Gesund in den Herbst - worauf Sie achten sollten
Erkältung und Grippevirus? Nein danke! Mit diesen Tipps sind Sie optimal auf die kalte Jahreszeit vorbereitet und sagen Krankheitserregern den Kampf an.
Stand 01. August 2024
Der Herbst läutet das Jahresende in aller Farbenpracht ein. Doch um die bunte Jahreszeit unbesorgt zu begehen, sollten Sie einige Hinweise beachten. Dadurch bleiben Sie gesund und können heißen Tee, Spaziergänge in knisternden Blättern und die beginnende Kühle nach dem warmen Sommer genießen.
Gesund bleiben im Herbst
Impfungen auffrischen
Wie jedes Jahr sollten Sie im Herbst an Ihre Grippeimpfung denken. Diese gibt es in der Regel beim Hausarzt oder in speziellen Grippeimpfbussen. Da die Influenzaviren sehr mutationsfreudig sind, ist die jährliche Impfung sehr empfehlenswert, um gegen die neuesten Stämme gerüstet zu sein.
Auch wird diesen Herbst eine erneute Corona-Impfung empfohlen, da ein neuer Impfstoff kommen wird, der auch gegen die Omikron-Variante angepasst ist.
Darüber hinaus bietet sich für Senioren die Auffrischungsimpfung gegen Pneumokokken an. Überprüfen Sie auch den Status Ihrer Tetanus- und Pertussis-Impfung, die alle 10 Jahre aufgefrischt werden sollte und denken Sie über eine Herpes-zoster-Impfung nach, wenn Sie diese nicht schon haben.
In der Regel können mehrere Impfungen gleichzeitig verabreicht werden. Wenn Sie jedoch bestimmte Medikamente einnehmen oder oft sehr stark auf die Impfungen reagieren, sollten Sie dies in Einzelterminen machen. Ihre Hausarztpraxis berät Sie hinsichtlich Ihrer gesundheitlichen Vorgeschichte und Ihren Medikamenten, welche Impfungen Sie erhalten sollten und wie dies am Besten zu gestalten ist.
Erkältungen und Grippe im Herbst
Mit Beginn des kühleren Herbstes steigt die Verbreitung von Erkältungs- und Grippeviren. Trotz des irreführenden Namens beruht eine Erkältung aber nicht auf für das Wetter unangemessene Kleidung, sondern wird wie die Influenza durch Viren ausgelöst. Dennoch sind die kalten Temperaturen indirekt schuld an der Verbreitung, denn dadurch verbringen mehr Menschen mehr Zeit in Räumen mit geschlossenen Fenstern. Man steht somit zwangsläufig näher beieinander, also im Infektionsradius, und lüftet zudem weitaus weniger.
Um eine Weitergabe der Viren zu verhindern, sollten Sie regelmäßig Ihre Hände waschen, Räume stoßlüften und häufig berührte Oberflächen desinfizieren. Wenn Sie niesen müssen, nutzen Sie dafür ein Taschentuch oder Ihre Armbeuge, ebenso beim Husten. Waschen Sie sich danach immer die Hände oder desinfizieren Sie diese kurz. Halten Sie sich am besten aber mit einer Erkrankung nicht in der Nähe von gesunden Menschen auf, bis keine Infektionsgefahr mehr von Ihnen ausgeht.
Was tun bei Vitamin-D-Mangel?
Vitamin D produziert der Körper vor allem durch Sonneneinstrahlung. Daher reichern Sie in der Sommerzeit durch Sonnenbaden Ihren Körper damit an, wenn die Sonne lange und hell scheint. Der Nährstoff ist wichtig, um das Immunsystem zu stärken und Sie für die Winterzeit optimal vorzubereiten. Denn mit dem Herbst nimmt sowohl die Zeit als auch die Intensität der Strahlen ab, sodass Sie weniger Vitamin D produzieren und vom Vorrat des Sommers zehren müssen.
Nur selten herrscht ein gravierender Mangel an Vitamin D, allerdings können Erkrankungen oder andere Alterserscheinungen dafür gesorgt haben, dass Sie im Sommer nicht ausreichend von dem Vitamin „tanken“ konnten. Senioren trifft dies häufig, daher sollten Sie mit Ihrer Hausärztin speziell über Ihren Vitaminspiegel sprechen und gegebenenfalls Vitamin-D-Präparate verschreiben lassen. Nehmen Sie jedoch auf keinen Fall Präparate ohne ärztliche Anweisung ein, da es auch sonst zu einer Überdosierung kommen kann.
Heuschnupfen und Allergien im Herbst
Auch wenn Allergien vor allem als Heuschnupfen im Frühling und Frühsommer bekannt sind, sind auch im Herbst noch verschiedene Allergene in der Luft. Besonders Pilzsporen kommen in dieser Jahreszeit vermehrt vor. Auch sogenannte Ragweed oder Ambrosien haben im Spätsommer und Frühherbst Blütezeit und lösen typische allergische Rhinitis und allergisches Asthma aus.
Weil es im Herbst nicht nur kälter, sondern auch feuchter wird, steigt zudem die Schimmelgefahr im Haus. Schimmelpilze gedeihen sehr gut in kaltfeuchter Umgebung wie Kellern und Laubhaufen. Im Haus hilft dagegen nur ausreichendes Lüften und effizientes Heizen und das konsequente Entfernen von sich bildendem Schimmel, um die Luft allergenfrei zu halten.
Asthma und weitere Atemwegserkrankungen
Viele Erkältungen sorgen für Probleme der Atemwege, wenn Schnupfen die Nase verstopft oder die Mandeln sich entzünden. Und auch für Asthmatiker birgt der Herbst einige Risiken: Nicht nur die Allergene reizen die Schleimhäute und Atemwege, sondern auch die kühle, trockene Luft, Schimmelpilzsporen und sogar der Stress der sich wieder verändernden Routinen kann asthmatische Anfälle auslösen.
Das größte Risiko neben Allergenen birgt für die meisten Menschen mit Asthma die veränderte Luft. Gerade in den frühen Morgen- und Abendstunden ist die Luft oft sehr trocken. Diese Kombination von trockener und kalter Luft sorgt bei einigen für ein Zusammenziehen und Verkrampfen der Bronchien. Abhilfe schafft ein einfacher Schal oder ein Tuch vor dem Mund, das die Luft beim Einatmen erwärmt und anfeuchtet.
Unfallgefahr für Senioren minimieren
Wenn die Bäume im Herbst ihre Blätter verlieren, ist dies leider nicht nur ein farbenfroher Anblick, sondern auch ein Sicherheitsrisiko. Auf feuchten oder sogar nassen Blättern rutscht man schnell aus. Gerade Senioren, die bereits eine Geheinschränkung haben oder sich auf einen Rollator oder Gehstock verlassen, sind oft bezüglich des Sturzrisikos verunsichert und verlassen ihr Haus seltener. Das sorgt jedoch für andere Probleme wie mangelnde Bewegung und eine gedrückte Stimmung.
Achten Sie daher darauf, dass Sie möglichst über geräumte Wege Ihren Weg finden. Denn unter den Blättern können auch Müll oder Kothaufen liegen, die die Rutschgefahr noch erhöhen.
Auch ist mit der tiefer stehenden Sonne der Straßenverkehr risikobehafteter als im Sommer. Wenn Sie in den Abend- oder Morgenstunden in der Dämmerung unterwegs sind, sollten Sie immer helle, reflektierende Kleidung tragen, um von Verkehrsteilnehmern gesehen zu werden und so Ihre eigene Sicherheit zu gewährleisten.
Wenn Sie jemals in einer Notsituation Unterstützung benötigen, dann ist ein mobiles Notrufsystem eine optimale Absicherung. Denn ein mobiler Notrufknopf bietet Ihnen die Gewissheit, dass Sie jederzeit und überall Hilfe rufen können, selbst nach einem Sturz unterwegs beim Spazieren. Es ermöglicht Ihnen, Ihren Alltag unbeschwert und in voller Selbstbestimmung weiter zu erleben und zu genießen.
Depressive Stimmung und saisonale affektive Störung (SAD)
Wenn die Tage kürzer werden und sich das Jahr dem Ende neigt, sind depressive Verstimmungen oder die sogenannte saisonal affektive Störung (kurz: SAD) weit verbreitet. Dabei handelt es sich um eine zeitweilig auftretende Depression, also eine ernst zu nehmende Erkrankung, die jedoch klare Ursachen hat und gut behandelbar ist.
Das vorübergehende Stimmungstief hängt vor allem mit dem Mangel an Sonnenlicht aufgrund der kürzeren Sonnenscheinzeit pro Tag und der verringerten Zeit, die Sie draußen an der frischen Luft verbringen, zusammen. Denn dies beeinflusst Ihren Biorhythmus und wirkt sich auf Ihren Schlafrhythmus und auch Ihren Vitamin-D-Vorrat aus. Typische Symptome sind daher Schlafstörungen, depressive Episoden, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gewichtszunahme und Heißhunger.
Sie sollten immer mit Ihrem Hausarzt sprechen, wenn Sie eine depressive Stimmung bemerken, damit diese sich keine langanhaltende Depression entwickelt. Auf einige Dinge können Sie aber zusätzlich selbst achten, um Ihre Stimmung aufzuhellen und sich etwas Gutes zu tun. Bewegen Sie sich jeden Tag eine gewisse Zeit im Freien, um frische Luft zu schnappen, Tageslicht zu absorbieren und Ihren Körper fit zu halten. Beugen Sie Heißhungerattacken auf ungesunde Lebensmittel vor, indem Sie vor allem gesunde Snacks im Haus haben und halten Sie konsequent Ihre gewohnten Essenszeiten ein. Sprechen Sie mit nahestehenden Personen über Ihre Gefühle und versuchen Sie, bewusst soziale Interaktion zu planen und durchzuführen.
Denken Sie daran, dass Sie nicht allein gegen eine solche Stimmung kämpfen müssen. Suchen Sie Hilfe auf, um zu Ihrem Alltag zurückkehren zu können, und nehmen Sie diese Hilfe auch an. Es gibt beispielsweise Selbsthilfegruppen, in denen Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen können.
Gesunde Lebensmittel in der Saison Herbst
Eine ausgewogene Ernährung ist die Grundlage für ein starkes Immunsystem und beugt zugleich einem Nährstoffmangel vor. Im Herbst haben viele Gemüse- und einige Obstsorten Saison, die das Jahr auch kulinarisch noch abrunden. Die Zeichen stehen auf sättigender, vitaminreicher Hausmannskost, die zu geselliger Abendrunde einladen.
In dieser Tabelle finden Sie einen Übersicht von saisonalen Obst und Gemüse im Herbst:
Saisonales Obst und Gemüse im Herbst |
|
Obst |
Gemüse |
Äpfel |
Rosenkohl |
Birnen |
Kartoffeln |
Trauben |
Zucchini |
Pflaumen |
Rote Bete |
Quitten |
Sellerie |
Cranberries |
Lauch |
Feigen |
Brokkoli |
Granatäpfel |
Karotten |
Kürbis |
Grünkohl |
Birnen |
Blumenkohl |
Walnüsse |
Zwiebeln |
Kastanien |
Spinat |
Saisonales Gemüse in der Herbstsaison
Kartoffeln sind zwar ganzjährig erhältlich, doch einige spezielle Sorten werden vor allem im Herbst geerntet. Probieren Sie daher neue Kombinationen und Sorten aus und finden Sie heraus, welches Gericht mit welcher Sorte einen ganz neuen Geschmack erhält. Auf Wochen- und Bauernmärkten finden Sie inzwischen wieder eine große Auswahl der lokalen Landwirtschaft, die die Vielseitigkeit neu entdeckt.
Egal ob Sie Karotten, Möhren oder Wurzeln sagen - das knackige Gemüse ist im Herbst besonders süß und voller gesunder Nährstoffe. Roh, gebraten, gekocht oder als Brei passt es hervorragend zu fast allen Gerichten. Als Brei ist es auch eine fantastische Grundlage für einen gesunden, selbstgemachten Babybrei für den Besuch Ihrer Enkelkinder.
Zucchini und rote Beete werden in der modernen Küche oft als Pastaersatz genutzt. Geraspelt oder in Spiralen gehobelt, können Sie die Schnüre wie Nudeln kochen und mit einer typischen Nudelsoße servieren. So sparen Sie Kohlehydrate oder können sogar Ihren Freunden mit einer Glutenunverträglichkeit eine Freude bereiten.
Saisonales Obst in der Herbstsaison
Äpfel und Birnen sind im August und September frisch geerntet und schmecken köstlich. Ob als Rohkost, in Kuchen oder zu Mus gekocht, die beiden Allrounder sind lecker und absolute Vitaminbomben.
Im Herbst beginnt auch die Traubensaison. Auf Ihrem Wochenmarkt finden Sie die vollen, süßen Reben, frischen Traubensaft und leckere Rosinen. Dazu ein Glas Wein aus den Vorjahren für einen lauschigen Leseabend im Wohnzimmer, wenn draußen der Regen an die Fenster klopft, oder eine gesellige Runde auf der Terrasse während eines lauen Spätsommers.
Der Kürbis zählt überraschenderweise auch zum Obst und eignet sich für Ofengemüse sowie für Suppen, Brei oder sogar Kuchen. Die Zubereitung ist sehr einfach, da das Fruchtfleisch vollständig essbar ist und sich mit jeder Würzung gut verträgt.
Fit im Herbst
Das unbeständige Wetter im Herbst lädt nicht immer zu langen Spaziergängen ein. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass Sie regelmäßig an die frische Luft kommen. Dafür reichen auch gelegentliche kurze Spaziergänge, bei denen Sie aber darauf achten sollten, dass Sie nicht auf feuchtem Laub ausrutschen.
Um die verringerte Bewegung draußen zu kompensieren, sollten Sie sich ein seniorengerechtes Fitnessprogramm für drinnen überlegen. Ob das ein neues Hobby oder Rehasport ist, was Sie fit hält, oder der feste Vorsatz, sich in der Wohnung mehr zu bewegen, ist dabei ganz Ihnen und Ihrer Gesundheit überlassen. Sie können sich auch kleine Übungen im Haushalt überlegen wie Gewichtheben mit gefüllten Wasserflaschen, mehrfaches Aufstehen vom Sessel zur Kräftigung Ihrer Beine oder Dehnübungen. Auf vielen Websites finden Sie auch Übungen speziell für Senioren, die an kalten, nassen Tagen in der Wohnung etwas für ihre Fitness und Mobilität tun wollen. Scheuen Sie sich nicht, etwas Neues auszuprobieren, was Ihnen gut tun kann!
Weitere Artikel, die Ihnen gefallen könnten:
Wohnen im Alter, Allgemein, Finanzielle Hilfe im Alter
Heizkosten sparen: 10 Tipps, um Energie und Geld zu sparen
Der Winter kommt und Sie wollen Heizkosten sparen? Wir zeigen Ihnen zehn Tipps, wie Sie Ihre Energiekosten senken und Geld sparen können.