Das Altern und vor allem wie es verhindert werden kann, ist ein allgegenwärtiges Thema. Doch wann werden beziehungsweise sind wir wirklich alt? Es die Redewendung von jungen Greisen und Menschen, die jung wirken, jedoch körperlich und mental bereits steinalt sind. Denn wir altern unterschiedlich schnell und nehmen die Last der Jahre in verschiedenen Lebensphasen ganz unterschiedlich wahr.
Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an. Dieser Auffassung war der Sängers Udo Jürgens, der auch wirklich bis hinein ins hohe Alter unglaublich fit und vital wirkte. Andere dagegen werden sich womöglich bereits während der Midlife Crisis, der Endlichkeit unseres Seins schmerzhaft bewusst. Hierfür erscheinen Männer weitaus empfänglicher als Frauen.
Über die Gründe für diese psychische Erkrankung ist bereits viel geschrieben und spekuliert worden. Dabei vermuten Experten, dass diese Sinn- und Lebenskrise der 50 er Jahre auch mit einer Rückschau auf unserer bisheriges Leben und somit mit geplatzten Träumen zu tun hat.
Vor allem ganzheitlich orientierte Mediziner gehen davon aus, dass Hobbys gerade im Alter unverzichtbar sind. Und das sowohl im Hinblick auf unsere körperliche Gesundheit wie auch geistige Vitalität.
Für ein neues Hobby sei man nie zu alt, bekräftigt die AOK Baden-Württemberg und verweist darauf, dass eine Lieblingsbeschäftigung – und das in jedem Alter – Stress abbaut und gleichzeitig Glücksgefühle freisetzt.
Dabei muss, selbst im fortgeschrittenen Alter, beileibe nicht allein an Schachspielen und / oder Briefmarkensammeln gedacht werden. Denn auch Bewegung und sportliche Aktivitäten sind für Senioren sehr zu empfehlen.
So gibt es, laut AOK-Expertin Gabriele Paland, für Sport und Bewegung per se keinerlei Altersbeschränkung. Ausgenommen natürlich, medizinische Gründe sprechen dagegen. Ansonsten sollten sich auch ältere Menschen so lange wie möglich mit Yoga, Nordic Walking oder Schwimmen fit halten. Denn durch ein sensomotorisches Kraft- und Ausdauertraining, zum Beispiel bei der Aquagymnastik, werde der Muskelabbau verringert und gleichzeitig neue Muskulatur aufgebaut. „Das ist dann auch ein Beitrag zur Sturzprävention“, erklärt Paland.
Auch einfache Calisthenics Übungen, also Übungen mit dem eigenen Körpergewicht, wie Liegestützen, Kniebeuge etc. halten fit. Calisthenics- und Handstand-Coach Caro Brunner erzählt uns, dass sie durch das richtige Training und die richtige Herangehensweise schon Menschen über 60 Jahre bei sich hatte, die ohne Probleme in den Handstand aufschwingen konnten. So extrem muss es natürlich nicht bei jedem werden, aber es zeigt was möglich ist.
Statt spät oder gar zu spät zu starten, sollten wir schon früh an unser Alter denken. Denn auch der regelmäßige Gang zur Vorsorgeuntersuchung, wie auch der Verzicht auf Rauchen sowie ein allenfalls mäßiger Alkoholkonsum können dazu beitragen, dass wir gesund alt werden.
Wer sich dann noch zusätzlich ausgewogen ernährt, auf sein Gewicht achtet und regelmäßig Sport treibt, hat gute Karten auf einen vitalen und selbstbestimmten Lebensabend. Dazu gehört auch, offen für Neues zu sein, sich für Hobbys zu begeistern und regelmäßig soziale Kontakte zu pflegen. Denn Einsamkeit schadet der Gesundheit, und Geselligkeit und Humor verlängern das Leben. Für Menschen, die alleine Leben und sich einsam fühlen, könnte der Einzug in ein Betreutes Wohnen eine gute Möglichkeit sein, um soziale Kontakte mit Gleichgesinnten zu knüpfen.
Leider haben nicht alle die gleiche Ausgangssituation. So stellen beispielsweise Armut und finanzielle Engpässe, ein echtes Gesundheitsrisiko dar. Denn sozial schwächer gestellte Familien ernähren sich schlechter und ungesünder als jene, die ausreichend Geld haben.
Es geht so weit, dass das Mortalitätsrisiko, die Diagnosen von Altersdepression aber auch die Zahl der Suizidversuche, bei Menschen mit weniger finanziellen Mitteln drastisch ansteigen. Denn bereits bei Langzeitarbeitslosen beobachtet man signifikant höhere Quoten an Herz-Kreislauf Erkrankungen. Auch mit dem Verlust der eigenen Wohnung geraten Betroffene immer weiter in den Teufelskreis von Armut und Krankheit. Daher muss auch ein solides finanzielles „Polster“ zu den Faktoren, die ein zufriedenes und gesundes Altern ermöglichen, gezählt werden.
Daher nachfolgend einige wichtige Tipps, die Sie für einen gesunden und zufriedenen Lebensabend fit machen: