Der Oberschenkelknochen ist der längste Knochen in unserem Körper. Am oberen Ende liegt ein abgewinkelter Hals mit einem kugeligen Hüftkopf. Gemeinsam mit der Hüftpfanne des Beckens bildet er das Hüftgelenk. Vor allem bei älteren Menschen kommt es häufig zu einer Veränderung der Knochensubstanz. Dadurch entsteht Osteoporose, was die Knochen fragil macht und lasttragende innere Verstrebungen abbaut. Deshalb kann es bei Senioren schon durch einen leichten Sturz zu einem Oberschenkelhalsbruch kommen.
Eine der häufigsten Ursachen für einen Oberschenkelhalsbruch bei Senioren sind Stürze. Daher ist es unbedingt notwendig, alle potenziellen Gefahrenquellen für Stürze aus dem Weg zu schaffen. Hier finden Sie einige nützliche Tipps für die Sturzprophylaxe in den eigenen vier Wänden.
Nicht nur der Heilungsprozess wird durch eine allgemeine gesunde körperliche Verfassung begünstigt, sondern auch in der Prävention ist ein sportlicher Körper von Vorteil. Zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen zählen neben der Sturzprophylaxe und einer ausgewogenen Ernährung auch regelmäßige körperliche Betätigung. Das stärkt die Knochen und senkt zudem im Falle eines Sturzes das Risiko einer schwerwiegenden Verletzung.
Wie bereits erwähnt, geht ein Oberschenkelhalsbruch auch oftmals mit Osteoporose einher. Umso wichtiger ist es, sich ausgewogen zu ernähren und alle wichtigen Nährstoffspeicher aufzufüllen. Vitamin D und Kalzium sind beispielsweise ganz entscheidend, wenn es um gesunde und belastbare Knochen geht. Wie Sie Osteoporose durch Ernährung vorbeugen können, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Das wohl häufigste Symptom eines Oberschenkelhalsbruches sind starke Schmerzen im Bereich der Hüfte und Leiste. Die Schmerzen nehmen bei Belastung zu und verschlimmern sich durch Bewegung. In den meisten Fällen können Patienten ihr Bein nicht mehr aktiv aus eigener Kraft bewegen.
Patienten klagen auch häufig über eine Verkürzung des betroffenen Beins. Oftmals sind auch Fuß und Knie nach außen gedreht. Kommt es hingegen nur zu einem stabilen Oberschenkelhalsbruch mit milden Schmerzen, kann es sein, dass der Bruch erst nach einigen Tagen bemerkt wird.
In der Regel kann ein Arzt sehr einfach feststellen, ob es sich um einen Oberschenkelhalsbruch handelt. Um sicherzugehen, welcher Teil des Knochens betroffen ist, wird nach der Untersuchung ein Röntgenbild angefertigt. Kleine Haarrisse und Frakturen sind auf einer Röntgenaufnahme möglicherweise nicht zu erkennen. Sollten Sie daher weiterhin im Hüftbereich Schmerzen haben, empfiehlt es sich, eine CT-Untersuchung, eine MRT oder eine Knochenszintigrafie durchzuführen, um genauere Informationen zu erhalten.
Eine allgemeingültige Behandlung für Oberschenkelfrakturen gibt es nicht. Zumeist umfasst der Heilungsprozess in der Regel aber eine Operation, Medikamente und Rehabilitationsmaßnahmen.
Bei einer konservativen Behandlung wird versucht, mit Schmerzmitteln die Beschwerden zu lindern. Außerdem hilft die begleitende Krankengymnastik dabei, die Beweglichkeit des Beines wiederherzustellen.
In den meisten Fällen ist eine konservative Therapie aber nicht ausreichend. Um eine optimale Genesung und Regeneration zu gewährleisten, werden Patienten mehrheitlich operativ behandelt.
Bei einem Oberschenkelhalsbruch wird in der Regel eine Notoperation durchgeführt, um die akuten Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit des Gelenkapparats so schnell wie möglich wiederherzustellen. Meist geschieht dies innerhalb von 24 Stunden ab dem Bruch, da es sonst aufgrund der gestörten Durchblutung zum Absterben des Hüftkopfes kommen kann. Es gibt verschiedene Arten von Operationen. Welche Art von Operation erforderlich ist, hängt von der Schwere des Bruchs, dem Alter der Patienten und den zugrundeliegenden medizinischen Bedingungen ab.
Um die Heilung des Knochens zu unterstützen, werden bei der inneren Fixierung Schrauben, Platten und Metallstifte eingesetzt, die den Knochen zusammenhalten. Dieses Verfahren wird jedoch meist nur bei jungen, mobilen Personen eingesetzt, die über eine optimale Durchblutung des Knochens verfügen und so auf einen schnellen Heilungsprozess hoffen können.
Je nach Bruch wird die Hüfte nur teilweise oder zur Gänze ersetzt. Werden sowohl der Oberschenkelkopf als auch die Gelenkpfanne durch eine Prothese ausgetauscht, ist die Rede von einem künstlichen Hüftgelenk (Totalendoprothese).
Wenn der Oberschenkelknochen nur beschädigt oder verschoben ist, wird das Gelenk nur teilweise ersetzt. Dabei werden der Kopf und der Hals des Oberschenkelknochens entfernt und durch eine Metallprothese ersetzt.
Ist der Bruch hingegen schwerwiegender, werden der gesamte Oberschenkelknochen und die Gelenkpfanne durch eine Prothese ersetzt. Dieser Eingriff bringt laut diverser Studien die besten Langzeitergebnisse. Patienten sind vergleichsweise wieder schneller mobil und können bereits nach wenigen Tagen nach der Operation mit der Krankengymnastik beginnen.
Je nach Alter kann Ihr Arzt Bisphosphonate und andere Osteoporose-Medikamente verschreiben, um das Risiko eines weiteren Hüftbruchs zu verringern. Diese Medikamente werden vor allem für Senioren verschrieben und tragen zur Stärkung der Knochen bei, indem sie die Knochendichte erhöhen.
Wie lange die vollständige Genesung eines Oberschenkelhalsbruchs dauert, hängt von der Schwere der Fraktur, der Behandlungsmethode und Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Der Genesungsprozess ist deshalb sehr individuell. In jedem Fall empfiehlt es sich aber, nach der Behandlung eine Rehabilitationstherapie zu machen. Physiotherapeutische Behandlungen können dabei unterstützen, Ihre Kraft und Gehfähigkeit so schnell als möglich wiederzuerlangen.