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Müdigkeit bei Senioren: Ursachen & Tipps

Geschrieben von libify | Jul 9, 2024 3:46:00 PM

Alltägliche Müdigkeit ist bei Senioren weit verbreitet. Während Sie noch in jungen Jahren ganze Nächte scheinbar spurlos wach sein konnten, fühlen Sie sich im Alter oft schon früh am Abend ausgepowert. Vielleicht holt Sie auch schon über den Tag ein Müdigkeitsgefühl ein oder Sie stellen fest, dass Sie sich weitaus häufiger als früher hinsetzen und ausruhen wollen.

Diese Müdigkeit kann viele Ursachen haben, die oft in der Natur des Alterns liegen und per se nicht gefährlich sind. Doch es kann auch ein Indiz für eine unentdeckte Krankheit oder die Notwendigkeit eines Medikamentenwechsels sein. Daher informiert Sie dieser Artikel über die Ursachen von Müdigkeit bei Senioren und gibt Ihnen Tipps an die Hand, wie Sie damit umgehen können.

 

Ursachen von Müdigkeit bei Senioren

Veränderte Schlafmuster im Alter

Der Schlafrhythmus und auch das Schlafbedürfnis verändern sich mit dem Alter. Gründe hierfür sind vielfältig: weniger Bewegung im Alltag, ein veränderter Hormonhaushalt, Krankheit oder Einschränkung. Oft schlafen ältere Menschen weniger Stunden in der Nacht als in jüngeren Jahren und wachen dabei auch noch häufiger zwischendurch auf. Ihre Tiefschlafphasen sind daher meist verkürzt, weswegen der Körper sich weniger regenerieren kann. Hinzu kommt, dass Sie in den so verlängerten Leichtschlafphasen durch altersbedingte Probleme wie Schmerz oder Harndrang leicht erweckbar sind und so ebenfalls nicht ausreichend Schlaf finden.

Veränderter Alltag im Alter 

Schon mit dem Eintritt in die Rente verschiebt sich oft der gewohnte Alltag und so entstehen auch neue Routinen. Kommen dann noch alterstypische Belastungen hinzu, die Wirkung von Medikamenten und auch neue Termine aufgrund des Alterns wie Arztbesuche, Physiotherapie oder auch ein neues Hobby oder Seniorentreff, kann sich das stark auf Ihre gewohnten Gänge auswirken. Oft verschiebt sich der Zeitpunkt, zu dem Sie ins Bett gehen, in den frühen Abend und damit Ihre Aufstehzeit entsprechend mit. 

Medikamente, die müde machen

Medikamente wirken auf Krankheit - und ebenso auf den Körper generell. Manchmal ist eine sedierende Wirkung auch durchaus beabsichtigt, wenn es sich z.B. um starke Schmerzmittel oder angstlösende Medikamente handelt. Auch viele Antihistaminika, also Allergiemedikamente, verursachen oft eine schwere Müdigkeit.

Aber nicht nur die Medikamente selbst können zu Müdigkeit führen. Die Leberfunktion nimmt mit dem Alter stetig ab, wodurch auch Medikamente langsamer verstoffwechselt werden. Dadurch bleiben sie länger im Körper und entfalten eine stärkere Wirkung. Deswegen ist es wichtig, dass Sie eine altersangemessene Dosis erhalten. Nehmen Sie schon sehr lange ein bestimmtes Medikament ein, sollten Sie mit Ihrem Arzt auch über eine Anpassung der Dosis sprechen, um dieses Problem zu vermeiden. 

Auswirkungen von Krankheiten

Im Alter steigt das Risiko für schwerwiegende Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, des Stoffwechsels, der Gelenke oder des neurologischen Systems. Diese Erkrankungen erschöpfen den Körper und brauchen viel Energie auf. Gerade Herzerkrankungen gehen oft mit erhöhter Müdigkeit einher, da das belastete Herz eine wesentlich größere Anstrengung als früher unternehmen muss, um den Kreislauf zu erhalten. Weitere Begleiterscheinungen wie Schmerzen wirken zusätzlich auf Ihren Körper ein und stören zudem Ihren Schlaf.

Oft ist die Müdigkeit eine bereits bekannte und bleibende Begleiterscheinung Ihrer Krankheit. Wenn Sie jedoch eine zunehmende Erschöpfung bei sich feststellen, ohne eine konkrete Ursache benennen zu können, ist ein Besuch Ihrer hausärztlichen Praxis ratsam. Unter Umständen kann dies auf eine beginnende Erkrankung hinweisen, die dringend behandlungsbedürftig ist.

Ernährung und Hydration im Zusammenhang mit Müdigkeit

Viele Senioren verlieren im Alter an Appetit oder verspüren weniger Hunger aufgrund ihrer Medikamente oder mangelnder Bewegung. Doch eine ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle im Energiehaushalt und ist gerade im Alter von großer Bedeutung. Ein Kaloriendefizit aufgrund verminderter Nahrungsaufnahme ist in vielerlei Hinsicht schädlich für den Körper. Aber auch ein Nährstoffmangel bei Senioren ist nicht unüblich. Insbesondere ein Mangel an Natrium, Eisen, Vitamin B12, Folsäure und Vitamin D macht sich durch Müdigkeit bemerkbar.

Stark zuckerhaltige Getränke oder Lebensmittel sind ebenfalls ein oft übersehener Auslöser für plötzliche Müdigkeit im Alltag. Der Zucker verursacht Energiespitzen, die durch den schnellen Abbau des Zuckers kurz darauf abfallen. Dieser Wechsel ist spürbar von einem Energieschub zu einem Energiedefizit. Dasselbe gilt auch für Koffein. Daher ist zu raten, den nachmittäglichen Kaffee mit Zucker durch einen gesunden, koffeinfreien Kräuter- oder Früchtetee zu ersetzen.

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hat für jedes Alter große Bedeutung. Doch Senioren vergessen häufig genug zu trinken oder verringern bewusst die Wasserzufuhr, um einem erhöhten Harndrang infolge von entwässernden Medikamenten zu begegnen. Das ist jedoch nicht gut für Ihren Körper. Eine Exsikkose, also eine Austrocknung aufgrund zu geringer Flüssigkeitszufuhr, kann sehr gefährlich werden und sogar lebensbedrohlich enden. Meist wirkt die Dehydration auch ähnlich wie Müdigkeit, ist aber tatsächlich ein Zustand zunehmender Desorientierung.

Auswirkungen von Müdigkeit bei Senioren

Wenn Sie nur schwer aus dem Bett kommen oder Ihr Mittagsschlaf immer länger wird, verrückt dies auch Ihren gewohnten Alltag. Nicht nur haben Sie so weniger Zeit für Termine, Familie oder Freunde, Sie werden auch beginnen, Ihre Routinen danach auszurichten. Wenn Sie schnell müde werden, planen Sie z.B. Ihre Spaziergänge und Einkäufe so, dass Sie ausreichend Pausen einlegen können oder zum Mittagsschlaf wieder Zuhause sind.

Gefährliche Auswirkungen

Müdigkeit kann ein Anzeichen für eine beginnende, gravierende Erkrankung Ihres Herz-Kreislaufsystems oder Ihres Stoffwechsels sein. Wenn keine andere Ursache ersichtlich ist, sollten Sie dies daher unbedingt abklären lassen. Denn verschlechtert sich aufgrund ausbleibender Therapie Ihr Gesundheitszustand, kann dies im schlimmsten Fall schwere Langzeitschäden nach sich ziehen oder lebensbedrohliche Ausmaße annehmen.

Es besteht auch die Gefahr, dass Sie durch die Müdigkeit Ihre Medikamente falsch oder in einer falschen Dosis einnehmen. Haben Sie z.B. vergessen, dass Sie Ihre Tabletten bereits eingenommen haben und schlucken Sie die doppelte Dosis, muten Sie Ihrem Stoffwechsel eine große Belastung zu. Bei manchen Mitteln wie Insulin hat dies gravierende Folgen. Stellen Sie daher sicher, dass ein Tagestief keine solchen Unachtsamkeiten nach sich zieht.

Müdigkeit belastet aber auch Ihre alltäglichen Handlungen. Sind Sie oft müde, sollten Sie daher auf das Autofahren im Alter ganz verzichten. Denn Unaufmerksamkeit im Straßenverkehr kann sowohl für Sie wie auch für die anderen Verkehrsteilnehmenden tödlich enden.

Ebenso sollten Sie natürlich nicht unaufmerksam mit schweren Geräten oder Maschinen hantieren und scharfes Schneidwerkzeug nur mit Vorsicht verwenden. Das kann z.B. schon einen älteren Rasenmäher mit wenig Schutz der rotierenden Blätter betreffen, an dem Sie sich schlimm verletzen können, wenn Sie Ihren Garten pflegen wollen.

Auch im Haushalt erhöht sich die Unfallgefahr, wenn Sie müde sind. So steigt besonders die Stolpergefahr, selbst bei gewohnten Laufwegen. Das kann leichte Blessuren, aber auch einen Oberschenkelhalsbruch nach sich ziehen und auch das Aufstehen möglicherweise stark erschweren. Um in solchen Notfällen schnell Hilfe zu erhalten, lohnt sich die Anschaffung eines Hausnotrufes. Dieser sichert Ihnen umgehende Hilfe zu, die auf die jeweilige Situation reagiert und Ihnen so auch ein Sicherheitsgefühl im Alltag zurückgibt.

Tipps gegen Müdigkeit für Senioren

Gesunder Schlafrhythmus

Während Sie in Jugendjahren sicherlich auch über Ihre Eltern heimlich geschimpft haben, die Ihnen eine feste Schlafenszeit ans Herz legten, gewinnt ein gesunder Schlafrhythmus mit dem Alter immer mehr an Bedeutung. Denn mit festen Schlafenszeiten gewöhnt sich Ihr Körper nicht nur an die Routine und wird verlässlicher müde, sondern Sie gewöhnen sich auch an die Geräusche Ihrer Umgebung. Dadurch wachen Sie in Ihren Leichtschlafphasen weitaus seltener auf und erholen sich besser.

Regelmäßige Bewegung gegen Müdigkeit

Bewegung und Seniorensport regen den Kreislauf und Stoffwechsel an und sorgen dadurch automatisch für mehr Energie in Ihrem Leben. Auch wenn Sie sich zu müde fühlen, wirkt ein kurzer Spaziergang meist wahre Wunder. Seien Sie dabei nicht zu ehrgeizig: Sie spüren in der Regel schon nach wenigen Schritten, ob Sie Ihre Müdigkeit so überwinden können oder doch schon zu erschöpft sind. Nehmen Sie sich am besten kurze Wege in Ihrem Alltag vor, sodass Sie über den Tag verteilt immer wieder Ihren Kreislauf anregen.

Wie Sie Ihre Schlafumgebung verbessern können

Zwar brauchen Sie zum Schlafen in erster Linie nur eine Liegestätte, doch es gibt viele Kleinigkeiten, mit denen Sie Ihr Schlaferlebnis verbessern können - und viele übersehen Fallen, die Ihnen den Schlaf verleiden.

Ein typisches Problem der modernen Welt ist das blaue Licht elektronischer Bildschirme, das unseren Schlaf beeinträchtigt. Viele Menschen sehen abends noch kurz auf ihr Handy, bevor sie schlafen gehen. Doch dies verlängert Ihre Einschlafphase deutlich. Daher sollten Smartphones, aber auch Tablets und Fernseher nicht in greifbarer Nähe Ihres Bettes verweilen und noch besser ganz aus Ihrem Schlafzimmer verbannt sein.

Wenn Sie gut schlafen wollen, sollten Sie kleine Verbesserungen in Ihrem Schlafumfeld vornehmen. Wenn Sie sich wohl fühlen, schlafen Sie besser. Achten Sie daher auf angenehme Schlafkleidung aus weichen Stoffen, die Sie nachts nicht jucken oder anderweitig stören. Wählen Sie eine Decke, unter der Ihnen nicht zu heiß oder kalt wird, und installieren Sie ein etwas gedimmtes Licht, sodass der Übergang in die Nacht und morgens in den hellen Tag einfacher wird.

Stress reduzieren - besser schlafen

Stammt die Müdigkeit von Stress oder Anspannung, können Ihnen Techniken wie Meditation oder autogenes Training zu mehr Gelassenheit verhelfen. Lösen sich Ihre verkrampften Muskeln, sind Sie auch im Schlaf ruhiger und wachen seltener auf. Zudem ist Stress auch körperlich sehr belastend und kostet viel Kraft. Deshalb sollten Sie so gut wie möglich Stress vermeiden und reduzieren. Viele Krankenkassen bieten entsprechende Kurse für Ihre Versicherten an, die sich oft auch speziell an Senioren und deren Bedürfnisse richten.