Elektronische Geräte und gerade der digitale Raum sind häufig eine Bereicherung des Alltags und weitaus mehr als nur zu Unterhaltungszwecken gedacht. Längst hat der digitale Markt Menschen im Seniorenalter als Zielgruppe entdeckt und hat ein großes Angebot an digitalen Hilfsmitteln und speziell für ältere Menschen ausgerichtete Programme.
Bei allem sollte jedoch Ihre Sicherheit immer oberste Priorität haben. Dies gilt für die Sicherheit Ihrer Daten im Netz, aber auch die realen Gefahren von Brandgefahr durch technische Geräte oder Unfallgefahren. Informieren Sie sich daher umfassend, was Sie bedenken und beachten sollten, um einen entspannten und sicheren Umgang mit Technologie zu bewahren und so Ihren Alltag zu bereichern.
Das Internet bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten für Senioren, sich weiterzubilden, neue Hobbys zu entdecken, alte Freundschaften aufleben zu lassen oder vielleicht sogar einen neuen Partner zu finden. Doch ist die Anonymität im World Wide Web auch für Betrüger von Vorteil, vor denen Sie sich unbedingt schützen müssen.
Passwörter sollten, um sicher zu sein, nicht leicht zu erraten sein. Oft verwenden Menschen Namen ihrer Liebsten oder Haustiere oder ihnen wichtige Datumsangaben als Passwörter, um sie sich leichter zu merken. Das macht es jedoch Betrügern einfacher, sie zu erraten und so an Ihre Daten zu gelangen.
Für viele hat sich ein Passwortbuch bewährt, in dem Sie Ihre Passwörter sammeln und so auch komplizierte Zahlen- und Buchstabenfolgen wählen können. Jedoch birgt ein solches Buch natürlich immer das Risiko es zu verlieren oder in die falschen Hände zu geraten. Dann kann aber jemand mit unlauteren Absichten ohne Hindernis auf alle Ihre Konten zugreifen!
Deswegen sind diverse digitale Passwortmanager inzwischen auf dem Markt. Diese bewahren Ihre Passwörter verschlüsselt in einem digitalen Safe auf, sodass Sie sich nur noch diesen Schlüssel merken müssen. Moderne Endgeräte bieten auch Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung zum Öffnen dieses Safes an.
Auch wenn es schnell nerven kann, wenn das Betriebssystem mal wieder ein Update installieren und dafür den Computer neu starten möchte, sollten Sie ein solches immer innerhalb der nächsten Tage durchführen. Denn diese Updates beinhalten insbesondere auch immer Abwehr gegen die neuesten bekannten Viren. Daher ist es auch ratsam, Ihr System regelmäßig zu aktualisieren, um die Sicherheit Ihres Computers zu gewährleisten. Die Entwickler von Betriebssystemen arbeiten nämlich kontinuierlich daran, Schwachstellen zu beheben und Sicherheitslücken zu schließen, um potenzielle Bedrohungen abzuwehren.
Ein gutes Anti-Viren-Programm ist für Senioren auch dann empfehlenswert, wenn Sie schon große Vorsicht walten lassen. Denn auch unbemerkt kann sich Schadsoftware auf Ihren Rechner aufspielen und Sie ausspionieren. Ein Anti-Viren-Programm prüft Ihren Rechner in regelmäßigen Abständen auf solchen schädlichen Code und isoliert oder löscht diesen. Um ein gutes Anti-Viren-Programm zu finden, können Sie einfach entsprechende Vergleichsportale heranziehen.
Ihre Daten gehören Ihnen - und Sie sollten gut auf sie achten. Überlegen Sie immer gut, ob Ihr Gegenüber Ihre Daten wirklich haben muss. Schnell sind Postanschrift oder Telefonnummer für ein Gewinnspiel oder eine kostenlose Zeitschrift herausgegeben. Die Folge sind dann oft störende Verkaufsanrufe und Werbeprospekte im Briefkasten.
Der Verkauf von Daten wie Adressen, aber auch Gesundheitsdaten, persönliche Infos oder Aufenthaltsorte ist eine große Branche im Internet und kann für vielerlei problematische bis illegale Dinge genutzt werden. Während die Werbeprospekte vor allem stören, kann es bei Datendiebstahl auch dazu kommen, dass auf Ihren Namen Kredite aufgenommen oder große Bestellungen getätigt werden.
Achten Sie daher immer darauf, möglichst wenig Daten von sich preiszugeben und auch nur an ein Gegenüber, das Sie kennen oder das sich verifizieren kann. Viele Soziale Vereine oder Verbraucherschutzzentralen bieten auch regelmäßig Kurse zum Datenschutz für Senioren an.
Auf verschiedene Art kann gefährliche Software auf Ihren Rechner geraten und dort Sie und Ihre Daten ausspionieren oder auch Ihr Betriebssystem angreifen und zerstören. Das kann lange unbemerkt geschehen, wenn Sie kein entsprechendes Schutzprogramm auf Ihrem Rechner haben. Am sichersten sind Sie, wenn Sie alle nötigen Schritte unternehmen, damit möglichst kein solcher Code sich in Ihren Endgeräten breitmacht.
Am häufigsten versuchen Betrüger das Aufspielen von Schadsoftware mithilfe von sogenannten Phishing-Mails. Das sind E-Mails mit teils seriösem oder sogar bekannt erscheinendem Absender, die im Anhang eine Datei enthalten. Klicken Sie auf diese Datei, installiert sich automatisch das Virus auf Ihrer Festplatte - oft ohne, dass Sie es bemerken. Während früher diese Mails besonders an offenkundig schlecht übersetzten Text oder einer auffälligen Absenderadresse erkennbar waren, ist es heute sogar möglich, dass der Absender wie die Adresse einer vertrauten Person oder Institution wie einer Bank erscheint. Öffnen Sie daher niemals Anhänge, die Sie nicht erwarten, und insbesondere niemals Dateien mit der Endung .exe. Wenn Sie unsicher sind, ob die Mail echt ist, rufen Sie den vermeintlichen Absender an und lassen Sie sich dies bestätigen.
Der Enkeltrick ist eine Betrugsmasche, bei der Senioren ein Notfall in der Familie vorgetäuscht wird. Normalerweise erzählen Betrüger von einem Unfall oder Notsituation, die es einem Familienmitglied unmöglich machen, sich selbst zu melden, bei dem es aber um die sofortige Bereitstellung von Bargeld geht. Der Betrüger bietet sich dann als Bote für das Geld an und übt viel Druck aus. Regelmäßig warnt auch die Polizei vor dieser Masche und bietet Informationen, wie Sie einen Enkeltrick als solchen erkennen.
Auch in der digitalen Kommunikation ist dieser Trick aber angekommen. Typischerweise spielt der Betrüger dabei selbst das Familienmitglied und schreibt Sie unter einer fremden Nummer an. Dies wird mit dem Diebstahl des Handys erklärt, woraufhin die Bitte nach der Überweisung von Geld folgt.
Da diese Betrugsmasche äußerst dreist und zudem schwer nachzuverfolgen ist, sollten Sie immer eher misstrauisch sein, wenn jemand von einer fremden Nummer Sie kontaktiert. Verlangen Sie einen Nachweis, dass es sich um Ihr Familienmitglied handelt und fragen Sie sicherheitshalber bei anderen Familienmitgliedern nach. Lassen Sie sich auf keinen Fall unter Druck setzen und übergeben Sie ausschließlich unter Zeugen und persönlich an Ihnen bekannte Personen Geld.
Der Begriff „Deep Fake“ ist inzwischen in aller Munde. Vor allem auf diversen Social Media Plattformen kommt es immer wieder zu Täuschungen. Dabei handelt es sich um Software, die täuschend echte Bilder und sogar Videos von Menschen erstellen kann. Dadurch können Fotomanipulationen sehr überzeugend wirken. Sogar in Echtzeit-Videokonferenzen ist dies mit technischen Kenntnissen möglich, sodass Sie theoretisch nie sicher sein können, dass Sie tatsächlich mit der Person sprechen, deren Bild Sie gerade sehen.
Sie sollten daher nicht unbedingt die Echtheit von Bildern und Videos annehmen. Zwar ist die Technik noch zu aufwändig für groß angelegte Betrügereien, sodass Sie in Konferenzen durchaus noch auf Bild und Ton vertrauen können. Doch sind Fotomanipulationen schon gang und gäbe, sodass Sie im Zweifelsfall kritisch hinsehen sollten.
Nicht nur im digitalen Raum spielt Sicherheit eine große Rolle. Auch die Verwendung der Hardware, also der Geräte selbst, sollte immer von Sicherheit geprägt sein.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist es, Stolperfallen so gut wie möglich zu vermeiden. Kabel sollten grundsätzlich nicht durch den Raum führen, sondern, wenn nicht anders vermeidbar, an der Wand entlang verlaufen. Auch das Verlegen unter einem Teppich ist nicht empfehlenswert, da sich dadurch eine schlecht sichtbare Erhebung des Bodens bildet, die ihrerseits als Stolperfalle fungiert.
Mit Kabelhelfern aus dem Baumarkt können Sie die Kabel an den Fußleisten befestigen und sich somit sicher durch Ihre Wohnung bewegen. Idealerweise stellen Sie aber natürlich Ihre Geräte immer so, dass möglichst wenig Kabel verlegt werden müssen.
Kabelbrände sind noch immer eine der häufigsten Brandursachen in Deutschland. Überlastete Mehrfachstecker, ein gelöster Kabelschutz oder unsachgemäße Produktion können in wenigen Minuten zu einem Schwelbrand führen. Auch deswegen sind Mehrfachsteckdosen mit Ausschalter empfehlenswert, die gleichzeitig auch noch Strom sparen.
Prüfen Sie langlebige technische Geräte regelmäßig auf Bruchstellen in den Kabeln und Verdachtspunkte auf Brandgefahr wie geschmolzene Stellen an der Außenhülle, schwarze Schmorspuren oder Rauchgeruch bei Benutzung. Viele technische Dinge erhitzen sich auch durch die Nutzung und sollten daher nicht auf brennbarem Material unbeobachtet liegen gelassen werden.
Ein weiterer Aspekt von Sicherheitstipps sind Ratschläge zu Sicherheitstechnik. Denn digitale oder elektronische Tools bieten eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten im Alltag für Senioren - wenn sie richtig angewandt werden.
So ist zum Beispiel der Hausnotruf ein wichtiger Baustein im selbstbestimmten Alltag vieler Senioren. Der Notrufknopf, der als Armband oder um den Hals getragen wird, löst im Bedarfsfall einen Hilfe- oder Notruf aus, wie bei einem Sturz, nach dem Sie aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen können. Dies ist natürlich nur dann möglich, wenn Sie den Notrufknopf auch stets bei sich tragen und so nach einem Sturz darauf zugreifen können.
Ebenso nutzt Ihnen ein Anti-Viren-Programm nichts, das keine regelmäßige Überprüfung durchführt, oder eine Alarmanlage, die Sie stets ausgeschaltet lassen. Und manchmal gibt es für Ihre Tools auch Funktionen, die Sie noch gar nicht kannten. Es lohnt sich daher immer, sich umfassend über Ihre Geräte zu informieren und neue Dinge auszuprobieren.
Das richtige Einrichten jeglicher Technologie beugt in der Regel viel Stress in den Jahren danach vor. Ob es sich um Endgerät wie einen Laptop, ein Tablet oder ein Handy für Senioren handelt oder auch Großelektro wie einen Treppenlift, greifen Sie stets auf fachkundige Personen zurück, die Ihnen die Nutzung erklären und alle wichtigen Einstellungen schon vornehmen.
Das kann bei moderner Unterhaltungselektronik durchaus auch Ihr Enkelkind sein, das Ihnen gerne seine Welt näherbringt. Aber auch der Elektronikfachhandel oder auch die Verbraucherzentrale stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. In vielen Großstädten bilden sich darüber hinaus Seniorencafés, in denen Gleichaltrige Ihnen neue Technik erklären und gleichzeitig Tipps mitgeben.