Mit dem Alter kommen typischerweise auch Einschnitte ins Sozialleben: Die Kinder sind ausgezogen oder mit dem Eintritt der Rente sieht von heute auf morgen der Alltag auf einmal ganz anders aus. Nicht jeder Mensch kann dann auf einen jahrelang gehegten Freundeskreis zurückgreifen und neue Freundschaften zu schließen fällt auch nicht allen leicht.
Um Einsamkeit vorzubeugen und fitten Seniorinnen einen Treffpunkt mit Gleichgesinnten und Gleichaltrigen zu geben, gibt es in fast allen Städten Seniorentreffs. Ob zum allgemeinen Austausch oder auch spezifisch zu Themen oder gemeinsamen Aktivitäten, hier finden Sie sicherlich Anschluss und die eine oder andere neue Herausforderung.
Doch wo finden Sie solche Treffs und welche Vorteile ergeben sich? In diesem Artikel geben wir Ihnen einige Anreize und Ideen für einen geselligen Ruhestand.
Seniorentreffs sind Freizeitangebote und soziale Räume, die sich speziell an ältere Menschen richten. In der Regel existieren keine festen Altersgrenzen für diese Treffs, sodass Sie auch schon mit 50+, bei Eintritt in die Rente oder auch mit jungen 70 Jahren dort noch ankommen können.
Die Einrichtungen oder Initiativen, die solche Treffs anbieten, sind mannigfaltig. Kirchliche oder spirituelle Angebote gibt es ebenso häufig wie Treffs von Sportvereinen und Freizeitclubs oder auch kommunale Angebote. Entsprechend vielfältig ist auch die Ausrichtung, sodass man ein reichhaltiges Angebot hat und auch den individuell richtigen Platz für sich findet.
Die Treffs sind normalerweise kostenfrei und finden in barrierefreien Gebäuden statt, um allen den Zugang zu ermöglichen. Oft sind sie in sozialen Einrichtungen oder Gemeindezentren untergebracht, sodass es auch immer Begegnung mit anderen Gruppen und Generationen gibt.
Mit der zunehmenden Bedeutung des Internets entstehen auch online immer mehr Angebote für Senioren für Austausch, Vernetzung und soziale Interaktion. Von so einem online Forum für Senioren profitieren vor allem diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht zu lokalen Seniorentreffs gehen können, oder die in kleineren Ortschaften wohnen, in denen ein solches Angebot noch nicht existiert. Auch verbinden sich hier Seniorinnen mit Interesse an Nischenthemen wie Modellbau, Sticken oder mit einem internationalen Hintergrund.
Einsamkeit aufgrund sozialer Isolation ist ein wachsendes Problem unter Älteren. Oft verlaufen soziale Kontakte im Sand, wenn Gemeinsamkeiten des Alltags wie die Arbeit oder Routinen wie Einkaufen sich verändern, wenn sich die Familie verändert durch den Auszug der Kinder oder nach dem Verlust eines Partners. Nach langjähriger Gewöhnung ist aber die Herausforderung, neue Freundschaften zu schließen oder auch neue Hobbys zu entdecken, nicht so einfach.
Viele Senioren erkranken daher an Depressionen oder depressiver Verstimmung. Das ist nicht immer ein Ausdruck großen Verlustes, sondern kann schon eine anhaltende Erschöpfung durch das Gewöhnen an die neue Situation sein. In der Folge ziehen sich die meisten aber noch weiter zurück, während die Stimulation sozialer Interaktion eigentlich hilfreicher wäre.
Seniorentreffs sind die lokale Antwort auf dieses Phänomen und sollen Menschen zusammenbringen, die dieses Gefühl möglicherweise eint. Viele der Einrichtungen bieten außerdem auch Treffen speziell an Feiertagen an, damit Betroffene beispielsweise Weihnachten nicht allein verbringen müssen.
Je größer die Kommune, desto eher werden in Gemeindezentren oder öffentlichen Räumen wie der Volkshochschule Seniorentreffs angeboten. Manchmal sind diese an Bürgertreffs allgemein angegliedert, sodass man auch immer wieder mit anderen Generationen in Kontakt kommt. Einige Schulen initiieren sogar generationsübergreifende Projekte, von denen Jung und Alt profitieren.
Diverse Sportvereine bieten spezielle Kurse oder Trainings für Seniorinnen an, die sowohl für Neueinsteiger wie auch für “alte Hasen” geeignet sind. Ob Mannschaftssport, gemeinsame Aktivitäten oder Fitnessangebote für Senioren wie Aerobic, Yoga und Nordic Walking bis hin zu einfachen Gleichgewichtsübungen - für fast alle ist was dabei.
Die Kurse sind nicht nur für sportbegeisterte Senioren empfehlenswert, sondern werden oft von geschultem Personal geleitet, das auf die gesundheitlichen Besonderheiten der Teilnehmenden Rücksicht nimmt und die Übungen entsprechend anpasst. So peppen Sie nicht nur Ihr Sozialleben auf, sondern tun gleichzeitig etwas für Ihre körperliche und mentale Gesundheit!
Viele kreative Hobbys stauben über die Jahre der Kindererziehung, Arbeit oder dem alltäglichen Stress allmählich ein. Mit der Rente trauen sich dann viele Senioren nicht mehr, wieder von Neuem mit dem Malen, Stricken, Musizieren, Fotografieren oder Handwerken anzufangen. Dabei sind die Handgriffe in der Regel schnell wieder erlernt.
Um die Kreativität anzukurbeln, voneinander zu lernen und auch neue Techniken oder Ideen auszuprobieren, sind Kreativworkshops oder -gruppen für Senioren ideal. Eine Besonderheit bieten dabei sogenannte Repair-Cafés, in denen Technikbegeisterte und handwerklich Geschickte dabei helfen, Alltagsgegenstände zu reparieren und so Müll zu vermeiden. Das hilft der Umwelt, wertschätzt jahrzehntelange Erfahrung und verbindet nicht nur Ältere, sondern alle Generationen miteinander.
Gesellschaftsspiele sind schon lange keine reine Familienangelegenheit mehr. Die Spieleindustrie boomt und überall bieten Spielwarenläden oder Spielcafés das Ausprobieren und gesellige Zusammensein über ein Brettspiel an. Sie können sich hier mit Freunden verabreden oder auch bei offenen Treffs auf immer wieder neue Leute treffen, die Ihre Spielbegeisterung teilen.
Einrichtungen der Tagespflege sind besondere Seniorentreffs. Sie bieten mehr als ein geselliges Miteinander: Angebote zur sportlichen oder kognitiven Stimulation, Ausflüge und auch Pflegetätigkeiten. Daher sind Sie auch nicht kostenfrei, jedoch werden bei Pflegebedürftigkeit unter Umständen die Kosten übernommen.
Deutschland ist ein Einwanderungsland und gerade die Generation der Gastarbeiter geht nun in die Rente über. Aber auch Flüchtlinge, die nach dem Zweiten Weltkrieg, Bürgerkriegen der Welt oder politischer Verfolgung nach Deutschland kamen, Spätaussiedler und viele Einwandererfamilien suchen im Alter nach Menschen mit ähnlicher Geschichte und Erinnerung.
Eine vielfältige Gesellschaft braucht auch Orte, an denen Sie Ihre Muttersprache wieder sprechen können, über Gemeinsamkeiten in der Kindheit lachen oder alte Freunde wiederfinden. Daher bieten migrantische Communities und verschiedene Vereine zunehmend offene Treffs auch gerade für die ältere Generation an.
Wer erkrankt ist oder einen Schicksalsschlag erleidet, fühlt sich oft allein mit seinem Schmerz und zieht sich zurück. Schon das Sprechen über die Emotionen ist meistens erschöpfend. Hier helfen Selbsthilfegruppen, in denen Betroffene genau diesen Schmerz kennen und verstehen, hilfreiche Ratschläge geben können und sich verbunden fühlen. Die Leitung einer solchen Gruppe ist geschult, Ihnen behutsam und verständnisvoll durch das Gespräch in der Gruppe helfen zu können. Gerade für Senioren sind solche Selbsthilfegruppen eine wichtige Anlaufstelle, um das Abgleiten in einer Depression zu verhindern.
Wenn in Ihrer Umgebung kein geeigneter Treff für Sie existiert, können Sie mit nur wenig Umstand einen eigenen begründen. Sprechen Sie dafür das Sozialamt Ihrer Gemeinde an, die Kirchen vor Ort oder aktive Vereine. Sie benötigen für eine lebendigen Seniorentreff lediglich Räumlichkeiten und teilnehmende Interessierte - Kaffee und Kuchen sind optional, aber hilfreich.
Es gibt viele Stellen, an denen die Kosten für eine Raummiete und möglicherweise auch die Kaffeemaschine übernommen werden. Trauen Sie sich ruhig - wenn Sie auf der Suche nach neuen Menschen in Ihrem Leben sind, sind es sicherlich auch andere.
Sich online mit anderen Senioren zu treffen, hat viele Vorteile. Wenn Ihre Gesundheit oder eine Behinderung es für Sie schwierig macht, einen lokalen Seniorentreff zu besuchen, oder es keinen in erreichbarer Nähe gibt, bietet Ihnen das World Wide Web Kontakt in die restliche Welt an. Auch wenn Sie zeitlich eng gebunden sind und im Alltag keine Zeit finden können, um sich neu zu vernetzen, werden Sie im Internet fündig, da Sie hier jederzeit online gehen und Nachrichten hinterlassen können.
Das Internet wurde längst von der älteren Generation erobert. Soziale Netze verknüpfen Menschen auf der ganzen Welt, aber auch besonders Familien an verschiedenen Orten. Videotelefonie verbindet Sie ohne Probleme mit Ihren Enkelkindern in deren Studentenstadt oder mit Ihren Freunden auf einer Reise.
Viele Plattformen widmen sich daher inzwischen auch oder sogar ausschließlich Senioren. Hier können Sie sich unterhalten, diskutieren und auch im Alter nochmal eine neue Liebe finden.
Im Internet finden Sie immer jemanden, der Ihr Hobby teilt und sei es noch so selten. In Foren können Sie sich unterhalten, auch wenn Sie kilometerweit auseinander wohnen oder sogar in unterschiedlichen Zeitzonen. Für viele Gespräche ist der direkte Kontakt nicht entscheidend, aber oft entstehen aus Online-Freundschaften auch persönliche Treffen im gemeinsamen Urlaub oder beim Besuch von zu Ihrem Hobby passenden Veranstaltungen. Sollten Sie für Ihre Kontakte soziale Netzwerke benutzen, ist es ratsam, sich im Vorhinein mit den Chancen und Risiken von Social Media im Alter auseinanderzusetzen.
Videospiele galten lange Zeit als etwas, das nur Jugendliche anspricht. Doch auch Sie können etliche Online-Spiele genießen, ob auf Ihre Generation angelegt oder für alle offen. Das macht nicht nur Spaß, sondern trainiert Ihre geistigen Fähigkeiten und Feinmotorik. Außerdem spielen Sie oft nicht allein: Auch die junge Generation spielt vornehmlich Spiele, bei denen sie in einem Team kooperieren müssen. Genauso können Sie Freunde Ihres Alters dafür begeistern, gemeinsam neue Welten zu erkunden und die durchaus kunstvollen Spiele zu meistern.
Lernen können Sie Ihr Leben lang - auch online. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für Bildung im Alter. Zwar sind die meisten Kurse auf das alleinige Lernen angelegt, doch bieten diverse Lernplattformen Foren oder auch Lerngruppen an, um sich gemeinsam einem neuen Thema zu widmen. Besonders für das Erlernen neuer Fremdsprachen ist dies eine tolle Gelegenheit, denn so können Sie miteinander das Gelernte üben. Für Bildung ist man nie zu alt.
Sie sehen also, es gibt keinen Grund im Alter den Alltag allein zu bestreiten. Selbst wenn Sie nicht (mehr) von Ihrem Partner oder Ihrer Familie umgeben sind. Seniorentreffs sind eine hervorragende Möglichkeit, um Gleichgesinnte zu finden, sich mit anderen auszutauschen und vielleicht sogar ein bisschen Struktur und Abwechslung in Ihren Alltag zu bringen. Von Lerngruppen, über Repair-Cafés bis hin zu Sporttreffs ist alles dabei. Und wenn Sie in Ihrer Umgebung kein entsprechendes Angebot finden sollen, sind online Foren für Senioren eine tolle Alternative oder Sie gründen einfach selbst einen Seniorentreff. Wir wünschen Ihnen viele gesellige Stunden.