Welche Voraussetzungen gibt es eigentlich für einen Zuschuss bei Zusatzantrieb für den Rollstuhl durch Krankenkassen? Das und vieles mehr wollen wir Ihnen in diesem Text erklären. Rollstühle können für Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine enorme Hilfe im Alltag sein. Oftmals erfüllt ein einfaches Rollstuhlmodel bereits die Anforderungen der Hilfsbedürftigen. Reicht aber die körperliche Kraft nicht mehr aus, um sich eigenständig mit einem Rollstuhl fortzubewegen, ist ein Gerät mit elektronischen Antrieb eine hervorragende Alternative. Dadurch kann die Lebensqualität und Selbstständigkeit der Betroffenen enorm erhöht werden.
Ein elektrisch betriebener Rollstuhl ist für all jene Personen geeignet, deren Behinderung oder Krankheit ihre Mobilität so stark einschränkt, dass sie sich allein durch ihre körperliche Kraft nicht mehr fortbewegen können. Es muss jedoch keineswegs eine medizinische Notwendigkeit vorhanden sein, um eine solche Unterstützung zu erwerben. So eignet sie sich beispielsweise auch für geschwächte Senioren und Menschen während der Genesung nach einer Operation. Einige Betroffene leiden auch unter den folgenden Krankheitsbildern: Adipositas, Amputation, Multiple Sklerose, neurologische Erkrankungen etc.
Die Anschaffung eines solchen Fortbewegungsmittel ist ideal für Menschen die ihre Arme kaum noch bewegen können. Elektrisch angetrieben Rollstühle können sowohl indoor als auch outdoor genutzt werden. Die Geräte sind sehr belastbar und für eine durchgehende Nutzung ausgelegt. Ein weiterer positiver Aspekt ist, die individuelle Anpassung auf den Nutzer.
Außerdem ermöglicht es den Betroffenen sich eigenständig fortzubewegen, ohne dafür auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Einfache Tätigkeiten und kürzere Strecken im Alltag, können durch elektrisch betriebene Rollstühle wieder eigenständig erledigt werden.
Es gibt sehr viele Variationen von elektrischen Rollstühlen die auf dem Markt angeboten werden. Abhängig von den Bedürfnissen und dem Einsatzort, sollte das passende Modell ausgesucht werden. Die folgenden Punkte sollten unbedingt in die Kaufentscheidung mit einfließen: Schwellen, Rollstuhlrampen für Treppen, Türbreiten, enge Gänge und starke Steigungen.
Die Ausführungen unterscheiden sich mitunter anhand der Antriebsart. Elektrorollstühle können durch einen Heck-, Mittel-, und Frontantrieb fortbewegt werden. Auch die Steuerung ist nicht bei jedem Modell gleich. Es gibt beispielsweise Ausführungen die mit einer Kopf-, Fuß-, Finger-, Tablett-, oder Tischplattensteuerung gelenkt werden können.
Auch wenn die große Auswahl und die vergleichsweise günstigen Preise im Internet verlockend sind, sollte dem Kauf unbedingt eine umfassende Beratung zugrunde liegen. Bestehen Zweifel, welches Modell das richtige ist, gibt es die Möglichkeit in diversen Sanitätshäusern die verschiedenen Ausführungen vor Ort zu testen.
Im wesentlichen gibt es zwei verschiedene Wege um einen elektrisch betriebenen Rollstuhl zu erlangen. Elektrorollstühle können fix fertig im Fachgeschäft gekauft werden. Sollte aber bereits eine Ausführung ohne Motor vorhanden sein, der Nutzer ist aber fortan auf elektrische Unterstützung angewiesen, gibt es die Möglichkeit, ein Zusatzgerät zu kaufen.
Durch den Einsatz eines Zusatzantriebes kann ein herkömlicher, handbetriebener Rollstuhl ganz einfach zu einem Elektrorollstuhl umfunktioniert werden. Die verschiedenen Bauteile des Antriebs können ohne großen Aufwand an das vorhandene Gerät angebracht werden. Es gibt verschieden Ausführungen von Zusatzantrieben.
Alle Varianten bestehen jedoch mindestens aus zwei zusätzlichen Kippstützen, einem Akku, einer Steuerung und dem Antrieb. Die Komponenten sind meist durch Steckhalterungen am Rollstuhl angebracht und können daher auch einfach wieder abgenommen werden. So kann das Gerät und die Erweiterung einfach verstaut und transportieren werden. Das einfache Zusammenklappen und die Mitnahme in einem einfachen KFZ wäre bei einem Elektrorollstuhl undenkbar, da diese viel sperriger sind.
Elektrorollstühle beziehungsweise Zusatzantriebe gehören zur Kategorie “Hilfsmittel” der Gesetzlichen Krankenkasse. Daher werden Rollstühle mit elektrischem Antrieb von der gesetzlichen Krankenkasse finanziert oder zumindest bezuschusst. Voraussetzung dafür ist das Vorliegen eines Rezeptes, ausgestellt vom behandelnden Arzt. Im Idealfall steht darin explizit, welche Art von Unterstützung der Patient genau braucht und die Begründung dafür.
Bevor ein Zusatzantrieb gekauft wird, ist es ratsam im Vorhinein mit der zuständigen Krankenkasse abzuklären, ob ein Elektrorollstuhl eine bessere Option wäre. Im Hilfsmittelverzeichnis vom KGV-Spitzenverband sind außerdem über 30.000 Unterstützungen, samt Zusatzinformation über Nutzen und Tauglichkeit, aufgelistet. Es werden jedoch nur Anschaffungskosten unterstützt, die zwingend notwendig sind. Sämtliches Zubehör, das nicht erforderlich ist, wird nicht von der Krankenkasse bezahlt. Ist der Kauf von der Kasse genehmigt worden, ist ein Selbstbehalt von maximal 10 Euro zu zahlen.
Bevor ein Elektrorollstuhl in Betrieb genommen wird, ist es unbedingt notwendig, dass die vielen Komponenten richtig eingestellt werden. Auf die individuellen Ansprüche des Besitzers muss der Sitz, die Fußstützen, die Steuerung, das Seitenteil samt Armlehne angepasst werden. Außerdem ist es wichtig, die Bürgersteighilfe adäquat einzurichten.
Um nicht enttäuscht zu werden, sollte zudem die Kapazität des Akkus, abhängig von der Steigung in der Umgebung des Einsatzortes, ausgesucht werden.
Elektrorollstühle, vor allem die Outdoor Modelle, sind meist erheblich schwerer als einfachere Ausführungen und wiegen durchschnittlich 40 – 100 Kilogramm. Auch die Breite ist bei diesen Modellen tendenziell länger und sie haben meist einen verhältnismäßig großen Wendekreis.
Sie merken also: es ist sehr gut möglich, einen Zuschuss für den Zusatzantrieb des Rollstuhls von der Krankenkasse zu erhalten.