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Mann bekommt Lungenuntersuchung weil Verdacht auf Asthma

Asthmaanfall - Symptome & Was tun im Notfall?

Stand 05. März 2025

Asthma ist eine häufige Krankheit, die Betroffene oft von Kindesbeinen an begleitet und in der Regel gut behandelbar ist, wenn auch nicht heilbar. Ein akuter Asthmaanfall sieht dabei bedrohlich aus und kann sich auch gravierend verschlechtern, ist aber oft mit wenigen Maßnahmen in den Griff zu kriegen. Umso wichtiger ist es, dass Sie als Betroffene, aber auch als außenstehende Angehörige über die Krankheit informiert sind und zudem fachkundig erste Hilfe leisten können. Dafür erklären wir Ihnen in diesem Artikel alles rund um das Thema Erste Hilfe beim Asthmaanfall und was Sie dafür wissen müssen. 


Was ist Asthma?

Asthma oder Asthma bronchiale ist eine chronische Entzündung der Atemwege. Sie tritt üblicherweise anfallsartig nach sportlicher oder anderer Belastung auf und äußert sich in einer Verengung der Atemwege, die sogenannte Bronchialobstruktion, aufgrund einer Überproduktion von Schleim, Verkrampfung der Bronchialmuskulatur und Ödemen in der Bronchialschleimhaut.

Bei den meisten Betroffenen zeigt sich das Asthma schon in der Kindheit. Mit dem Heranwachsen nehmen die Symptome aber nicht selten ab und viele haben als junge Erwachsene kaum noch Probleme mit Asthmaauslösern. Die Gründe, an Asthma zu erkranken, sind vielfältig und meist ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren wie genetischer Disposition, Umweltfaktoren wie z.B. Allergene, Klimaveränderung und psychischer Belastung

Die meisten Asthmaerkrankungen gehören zum sogenannten allergischen Asthma, das in der Regel auch vererbt wird. Etwas seltener ist das endogene oder intrinsische Asthma, das aufgrund von Reizen in der Atemluft wie sehr kalte Luft, Staub oder Tabakrauch ausgelöst wird. 

Man unterteilt Asthma in vier Schweregrade ein, die von kurzen Asthmaanfällen wenige Male im Monat bis zu anhaltender Asthmasymptomatik mit verschlechterndem Gesundheitszustand reichen. 

 

Was ist ein Asthmaanfall?

Ein Asthmaanfall ist die akute Verengung der Atemwege aufgrund einer asthmatischen Reaktion auf einen Reiz. In der Regel liegt eine Grunderkrankung vor, es kann aber auch bei einigen Auslösern wie Reizgas oder Toxinen zu einem einmaligen Anfall kommen.

 

Symptome beim Asthmaanfall

Unabhängig von den Auslösern eines Asthmaanfalls gleicht sich die Symptomatik, wobei einige Formen sich langsamer ankündigen und andere wiederum sehr akut bereits mit schweren Symptomen beginnen. Allerdings kann bei klar erkennbarem Reiz der Anfall schneller vorübergehen, wenn der Betroffene sich vom Reiz räumlich entfernt oder andere Gegenmaßnahmen ergreifen kann. Daher ist es wichtig, die Symptome auch als Außenstehende zu erkennen, um Betroffene direkt unterstützen zu können. 

 

Frühwarnzeichen

Die ersten Anzeichen für einen beginnenden Asthmaanfall sind häufig ein beklemmendes Gefühl und der Eindruck, dass das Atmen schwerer fällt. Die meisten Asthmakranken kennen ihre spezifische Symptomatik auch schon und können gut zwischen einem aufkommenden Asthmaanfall und anderen Atemproblemen unterscheiden. Oft kennen sie auch ihre Belastungsgrenze und Auslösereize gut und begegnen dem akuten Anfall daher frühzeitig.

Außenstehende sollten aufmerksam werden, wenn Asthmakranke beginnen, flacher zu atmen oder zu keuchen. Eine erhöhte Atemfrequenz ist für Laien meist nur schwer erkennbar, tritt aber als erstes auf. 


Akute Symptome

Ein akuter Asthmaanfall kennzeichnet sich durch erschwertes Atmen bis hin zu einer Atemnot, bei der Betroffene schlimmstenfalls das Gefühl haben an der Verengung zu ersticken. Begleitet wird dies von einem sogenannten exspiratorischem Stridor, einem pfeifenähnlichen oder zischendem Geräusch beim Ausatmen. Der Körper versucht währenddessen, den übermäßigen Schleim abzuhusten, was die Atemnot noch verstärkt. 

Der sehr anstrengende Anfall führt zu einer hohen Herzfrequenz, einer Tachykardie. Diese und die Atemnot selbst belasten den Kreislauf, sodass es zu Schwindel und Hyperventilation kommen kann. 

Erfahrene Betroffene begeben sich schnell in den sogenannten Kutschersitz, bei dem die Arme auf den Beinen oder dem Stuhl aufgestützt werden, was der Atemhilfsmuskulatur den Raum gibt, die Atmung zu unterstützen. 


Lebensbedrohliche Anzeichen

Asthma kann lebensbedrohlich werden, da die anhaltende erschwerte Atmung auch eine Unterversorgung mit Sauerstoff für den Körper bedeutet. Auch indirekte Gefahren drohen, wenn die Luft nicht mehr ausreicht und die Betroffenen in Ohnmacht fallen, wobei sie sich sowohl beim Sturz verletzen können wie auch durch die Zunge oder Erbrochenes ihre Atemwege zusätzlich verlegen. 

Gefährlich wird es, wenn die Symptome schon auf einen deutlichen Sauerstoffmangel im Körper hindeuten. Deutlich wird das bei einer Zyanose, also einer Blaufärbung, die sich bei Asthma zuerst an den Lippen zeigt. Die bläuliche Farbe liegt dabei an dem sauerstoffarmen Blut, das nicht mehr rot genug ist für die gewohnte Gesichtsfarbe.

Erschöpfung, Desorientierung und Unruhe treten gleichzeitig auf, was die Hilfe sehr erschweren kann. Die Betroffenen erleben große Panik hinsichtlich der Atemnot und sind nur noch schwer zu beruhigen.

In solchen Fällen ist dringend Fachpersonal erforderlich. Sie sollten umgehend den Rettungsdienst unter der 112 alarmieren. 



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Erste Hilfe beim Asthmaanfall

Die meisten Betroffenen sind von Kindesbeinen an erfahren im Umgang mit ihrem Asthma und erkennen sehr früh nahende Anfälle. Dadurch sind auch die nahen Angehörigen gut eingebunden und können erste Schritte unternehmen. Allerdings können Sie auch durch Zufall bei einem Asthmaanfall anwesend sein oder selbst einen ersten Asthmaanfall erleiden und sollten daher genau wissen, was nun zu tun ist.


Ruhig bleiben und beruhigen

Je panischer die Betroffenen werden, desto schwerer wird auch die ohnehin schon belastete Atmung. Daher ist Beruhigung eine der wichtigsten Maßnahmen. Erfahrene Betroffene wissen darum und haben Techniken entwickelt, aber auch Außenstehende sollten darauf achten, nicht ihrerseits in Panik zu verfallen. 

Erinnern Sie Betroffene daran, dass die Verengung eine körperliche Reaktion ist und sie mit tiefen Atemzügen noch ausreichend Sauerstoff erhalten. Leiten Sie gegebenenfalls das Atmen an, indem Sie deutliche, lange Atemzüge machen und den Erkrankten dazu animieren, sich daran zu orientieren. 


Kutschersitz

Der sogenannte Kutschersitz ist ein bewährtes Mittel bei Asthmaanfällen und dient dazu, die Atemhilfsmuskulatur nutzen zu können. Dafür müssen sich Betroffene auf einen Stuhl oder Bettrand setzen, die Arme auf die Beine oder den Rand abstützen und aufrecht, aber leicht vorgebeugt sitzen. Der Körper sollte möglichst nicht angespannt sein. Dadurch hat die Atemhilfsmuskulatur zwischen den Rippen den Raum, aktiv zu werden und die Atmung zusätzlich zu unterstützen.


Asthmaspray richtig anwenden

Ein Asthmaspray enthält Glukokortikoide oder Betasympathomimetika, die die Bronchien wieder weiten und so das Atmen erleichtern. Betroffene sollten möglichst selbst ihr Spray benutzen, da sie an die Handhabung gewöhnt sind. Sie können dann das Spray aber anreichen oder für die Erkrankten suchen. 

Wenn Sie das Spray verabreichen, müssen Sie darauf achten, dass Sie den Stoff erst in den Rachenraum sprühen und dann der Betroffene einen tiefen Atemzug macht. Wenn Sie nur sprühen oder der Atemzug dabei erfolgt, erreicht der Stoff die Bronchien nicht tief genug und wirkt nicht ausreichend. 


Frische Luft

Viele asthmatische Anfälle sind Reaktionen auf Allergene oder Toxine in der Luft. Da hilft sofortiges Lüften, da es die Konzentration des Reizes vermindert, oder den Betroffenen nach draußen an die frische Luft zu bringen.

Es ist aber zu beachten, dass auch sehr kalte Luft bei manchen einen Asthmaanfall auslösen kann. Im Winter ist der Wechsel daher nicht immer ratsam. Wissen Sie nicht, um welche Art eines Asthmaanfalls es sich gerade handelt, fragen Sie die Betroffenen explizit. Wenn Sie sich nicht gut verständlich machen können und der Asthmaanfall nicht in der Kälte ausgelöst wurde, können Sie es aber mit Lüften probieren, da statistisch das allergische Asthma wesentlich verbreiteter ist. 


Wann sollte man einen Notruf absetzen?

Spätestens, wenn ein lebensbedrohlicher Zustand erreicht wird, sollte ein Notruf bei der 112 erfolgen. Aber auch schon vorher, wenn der Anfall länger anhält oder keine Hilfsmittel wirken, ist ein Notruf ratsam. 

Betroffene können in der Regel ihr Asthma gut selbst in den Griff kriegen und benötigen dann keine Hilfe mehr. Sind Sie als Außenstehende aber zum ersten Mal mit einem Asthmaanfall konfrontiert, können Sie das unter Umständen nicht gut einschätzen. In diesem Fall sollten Sie Vorsicht walten lassen und auf die Hilfe von Fachpersonal setzen, da Sie bei einer möglichen Verschlechterung hilflos sind.

Beruhigt sich der Asthmaanfall bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes wieder, können Sie ihn auch telefonisch bestellen oder bei Eintreffen über die Verbesserung informieren. Dann wird lediglich eine Nachsorge stattfinden. 

Aufgrund der möglichen lebensbedrohlichen Situation, in die Betroffene bei einem Asthmaanfall immer geraten können, ist ein Notruf für unerfahrene Laien immer gerechtfertigt. 


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Wie beugt man einem Asthmaanfall vor?

Wer mit Asthma lebt, vermeidet in der Regel schon automatisch Situationen, in denen der Körper getriggert werden könnte. Meist wirkt sich das auch nur wenig auf das alltägliche Leben aus, da es ausreichend Alternativen gibt. 

Entwickelt sich Asthma aber erst im Laufe der Lebensjahre oder werden Asthmakranke im Alter z.B. aufgrund Demenz weniger selbstständig, so müssen eventuell pflegende Angehörige mehr darauf achten, was einen Anfall auslösen könnte und wie dann Hilfe organisiert ist.


Asthma-Auslöser kennen und vermeiden

Der verbreitetste Auslöser für Asthma sind Allergene. Meist handelt es sich dabei um Luftübertragungen wie bei einer Pollenallergie, jedoch kann in seltenen Fällen auch eine Lebensmittelallergie eine fehlgeleitete Immunreaktion in den Bronchien auslösen. Bei luftübertragenen Allergenen, die sehr heftige Reaktionen hervorrufen oder nicht vermeidbar sind, hilft eine FFP2- oder FFP3-Maske im Alltag. 

Sind andere Auslöser verantwortlich, sollten auch Nahestehende diese kennen und im Auge behalten können. So ist nicht selten eine sportliche Belastung für einen Asthmaanfall verantwortlich. Sie können Betroffene dann unterstützen, indem Sie bei anstrengenden Tätigkeiten ebenfalls mehr Pausen machen und empathisch auf das Asthmarisiko Rücksicht nehmen.


Sport und Atemübungen

Auch wenn sportliche Belastung einen Asthmaanfall auslösen kann, so hilft regelmäßige Bewegung auch der Gesundheit generell und damit auch dem Immunsystem. So sollten Sie  aber die Grenzen Ihrer Erkrankung kennen, denn Asthma können Sie nicht wegtrainieren oder sich unempfindlicher machen. 

Atemübungen stärken Ihre Atemmuskulatur und geben Ihnen zudem bei einem Anfall möglichst viel Kontrolle über Ihre Atmung. Das hilft Ihnen gegen die aufsteigende Panik und kann auch den Anfall immens dämpfen. 


Angehörige für den Notfall vorbereiten

Menschen, die für Betroffene im Alltag eine Rolle spielen, sollten über die Auslöser, das Ausmaß und die Behandlung des Asthmas informiert sein. Dazu gehört auch das Wissen um die Anwendung von Medikamenten, die bevorzugte Art der Hilfe und wie man die Auslöser selbst vermeiden oder sich ihnen entziehen kann. 

Wichtig sind auch weitere Informationen, falls der Rettungsdienst gerufen werden muss. Das umfasst sowohl, welche Informationen über die akute Situation erfasst werden müssen, wie auch allgemeine Informationen, z.B. eine Auflistung aller regelmäßig einzunehmenden Medikamente und den Schweregrad des Asthmas.


Medikamente

Es gibt zwei Arten von medikamentöser Therapie für Asthma: Sprays, die Sie selbst bei einem akuten Anfall nutzen können, und Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen.

Die Sprays enthalten Stoffe, die einerseits gegen die Entzündungsreaktion wirken und andererseits auch die verkrampften Bronchien lockern und die Verengung damit etwas auflösen. 

Regelmäßige Medikamente wirken spezifisch gegen die Asthmaauslöser und auch indirekt gegen die Symptome wie die übermäßige Schleimproduktion oder auch krampflösend. Sie werden nach genauer Diagnostik der Fachärztin verschrieben und eingenommen. Die Einnahme verhindert nicht immer das Entstehen akuter Asthmaanfälle, kann sie aber oft hinauszögern und abmildern.


Fazit

Asthma ist eine ernst zu nehmende Krankheit, deren Anfälle sogar lebensbedrohlich werden können. Oft sind Betroffene gut informiert und können sich ausreichend selbst helfen, dennoch sollten sie nicht allein gelassen werden. Für nahestehende Angehörige ist es wichtig, über die Krankheit und die individuelle Ausprägung gut informiert zu sein, um im Ernstfall auch unterstützend einzugreifen. Im Alter kann dies zunehmend wichtig werden, wenn Betroffene sich aufgrund eingeschränkter Mobilität oder bei abnehmenden kognitiven Fähigkeiten nicht mehr im Maße wie früher selbst helfen können. 

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