Neues Jahr, neues Glück! Das denken viele und stellen überambitionierte Neujahrsvorsätze auf. Nächstes Jahr werden Sie gesünder leben, sich mehr bewegen, weniger rauchen, mal wieder alte Freundinnen anrufen und natürlich endlich das Arbeitszimmer aufräumen. Auch Sie haben sicherlich schon viele Jahre mit großer Motivation begonnen, die dann leider doch nur wenige Tage anhielt.
Tatsächlich aber sind Neujahrsvorsätze nicht nur möglich, sondern auch durchaus erfolgreich – wenn man einige Dinge beachtet und realistisch bleibt.
Oft nimmt man sich jedes Jahr recht ähnliche Dinge vor. Meistens sind diese immateriell, denn mit zunehmendem Alter wird der Blick klar, welche Aspekte im Leben einem wirklich wichtig sind: Gesundheit, Zufriedenheit und ein harmonisches Sozialleben.
Um dies im neuen Jahr zu erreichen, sollten Sie Ihre Neujahrsvorsätze klug aufstellen. Dafür bietet sich die SMART-Methode an. Diese stammt eigentlich aus dem Projektmanagement großer Firmen, kann aber hervorragend für jede Art von Zielsetzung angewandt werden.
SMART ist ein Akronym, also ein Wort, das aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Begriffe zusammengesetzt ist. Dabei steht S für spezifisch, M für messbar, a für attraktiv, r für realistisch und t für terminiert.
Sie nutzen die SMART-Methode für Ihre Neujahrsvorsätze, indem Sie konkrete Aspekte des Vorsatzes bestimmen:
Ihr Neujahrsvorsatz sollte spezifisch sein, also einen konkreten Fall beschreiben. Unspezifisch wäre z. B. der Vorsatz, gesünder zu leben. Denn Gesundheit hat viele Facetten und Sie können unmöglich alle abdecken. Stattdessen sollten Sie sich eine einzelne Handlung überlegen, die Ihr Leben gesünder gestaltet und die Sie auch konkret ausführen können: Seltener rotes Fleisch essen, jeden Tag einen Spaziergang machen oder weniger Zucker zu sich nehmen.
Weiter sollte der Neujahrsvorsatz auch messbar sein. Denn ein täglicher Spaziergang kann 10 oder 1.000 Schritte umfassen und den Vorsatz, mehr Salat zu essen, können Sie besser umsetzen, wenn Sie sich vornehmen, jeden Montag, Mittwoch und Freitag Salat zu essen. Denken Sie sich Ihren Vorsatz dabei wie eine Abhakliste: Sie müssen klar sagen, wann ein Ziel erfüllt ist.
Als Drittes sollten Neujahrsvorsätze attraktiv sein. Denn zwar sollten Sie sich auch immer wieder etwas herausfordern, neue Wege begehen und sich aus Ihrer Komfortzone wagen. Doch wenn Sie einen Vorsatz fassen, den Sie zutiefst verabscheuen, werden Sie ihn schnellstmöglich verdrängen.
Überlegen Sie sich also, wie Sie eine neue Herausforderung mit etwas Positivem verbinden können. Nehmen Sie sich vor, den täglichen Spaziergang so oft wie möglich mit einer Freundin zu absolvieren. Oder erlauben Sie sich, Ihren Salat mit Ihrem Lieblingsgemüse aufzupeppen.
Unbedingt muss Ihr Neujahrsvorsatz realistisch sein. Wenn Sie nicht mehr gut zu Fuß sind oder Knieschmerzen beim Treppensteigen haben, zwingen Sie sich nicht jeden Tag zu einem einstündigen Spaziergang. Wenn Sie nicht so viel Zeit am Tag haben, packen Sie diese nicht übervoll mit neuen Erfahrungen.
Erlauben Sie sich, realistisch zu sein, und betrachten Sie Ehrgeiz mit Nachgiebigkeit. Kleinere Ziele, die Sie auch erreichen, werden Sie mehr erfreuen als große, die Sie nur mit Mühe bewältigen.
Zuletzt sollten Sie Ihre Neujahrsvorsätze auch mit festen Daten versehen, dies bezeichnet die Methode als terminiert. Diesen Trick vergessen viele, doch ist er sehr hilfreich. Legen Sie fest, an welchen Tagen Sie Ihren Vorsatz umsetzen können oder stecken Sie ein Enddatum fest. Beschließen Sie z. B., Ihre Vorsätze für einen festen Zeitraum auszuprobieren und sehen Sie dann, wie gut die Umsetzung geklappt hat.
Die SMART-Methode kann Ihnen dabei helfen, für Sie sinnvolle Neujahrsvorsätze zu stecken, um sie auch zu erreichen. Dafür ist essenziell, dass Sie ehrlich mit sich selbst sind und übermäßigen Ehrgeiz bremsen. Seien Sie ruhig motiviert, aber erinnern Sie sich auch daran, sich an kleinen Dingen zu erfreuen.
Der Vorsatz, im neuen Jahr mehr auf seine Gesundheit zu achten, ist einer der traditionellsten und für jede Generation relevant. Doch gerade im höheren Alter ist Gesundheit ein sehr wichtiger Faktor für die Lebensqualität.
Die Möglichkeiten, wie Sie Ihre Gesundheit stärken können, sind unermesslich. In Bewegung zu kommen ist immer empfehlenswert, denn dies bringt Ihren Kreislauf in Schwung und stärkt somit Ihr Herz. Schon kurze Spaziergänge oder Ausflüge mit dem Rollator oder Rollstuhl unterstützen Ihr körperliches Befinden. Viele Walkinggruppen bilden sich am Jahresbeginn, um gemeinsam gute Vorsätze umzusetzen, und auch viele Fitnesskurse für Senioren nutzen den Schwung des neuen Jahres.
Darüber hinaus können Sie beginnen, mehr auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Frisches Obst und Gemüse und leichte Mahlzeiten bringen neuen Geist in Ihre Rezeptbücher. Gehen Sie auf Entdeckungsreise in fremdländische Küchen und trauen Sie sich ruhig auf neue Pfade.
Es gibt viele Gründe, warum sich Senioren im Alter zurückziehen. Vielleicht lässt das Hörvermögen nach und man versteht sein Gegenüber nur mehr schlecht oder nur noch mit einem Hörgerät. Das erschwert die Gespräche und manchen ist es auch peinlich, sich nicht mehr auf den eigenen Körper verlassen zu können.
Oder aber man verlässt die Wohnung nicht mehr gerne, weil man geh-eingeschränkt ist, Angst vor Stürzen hat oder sich wegen Inkontinenzproblemen außerhalb der Wohnung unwohl fühlt. Auch wird leider mit fortschreitendem Alter der gewohnte Bekanntenkreis durch Krankheit und Todesfälle langsam kleiner.
Sich im Alter noch auf neue Freundschaften oder neue Partnerschaften einzulassen, fällt oft schwer. Doch gerade Vereinsamung ist im Alter ein großes Problem - und ein gesundes Sozialleben sehr gut für die seelische und körperliche Gesundheit.
Ein guter Neujahrsvorsatz kann also sein, sich gezielt vorzunehmen, alte Kontakte zu pflegen oder aber auch, neue zu suchen. Vielerorts gibt es hierfür Seniorenzentren oder Tagestreffs mit gezielten Veranstaltungen für ältere Menschen. Wenn Sie gut im digitalen Raum zurechtkommen, bieten sich auch hier viele Foren für Senioren und den unterschiedlichsten Interessen an. Zudem gibt es viele Websites, die Sie mit alten Klassenkameraden und alten Schulfreundinnen zusammenführen, sodass die neue Freundschaft eigentlich eine ganz alte ist.
Ältere Menschen haben einen unermesslichen Erfahrungsschatz und können gute Geschichtenerzähler sein. Dieses Potenzial sollte unbedingt genutzt werden, weshalb eine ehrenamtliche Tätigkeit allen hilft. In einem Ehrenamt tätig zu sein, hat viele positive Effekte, denn es ist eine sinnvolle Beschäftigung gegen Langeweile, sorgt für soziale Kontakte und zeigt, dass man immer noch gebraucht wird.
Die Möglichkeiten dabei sind schier unendlich: Es gibt Initiativen, bei denen ältere Menschen als Leihoma oder Leihopa tätig sind oder aber Lesepatenschaften für sozial benachteiligte Kinder übernehmen. Stadtteilgruppen freuen sich immer über neue Menschen, die sich direkt vor Ihrer Haustür engagieren wollen, und auch die Kommunalpolitik hat Gremien für engagierte Senioren.
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr, lautet ein altes Sprichwort. Dies stimmt jedoch nicht, auch im Rentenalter können Sie problemlos eine neue Sprache lernen oder ein neues Hobby beginnen.
Erlauben Sie sich ruhig zu träumen: Was wollen Sie schon immer mal tun oder lernen? Der Vorteil der Rente ist, dass Sie sich ganz darauf konzentrieren können, was Sie möchten. Haben Sie vielleicht nie Zeit gefunden, Spanisch zu lernen, weil das in Ihrer Arbeitswelt keine Verwendung fand? Fanden Sie beim Großziehen der Kinder nie wirklich die Muße, Quilten zu lernen?
Stürzen Sie sich ruhig in ein neues Abenteuer. Sie haben schließlich ein ganzes Jahr Zeit!
Vielen älteren Menschen fällt es schwer, sich einzugestehen, dass sie den Alltag nicht mehr ganz alleine bewältigen können. Doch um Hilfe zu bitten oder diese auch einfach nur anzunehmen, fällt vielen aus unterschiedlichen Gründen schwer. Manche sind zu stolz oder können sich mit der Lebenssituation im Alter, die ganz natürlich mit Einschränkungen einhergeht, nicht abfinden.
Ein guter Neujahrsvorsatz besteht deshalb auch darin, sich in Zukunft schneller Hilfe zu holen, wie zum Beispiel durch eine Haushaltshilfe oder durch die Nachbarschaftshilfe. Dann ist das Leben wieder um ein großes Stück lebenswerter und die Eigenständigkeit kann bewahrt werden.
Geteilte Freude ist doppelte Freude - und geteilte Vorsätze halten Sie auf jeden Fall besser ein. Vielleicht haben Sie einen guten Freund, mit dem Sie gemeinsam das neue Jahr in Angriff nehmen. Fordern Sie sich ruhig gegenseitig heraus, Ihre Vorsätze einzuhalten, oder arbeiten Sie sogar zu zweit daran.
Und selbst das bloße Informieren anderer Menschen über Ihre Vorsätze erhöht die Wahrscheinlichkeit, sie einzuhalten, immens. Viele Studien haben gezeigt, dass dadurch mehr Pflichtgefühl geweckt wird, auch wenn niemand Sie bei der Ausführung der Neujahrsvorsätze sieht. Alleine das Wissen reicht oft aus, dass Ihr Ehrgeiz bestehen bleibt.