalb sogenannte Salz-Socken wählen. Dazu werden circa 50 Gramm Salz in einem Liter kalten Wasser aufgelöst und dann darin Baumwollsocken durchfeuchtet. Diese sollten dann gut ausgedrückt und angezogen werden. Darüber kann der Betroffene dann zusätzlich trockene Socken tragen.
Neben diesen spezifischen Maßnahmen, die eine Thrombose verhindern sollen, gibt es einfache Maßnahmen, die sogar im Alltag durchgeführt werden können. Die wichtigste ist Bewegung im Alltag, denn durch die Anspannung der Muskeln verteilt sich automatisch das Blut besser in den Venen, was dazu führt, dass sich der Blutfluss beschleunigt. Hierzu zählt beispielsweise das viel zitierte Treppensteigen statt den Aufzug zu nehmen oder jede Möglichkeit für kleinere Bewegungseinheiten – beispielsweise die Füße zu wippen oder kreisen zu lassen.
Sogenannte aktive oder passive Bewegungsübungen regen zusätzlich die Muskelfunktion an, was wiederum den Rückstrom des Blutes in Richtung Herz unterstützt. Zusätzlich helfen sie, dass Betroffene nach einer Verletzung oder Operation rascher wieder sprichwörtlich auf die Beine kommen.
Beine hoch – könnte die einfachste Devise einer alltäglichen Thromboseprophylaxe lauten. Denn sind die Beine leicht erhöht – etwa beim Sitzen auf einem Hocker gelagert, kann das Blut einfacher zum Herzen zurückfließen. Stauungen gehen so zumindest zurück oder werden sogar komplett verhindert. Außerdem kann beim Liegen ein Kissen unter die Fersen gelegt werden. Auch das trägt bereits dazu bei, den Blutfluss besser zu ermöglichen.
Beim Duschen gilt es, die Waden mit kaltem Wasser und kreisenden Bewegungen des Duschkopfs zu brausen. So werden Schwellungen beseitigt und die Blutzirkulation angeregt.
Wie so oft spielt auch beim Risiko eine Thrombose zu erleiden, das Körpergewicht eine entscheidende Rolle. Deshalb gilt es, dieses mit einer ausgewogenen Ernährung zu reduzieren. Weniger Kilos auf der Waage bedeutet auch weniger Belastung für die Venen. Konkret kann die Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln auch mit zu hohen Cholesterinwerten, vor allem des LDL, in Zusammenhang gebracht werden. Deshalb macht eine ausgewogene Ernährung mit vielen Ballaststoffen ebenso Sinn wie eine Flüssigkeitszufuhr von mindestens 2 Liter pro Tag.
Eine einfache, aber wirksame Prophylaxe-Maßnahme, die vor allem für ältere Personen gilt, ist das Vermeiden von zu viel Wärme bzw. direkter Sonneneinstrahlung. Denn dies kann oft Schwellungen und sogar Schmerzen in den Beinen auslösen. Zuviel Sonne ist deshalb zu vermeiden, ein schattiges Plätzchen ist eher zu empfehlen.