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Blutzuckerwerte - Übersicht mit Tabelle

Stand 18. Dezember 2024

Im Alter werden gesunde Blutzuckerwerte immer wichtiger, da viele Erkrankungen, Medikamente, aber auch schlicht der Alterungsprozess auf den Stoffwechsel und damit auf den Zuckerspiegel im Blut wirken. Und auch wenn eine Schwankung im Blutzucker ganz normal ist, kann eine anhaltende Über-, aber auch Unterzuckerung ernste Folgeschäden mit sich bringen.

Daher erfahren Sie in diesem Artikel alles rund um den Blutzuckerwert, wann er zu hoch und wann zu niedrig ist, wie Sie selbst Ihren Wert einschätzen können und was Ihrem Stoffwechsel gut tut.

Was sagen Blutzuckerwerte aus?

Blutzucker ist der umgangssprachliche Begriff für den Glukosespiegel im Blut. Glukose benötigen Sie als wichtigsten Energielieferanten für Ihre roten Blutkörperchen und Ihr Gehirn, denn es gehört zu den wenigen Stoffen, welche die Blut-Hirn-Schranke überwinden können. Entsprechend gibt es einen Normalwert an Glukose im Körper, der durch verschiedene Faktoren schwanken kann. 

Die Glukose nehmen Sie über die Nahrung auf. Daher ist ein erhöhter Blutzuckerwert insbesondere nach sehr zuckerhaltigen Lebensmitteln ganz normal und kein Grund zur Sorge. Bei längerer Fastenzeit ist entsprechend der Blutzuckerspiegel meist niedriger als gewöhnlich. 

Reguliert wird der Blutzuckerspiegel durch das Hormon Insulin. Dieses produziert der Mensch in der Bauchspeicheldrüse selbst. Bei Erkrankungen wie Diabetes ist diese Produktion gestört, sodass zu wenig oder sogar kein Insulin produziert wird. 

Insulin hilft beim Transport der Glukose in die Zellen und senkt so den Glukosegehalt im Blut. Wird der Blutzuckerspiegel zu niedrig, löst Insulin auch ein Hungergefühl aus. 

Gemessen wird der Blutzuckerspiegel in mmol/l (Millimol pro Liter) oder, in älterer Maßeinheit, in mg/dl (Milligramm Zucker pro Deziliter Blut).

Welche Blutzuckerwerte sind normal?

Als normale Werte bei einem gesunden, nicht übergewichtige Erwachsenen gelten alle im Raum von 5,6 mmol/l bis 7,0 mmol/l (100 mg/dl bis 120 mg/dl). Diese sind langfristig gemessen, da nach einer Mahlzeit durchaus auch Werte bis zu 11 mmol/l (200 mg/dl) möglich sind, die sich jedoch innerhalb weniger Stunden wieder einpendeln. Auf nüchternen Magen sollte der Wert dann zwischen 3,9 mmol/l und 5,5 mmol/l (70 mg/dl - 99 mg/dl) liegen.

Normale Blutzuckerwerte bei Senioren

Für Senioren gelten ähnliche Normal-Werte, allerdings sind sie engmaschiger zu beobachten, da sie durch externe Faktoren einfacher entgleisen. 

Grund dafür können verschiedene Erkrankungen, aber auch die Nebenwirkung von Medikamenten sein. Häufig wirken diese auf den Stoffwechsel und damit auch auf die Aufnahme oder Verarbeitung von Glukose, in seltenen Fällen auch auf die Produktion des Insulins.

Eine Sonderform des Diabetes mellitus ist der sogenannte Altersdiabetes. Dabei entwickelt sich allmählich eine Insulinresistenz, sodass der Blutzucker deutlich langsamer abgebaut wird. Deswegen ist es für Senioren wichtig, regelmäßig den Blutzuckerspiegel kontrollieren zu lassen, auch wenn sie bis ins hohe Alter gesund gelebt haben.

Symptome für hohe Blutzuckerwerte

Ein zu hoher Blutzuckerwert heißt in der Fachsprache Hyperglykämie, wobei üblicherweise darunter nur der chronisch erhöhte Wert gezählt wird und nicht einer, der z.B. durch kürzlich erfolgte Nahrungsaufnahme erhöht ist. 

Die Symptome sind vor allem daran erkennbar, dass der Körper versucht, die überflüssige Glukose loszuwerden. Das kann durch ein stark erhöhtes Durstgefühl und infolge dessen starken Harndrang geschehen, da mit dem Harn auch Zucker ausgeschieden wird. 

Bleibt der Blutzuckerspiegel anhaltend hoch, können durch die kristalline Struktur auch Gefäße und Zellwände beschädigt werden. Das ist insbesondere deswegen problematisch, da die Glukose ins Hirn transportiert werden kann und entsprechend dort neurologische Ausfälle verursachen kann. 

Schwindel, Übelkeit bis Erbrechen und Sehstörungen sind nicht selten bei einer chronischen Hyperglykämie. Bleibt diese lange unbehandelt, können Betroffene sogar aufgrund einer metabolischen Azidose ins Koma fallen. Kurz vorher riecht der Atem von Betroffenen nach Azeton, ähnlich dem Geruch von Nagellackreiniger.

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Wann sind hohe Blutzuckerwerte gefährlich?

Extrem erhöhte kurzfristige Blutzuckerwerte deuten auf einen gestörten Stoffwechsel hin und sollten beobachtet werden, damit sie nicht chronisch verbleiben. 

Ein langanhaltender zu hoher Blutzuckerwert ist immer ein Grund zur Beunruhigung, insbesondere, wenn er weiter steigt. Denn von selbst kann der Körper nur eine geringe Störung regulieren. Darüber hinaus wird die Insulinproduktion oder -aufnahme zunehmend gestört und damit das Problem weiter verschlechtert.

Besonders gefährlich wird ein so hoher Blutzuckerspiegel, dass das Blut übersäuert und ein hyperglykämisches Koma droht. Aber bereits zuvor kann ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel Diabetes mellitus verursachen und somit langfristige Schäden hervorrufen, durch die auch die Amputation von Zehen notwendig werden kann und die jede Wundheilung gravierend stört.

Ursachen für hohe Blutzuckerwerte

Die zwei häufigsten Ursachen für zu hohen Blutzuckerspiegel sind eine angeborene Störung der Insulinproduktion oder -verarbeitung und eine durch Lebensstil oder Erkrankung erworbene Insulinresistenz. Beiden Ursachen ist gemein, dass der Blutzuckerspiegel nicht mehr auf natürliche Weise gesenkt werden kann. 

Eine erworbene Insulinresistenz resultiert in der Regel aus einer ungesunden Ernährungsweise, die viel zuckerhaltige und kohlenhydrathaltige Lebensmittel beinhaltet, gepaart mit mangelnder BewegungDoch auch diverse Medikamente wirken als Nebenwirkung auf den Stoffwechsel oder Organe und damit indirekt auch auf den Glukosegehalt im Blut ein. Ebenso können Erkrankungen und auch hoher Stress vorübergehend oder langanhaltend den Stoffwechsel verändern.

Symptome für niedrige Blutzuckerwerte

Auch bei niedrigem Blutzuckerspiegel reagiert der Körper vor allem mit Maßnahmen, die eine Zufuhr von Glukose sichern sollen. Das ist zunächst die Steigerung des Hungergefühls bis hin zum Versuch, die Glukose aus anderen Quellen zu gewinnen.

Betroffene spüren die mangelnde Energiezufuhr sehr direkt, insbesondere in neurologischer Hinsicht. Denn wird das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Energie versorgt, kommt es zu Funktionsstörungen. Schwindel, Zittern, Herzprobleme, aber auch Orientierungslosigkeit und Sprachstörungen sind typische Anzeichen für eine Hypoglykämie. In schweren Fällen drohen Krampfanfälle und Koma.

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Wann sind niedrige Blutzuckerwerte gefährlich?

Ein zu niedriger Spiegel führt zu einem Funktionsverlust des Gehirns und damit zu gestörten Körperfunktionen. Daher kann ein zu niedriger Blutzuckerspiegel sogar tödlich enden. Langfristige Schäden sind bei anhaltender Unterzuckerung sicher, da die unterversorgten Zellen schnell absterben. Aber bereits davor kann Hypoglykämie mindestens indirekt gefährlich werden. Wenn Ihnen schwindelig ist oder Sie Seh- oder Hörstörungen bekommen, erhöht das im Alltag das Unfallrisiko gravierend.

Ursachen für niedrige Blutzuckerwerte 

Einen niedrigen Blutzuckerspiegel erreicht man üblicherweise nur durch eine mangelnde Zufuhr an Glukose oder einen zu schnellen Abbau derselben. Nur in wenigen Ausnahmefällen ist aufgrund einer Erkrankung oder anderen Faktoren die Insulinproduktion so schwerwiegend erhöht, dass der Stoffwechsel zu schnell geschieht und ein Teil der Glukose daher unverarbeitet ausgeschieden wird.

Meist sind ausgelassene oder unausgewogene Mahlzeiten, intensive körperliche Anstrengung oder eine Überdosis an künstlich zugeführtem Insulin die Ursache für eine Unterzuckerung. Besonders bei Senioren ist die Ernährung daher ein wichtiger Faktor für die Gesundheit. Bei Demenzerkrankten ist eine überwachte Insulingabe Pflicht.

Wie misst man den Blutzucker?

Es gibt mehrere Verfahren, um den Blutzucker zu kontrollieren. Meist unterscheidet man danach, ob eine gelegentliche oder eine langanhaltende Kontrolle nötig ist. 

Typisch und weithin bekannt ist die sogenannte amperometrische Messung. Dabei wird mit einer sauberen Nadel ein kleiner Stich in die vorab desinfizierte Fingerkuppe oder das Ohrläppchen gesetzt und mit einem Teststreifen ein Tropfen Blut dort aufgesogen. Ein kleines Blutmessgerät wertet dann diesen Teststreifen aus. 

Diabeteserkrankten wird inzwischen ein implementiertes Messgerät empfohlen. Dabei handelt es sich um ein winziges Messgerät in den Blutgefäßen, das durch ein zusätzliches Gerät ausgelesen werden kann. Somit sparen sich Betroffene die zerstochenen Fingerkuppen und haben einen unverfälschten Wert. 

Bereits in der Antike wurde außerdem der Glukosegehalt im Urin bestimmt, um Diabetes mellitus zu diagnostizieren. Diese Methode wird jedoch nur noch im Ausnahmefall angewendet und ist eher ein Zufallsfund bei einer Urinuntersuchung aus anderen Gründen.

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Was ist nüchterner Blutzucker?

Von einem nüchternen Blutzucker oder Nüchternzucker spricht man, wenn es um den Blutzuckerspiegel nach mindestens 8 Stunden Fasten geht. Dieser sollte niedriger als ein Normalwert sein, aber nicht zu stark gefallen sein. Meistens wird dieser morgens in Arztpraxen gemessen, bevor Patienten ihr Frühstück einnehmen. 

Überblick: Blutzuckerwerte

Wert

Beurteilung

5,6 - 7,0 mmol/l

100 - 125 mg/dl

Normwert für gesunde Erwachsene

4 - 5,6 mmol/l

80 - 100 mg/dl

Nüchternzucker

7,8 - 11,1 mmol/l

140 - 200 mg/dl

Verdacht auf Diabetes, falls keine andere Erklärung vorliegt (z.B. kurz nach dem Essen)

> 7,8 mmol/l (langfristig)

> 140 mg/dl (langfristig)

Diabetes mellitus

< 2,5 mmol/dl

< 45 mg/dl

Hypoglykämie

Tipps für einen gesunden Blutzucker bei Senioren

Um einen funktionierenden Stoffwechsel und einen guten Blutzuckerwert zu erhalten, ist ein gesunder Lebensstil entscheidend. Zwar sind Einflüsse wie Medikamente oder Erkrankungen dadurch nicht komplett auszugleichen, jedoch trägt es zu einer Gesamtgesundheit weitreichend bei.

Wichtig ist, dass Sie ausgewogen und regelmäßig essen, um sowohl einen zu hohen wie auch einen zu niedrigen Blutzuckerwert zu vermeiden. Dabei sollten Sie zwar auf eine zuckerarme, vitaminreiche Ernährung achten, müssen aber nicht vollständig auf Zucker verzichten. Achten Sie lediglich darauf, dass das Naschen Naschen bleibt und nicht zur Hauptnahrungsquelle wird.

 

Fazit

Der Blutzuckerspiegel ist entscheidend für Ihre Gesamtgesundheit. Zwar hat Ihr Körper diverse Maßnahmen zur Verfügung, um ihn nach Bedarf zu senken oder zu erhöhen, sodass Sie gut abgesichert sind. Jedoch sollten Sie mit zunehmendem Alter darauf achten, im Normwert zu bleiben, und die Kontrolle des Blutzuckers in Ihren regelmäßigen Check-Ups beim Hausarzt zu absolvieren. Denn Hyper- wie Hypoglykämie ist leicht zu behandeln, aber kann unbehandelt fatale Folgen haben.

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