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Arhritis

Arthritis erkennen & behandeln

Stand 27. März 2024

Geschwollene Gelenke sind für viele ein Problem im Alter. Unter Umständen kann es aber nicht allein der Alltag sein, der in den Knochen schmerzt und die Beweglichkeit der Gelenke eingeschränkt, sondern Arthritis - eine schmerzhafte Gelenkentzündung, die dringend behandelt werden sollte.

In diesem Artikel erfahren Sie, was Arthritis ist, wie Sie einen Schub erkennen und was Arthritis von Arthrose unterscheidet. Denn um keine langanhaltenden Schmerzen zu riskieren, sollten Sie über Symptome, Ursachen und Prävention umfassend informiert sein, um somit auch die richtige Therapie einleiten zu können.

Was ist Arthritis?

Arthritis ist ein Oberbegriff für diverse Entzündungen der Gelenke, unabhängig von der Ursache. Das Wort setzt sich zusammen aus dem griechischen “Arthron” (Gelenk) und der Endung “-itis” als medizinischen Fachbegriff für eine Entzündung.

Jedes Gelenk im Körper kann von Arthritis betroffen sein, wobei die Entzündungen am häufigsten dort entstehen, wo Sie im Alltag die größte Belastung erfahren. Das ist oftmals sehr individuell und hat auch mit langjährigem Verschleiß zu tun, z.B. bei Hochleistungssportlerinnen oder Bauarbeitern.

Arthritis Ursachen

Es gibt verschiedene Ursachen für Entzündungen, so auch bei Arthritis.

Man unterscheidet meist:

  • rheumatoide / rheumatisch bedingte Arthritis
  • Arthritis bei Arthrose
  • Infektiöse Arthritis
  • reaktive Arthritis
  • Arthritis aufgrund Stoffwechselerkrankung
  • Psoriasisarthritis

 

Rheumatoide Arthritis

Rheumatoide Arthritis - oder auch rheumatisch bedingte Arthritis - ist eine Autoimmunerkrankung. Dabei greift das Immunsystem fälschlicherweise das Gewebe um die Gelenke herum, trägt dadurch Knorpel und Knochen ab und zerstört langfristig die Bänder. Die dadurch entstehenden Narben und Verformungen sorgen nicht nur für eine zunehmende Destabilisierung, sondern verursachen große Schmerzen und verringern den Bewegungsradius stark.

Diese Form ist sehr weit verbreitet und betrifft schätzungsweise 1 % der Weltbevölkerung. Meist beginnt sie zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr, kann aber jahrelang fast unbemerkt verlaufen, bis die Schmerzen spürbar sind.

Am häufigsten betrifft rheumatoide Arthritis die Hände und Handgelenke, die Füße, Knie und Hüften.

Arthritis bei Arthrose

Arthrose beschreibt die Verschleißerscheinungen an Gelenken, die im Alter spürbar werden. Durch diese Verformungen können sich z.B. durch Reibung die Gelenke schnell entzünden, was aber gut behandelbar ist. Nicht jede Arthrose entwickelt Arthritisschübe, allerdings erhöhen sie das Risiko.

Infektiöse Arthritis

Wie jede Entzündung kann auch Arthritis eine Immunantwort auf eine Infektion im Körper sein. Dabei treten Bakterien, selten auch Viren oder Pilze, in die Gelenkflüssigkeit oder das umgebende Gewebe ein. Diese Form ist sehr selten, da in der Regel eine Infektion sich bereits bemerkbar macht und behandelt wird, bevor sie in das Gelenk eintreten kann.

Lediglich der Auslöser der Lyme-Borreliose und Bakterien und Viren, die Gonorrhö verursachen, sind häufiger auch in Knie- oder weiteren Gelenken zu finden. Meist findet eine Infektion der Gelenke aber nur statt, wenn der Auslöser, z.B. ein Tierbiss, in unmittelbarer Nähe oder sogar direkt im Gelenk die Infektionsauslöser überträgt.

Reaktive Arthritis

Die reaktive Arthritis ist eine Entzündungsreaktion am Gelenk auf eine Infektion an anderer Stelle des Körpers, ohne dass die Infektion auf das Gelenk übertragen wird. Typischerweise passiert dies bei der Infektion der Geschlechts- oder Verdauungsorgane, insbesondere Magen-Darm-Grippen.

Die reaktive Arthritis ist dennoch ausgesprochen selten. Man geht von einer genetischen Komponente aus, die die ungewöhnliche Immunreaktion auslöst, und die möglicherweise auch mit Morbus Bechterew zusammenhängt.

Arthritis aufgrund Stoffwechselerkrankung

Es gibt mehrere Stoffwechselstörungen, die Entzündungen hervorrufen, die sich auch auf die Gelenke ausbreiten können. Die häufigste ist die Gicht, die als plötzlicher, akuter Schub auftritt und normalerweise nur ein Gelenk gleichzeitig befällt. Ausgelöst wird sie durch einen Überschuss an Harnsäure, die kristallisiert und sich in den Gelenken ablegt. Das ist schmerzhaft und sorgt für Schwellungen und kleine Verletzungen, die dann zur Entzündung führen.

Psoriasisarthritis

Wer mit der Hautkrankheit Psoriasis, auch als Schuppenflechte bekannt, lebt, ist häufiger auch von Arthritis betroffen. Die Ursache für diesen Zusammenhang ist nicht bekannt, allerdings ist Psoriasis mutmaßlich stark genetisch veranlagt, daher liegt ein entsprechender Zusammenhang nahe.

Typischerweise sind Finger- und Zehengelenke betroffen und Vorboten eines Psoriasisschub. Da die Entzündungen aber lokal stark begrenzt sind, halten sich die Folgeschäden an den Gelenken meist in Grenzen.

Was kann einen Schub auslösen?

Ob und wann ein Arthritis-Schub auftritt, hängt von Faktoren wie der Arthritis, Gesundheitszustand und äußeren Faktoren wie Stress, dauerhafte körperliche Erschöpfung und Allergene ab. Das höchste Risiko eines Schubes besteht nach längerer Belastung der Gelenke, z.B. beim Sport, und bei Vorliegen von Grunderkrankungen, die eine Entzündungsreaktion begünstigen, wie Gicht oder Psoriasis.

Wichtig ist daher, dass Sie Ihren eigenen Körper gut kennen und die Belastungsgrenzen nicht überschreiten. Gelenke sind allerdings zwar besonders im Alter schonend zu behandeln, doch sollten Sie nicht aus Übervorsicht zu wenig Bewegung im Alltag erfahren und somit aufgrund von Muskelschwund steif werden.

Symptome bei Arthritis

Was kann eine Arthritis auslösen? Typischerweise spüren Betroffene zuerst eine schmerzhafte Schwellung und die Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit. Insgesamt braucht es für die Diagnostik aber fünf sogenannte Kardinalzeichen, die vorliegen müssen: 

  • Schmerzen
  • Rötung
  • Erwärmung
  • Schwellung
  • erschwerte Bewegung des Gelenk

Die Schmerzen werden normalerweise bei Bewegung der Gelenke intensiver, sodass eine instinktive Schonhaltung eingenommen wird. Manchmal sind Gelenkergüsse sogar tastbar.

Die Entzündung tritt sowohl schubförmig oder anhaltend und sich langsam verschlechternd auf. Ist die Krankheit erstauftretend oder noch nicht erkannt, werden die Symptome leider häufig heruntergespielt. Obwohl eine Schonung der Gelenke manchmal ausreichen kann, ist langfristig eine Behandlung unabdinglich, damit die Entzündung nicht chronisch wird und damit erheblich in die Lebensqualität eingreift.

Arthritis Behandlung

Wie geht Arthritis wieder weg? Da Arthritis eine Entzündung ist, behandelt Ihr Hausarzt vorwiegend die Entzündungsursache und verschreibt Ihnen nach Bedarf zusätzliche Schmerzmittel. Oft erhalten Sie Kortison zur Hemmung der Entzündung, was zwar schnell wirkt, aber auch bei häufiger Einnahme zu unerwünschten Nebenwirkungen, besonders der Haut führen kann.

Wann sollte man mit Arthritis zum Arzt?

Wenn bei Ihnen bereits Arthritis gehäuft auftrat oder Sie eine typische Grunderkrankung wie Gicht haben, sollten Sie bereits beim ersten Anzeichen einer Entzündung Ihre Hausärztin aufsuchen. Denn, je früher der Entzündungsherd behandelt wird, desto schneller und folgenloser können Sie ihn behandeln.

Ist bei Ihnen noch nicht Arthritis diagnostiziert worden, aber Sie vermuten eine Gelenkentzündung, so ist eine ärztliche Abklärung hilfreich. Die Diagnostik ist nicht zwangsläufig invasiv und oft reicht schon ein Blutbild aus, um eine Behandlung einzuleiten.

Halten Sie nicht schmerzende Gelenke oder Glieder aus, wenn Sie keine direkte Ursache ausmachen können. Zwar ist Arthritis nicht tödlich, dennoch kann Ihnen die Therapie sehr helfen.

Ist Arthritis heilbar?

Arthritis ist teilweise heilbar. Ist die Ursache selbst nicht heilbar, so ist auch ein auftretender Schub immer wahrscheinlich. Jedoch kann der akute Arthritis-Anfall gut mit Antibiotika oder anderen Medikamenten behandelt werden und so schnell abklingen.

Arthritis vorbeugen

Das Risiko für Arthritis ist im Alter immer erhöht, da allein die Abnutzung durch die Jahrzehnte eine Entzündung begünstigt. Jedoch können Sie mit allgemeinen Maßnahmen das Risiko etwas verringern und bei bereits diagnostizierten Arthritis einen Anfall aufschieben oder abmildern.

Ernährung

Inwiefern die Ernährung im Alter sich tatsächlich auf Arthritis wirkt, ist hoch umstritten. Wichtig ist hier, nach Auslöser zu unterscheiden und der Ernährung nicht die größte Bedeutung beizumessen. Dennoch ist eine ausgewogene, gesunde Ernährung natürlich in vielerlei Hinsicht gut für Sie.

Oft wird empfohlen, auf entzündungshemmende Lebensmittel zu setzen wie Nüsse, Hülsenfrüchte, Gemüse und zuckerarmes Obst, dazu mehr pflanzliche, sehr hochwertige Öle zu nutzen. Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren sind allgemein sehr gesund und unterstützen Ihren Körper insgesamt.

Außerdem gibt es eine spezielle Ernährung bei Gicht und Empfehlungen für die Ernährung bei Rheuma, die Betroffene beachten sollten.

Sport 

Viele Senioren neigen dazu, aus Angst vor einer Überbelastung des Körpers und daraus resultierend einem Arthritis-Schub, sich wesentlich weniger zu bewegen. Das wirkt sich jedoch eher negativ aus.

Physiotherapeutische Übungen hingegen, die speziell für Gelenkerkrankungen entworfen sind und Ihren Körper sanft in Form halten, helfen Ihrem Körper auf vielfältige Weise. Die meisten Senioren-Fitness-Kurse enthalten solche Übungen und stärken damit Ihren Bewegungsapparat.

Unterschiede: Arthritis und Arthrose

Arthrose und Arthritis sind zwei verschiedene Erkrankungen, obwohl Arthritis durchaus aufgrund von Arthrose entstehen kann.

Während Arthritis eine akute Entzündung an einem Gelenk beschreibt, ist Arthrose ein Begriff für Abnutzungserscheinungen an Gelenken und Knochen, die durch das Lebensalter natürlich auftreten. Die Symptome ähneln sich oft: Schmerzen, die sich durch Bewegung verschlimmern, und eine nur eingeschränkte Bewegungsmöglichkeit.

Die Therapie ist jedoch grundlegend verschieden. Denn nur Arthritis kann tatsächlich heilend behandelt werden, indem die Entzündung bekämpft wird. Bei der Arthrose hingegen kann das abgetragene Knochen- oder Knorpelgewebe nicht wiederhergestellt werden, sondern nur durch einen operativen Eingriff ersetzt werden.

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