Allgemein, Für pflegende Angehörige
Verbotene Lebensmittel bei hohem Cholesterin
Zu hohes Cholesterin? Wir haben eine übersichtliche Tabelle, mit allen Lebensmitteln, die Sie meiden sollten.
Stand 17. Juli 2024
- Inhaltsverzeichnis
- 1. Gesundheitsrisiko hohes Cholesterin
- 2. Was ist Cholesterin?
- 3. Welche Lebensmittel Sie bei hohem Cholesterin meiden sollten
- 4. Verbotene Lebensmittel bei hohem Cholesterin: Tabelle
- 5. Wie Ernährung und Cholesterin zusammenhängen
- 6. Richtige Ernährung bei hohem Cholesterin: Das sollten Sie beachten
- 7. Empfohlene Lebensmittel bei hohem Cholesterin
- 8. Wann gelten Cholesterinwerte als zu hoch?
- 9. Wieso sind hohe Cholesterinwerte gefährlich?
Cholesterin kennen viele als Gesundheitsrisiko gerade bei Senioren. Lange Zeit wurden große Einschnitte bei der Ernährung gefordert wie der Verzicht auf Eier und Fette, galt Cholesterin doch als größtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Inzwischen ist der Stoff besser erforscht. Nichtsdestotrotz kann ein krankhaft erhöhter Cholesterinwert eine dramatische Wirkung auf Ihre Gesundheit haben und das Risiko für akute Erkrankungen wie Schlaganfälle und auch Herzinfarkte erhöhen. Daher sollten Sie gut über die Wirkung von Cholesterin informiert sein und wie Sie durch gesunde Ernährung kleine Erfolge für Ihre Gesundheit bewirken.
Gesundheitsrisiko hohes Cholesterin
Was ist Cholesterin?
Cholesterin ist ein im Körper natürlich vorkommender Stoff, der zu der Gruppe der Fette (Lipide) gehört. Er ist wichtig für die Funktion der Zellmembran, aber auch ein Baustein bei der Produktion von Gallensäure, Vitamin D und Steroidhormonen wie Östrogen und Testosteron. Ungefähr 2/3 des benötigten Cholesterins stellt der Körper selbst her, die restlichen Mengen nehmen wir über die Nahrung zu uns.
Wenn man von hohen Cholesterinwerten spricht, meint man aber eigentlich die Dichte von bestimmten Lipoproteinen im Blut. An diese bindet sich das wasserunlösliche Cholesterin für den Transport durch den Blutkreislauf. Man unterscheidet sie in drei Arten: VLDL (very low density lipoprotein), LDL (low density lipoprotein) und HDL (high density lipoprotein). Für die Messung wird aber nur LDL und HDL herangezogen. Dabei gilt LDL als der problematische Faktor: Das Protein ist vor allem für den Transport des Cholesterins aus der Leber ins Zellgewebe zuständig.
Wenn aber der Körper zu viel Cholesterin aufgenommen hat, kann das LDL den Stoff an die so übersättigten Zellen nicht mehr abgeben. So entsteht eine höhere Konzentration von LDL im Blut und es kommt meist zur Ablagerung des Cholesterins in den Gefäßwänden. Das nennt man auch Arterienverkalkung und stellt ein großes Gesundheitsrisiko dar.
Welche Lebensmittel Sie bei hohem Cholesterin meiden sollten
Lebensmittel mit einem hohen Fettanteil übersättigen Sie schnell mit Cholesterin. Das gilt besonders für tierische Fette. Somit sollte fast Food und andere Fertiggerichte keine Standardmahlzeit bilden und auch für fettreiche Saucen, Dressings oder Aufstriche gibt es oft fettarme Alternativen. Und auch Fleisch und Wurstprodukte sollten Sie reduzieren, ebenso Ei-Produkte, die sich oft in kohlenhydratreicher Nahrung verstecken.
Der Zuckerkonsum sollte ein geregeltes Maß nicht übersteigen. Hier stecken aber viele Fallen, denn gerade vermeintlich gesundes Müsli, Joghurts und Obstsmoothies sind oft wahre Zuckerbomben. Und auch Fertigprodukte, Softgetränke und Fruchtsäfte haben einen hohen Zuckergehalt, den Sie nicht unterschätzen sollten.
Selten bedacht ist der Einfluss von Alkohol. Da der Cholesterinwert maßgeblich von der Leber bestimmt wird, sorgt eine Vergiftung der Leberzellen durch Alkohol für eine verminderte Leistungsproduktion in dieser Hinsicht und somit für höhere Cholesterinwerte.
Im besten Fall stellen Sie mit fachärztlicher Hilfe oder mit einer Diätassistenz einen gesunden, für Sie gut in den Alltag integrierbaren Ernährungsplan auf. Für die meisten Menschen pendelt sich die akzeptable Grenze für die tägliche Cholesterinmenge bei 300 mg am Tag ein, dies ist aber auch sehr individuell von Ihrer Gesundheit und Ihren Lebensumständen abhängig. Dabei müssen Sie sich nicht alles verbieten, auch Süßes oder Lieblingsessen darf in gesundem Maße weiterhin eine Rolle für Sie spielen.
Verbotene Lebensmittel bei hohem Cholesterin: Tabelle
Getränke | Softgetränke |
Fruchtsäfte | |
Süße Smoothies | |
Alkohol | |
Kohlenhydrate und Ballaststoffe | Fast Food und Fertiggerichte |
Eiernudeln | |
Müsli mit Zuckerzusatz, Müsliriegel | |
Produkte aus Blätterteig | |
Fett- oder zuckerreiche Snacks wie Chips, Schokoriegel, Weingummi | |
Obst und Gemüse | gesüßtes Konservenobst |
Obst mit hohem Fruchtzuckeranteil | |
fettreiches Salatdressing | |
Milchprodukte und Eier | fett- oder zuckerreiche Milchprodukte wie Sahne, gesüßten Joghurt, Pudding |
Käse mit mehr als 30% Fett | |
sehr eihaltige Produkte (Vorsicht: Oft versteckt!) | |
Fleisch und Fisch | Haut und Innereien |
Fleisch mit hohem Anteil gesättigter Fettsäuren | |
Fleisch mit viel sichtbarem Fett | |
Fettreiche Wurstwaren | |
Aal | |
Fisch in fettreichen Saucen | |
Meeresfrüchte | |
Fette und Süßigkeiten | Butter aus tierischen Fetten |
Schmalz, Kokosfett, Palmkernöl | |
fettreiche Saucen und Dressings | |
Sahne-Eis | |
Kaffee-Zusätze aus Sirup | |
fett- und zuckerreiches Gebäck, Kuchen und Torten |
Wie Ernährung und Cholesterin zusammenhängen
Da Ihr Körper mehr Cholesterin braucht, als er selbst herstellen kann, müssen Sie Cholesterin über die Nahrung aufnehmen. Daher ist eine cholesterinarme Ernährung für einen gesunden Menschen nicht unbedingt erforderlich und dann sogar ungesund, wenn Sie nicht die nötige Menge aufnehmen.
Hinzu kommt, dass inzwischen nachgewiesen ist, dass ein hoher Cholesterinwert vor allem mit der Regulation in der Leber zusammenhängt und nicht mit der Ernährung. Daher ist eine Ernährungsumstellung dann besonders sinnvoll, wenn die Cholesterinwerte nur leicht erhöht sind und Sie durch eine geringere Zufuhr von Cholesterin dies ausgleichen können. Bei bereits krankhaft hohen Werten ist eine ausgewogene Ernährung zwar hilfreich, aber nicht ausschlaggebend.
Häufig wird auch Adipositas mit hohen Cholesterinwerten in Zusammenhang gebracht. Allerdings treten sie nur aus denselben Ursachen auf und gehören sonst nicht zusammen. Jedoch bietet sich gerade in solchen Fällen eine Ernährungsumstellung an, da es beiden Erkrankungen zugutekommt.
Richtige Ernährung bei hohem Cholesterin: Das sollten Sie beachten
Wichtig ist bei der Ernährung immer, dass Sie den notwendigen Nährstoffbedarf Ihres Körpers immer bedenken und nicht unterlaufen. Auch sollten Sie Allergien und Unverträglichkeiten nicht missachten!
Wenn sie Vorerkrankungen haben, die eine bestimmte Ernährung erfordert, geht diese meistens vor. Idealerweise sprechen Sie eine Ernährungsumstellung immer mit Ihrer Hausärztin oder einem Diätassistenten ab, damit Sie sicher voll versorgt sind.
Empfohlene Lebensmittel bei hohem Cholesterin
Empfehlenswert ist, dass Sie generell von tierischen auf pflanzliche Fette wechseln. Die immer größer werdende Vielfalt der veganen Produkte bietet hier inzwischen eine vielfältige Palette an Angeboten.
Obst und Gemüse sind sehr cholesterinarm und gesund, deswegen empfiehlt die WHO grundsätzlich fünf Portionen am Tag. Denken Sie aber bei Obst immer daran, dass es nicht zu süß sein sollte, um den Zuckerspiegel nicht zu hoch zu treiben, Fisch ist ein hervorragender Lieferant von gesunden Omega-3-Fettsäuren. Er sollte aber frisch sein und ohne sahnige oder fettreiche Saucen auskommen. Ebenso gesunde Fette bringen Nüsse, insbesondere Walnüsse, mit.
Ballaststoffreiche Ernährung ist in vieler Hinsicht klasse für die Gesundheit. Vollkornprodukte und Haferflocken sind hilfreich für die Verdauung und gute Energielieferanten. Ballaststoffe wirken auch direkt auf den Cholesterinspiegel ein, denn sie binden Gallensäure im Stuhl, für dessen Produktion der Körper wieder Cholesterin verbraucht.
Wann gelten Cholesterinwerte als zu hoch?
Der Cholesterinwert gibt die Menge an LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin im Blut aus, wobei das LDL normalerweise ca. 70 % des Gesamtcholesterins ausmacht. Gemessen wird dabei in mg/dl Blut.
Erwachsene Menschen über 40 sollten einen Gesamtcholesterinwert von unter 190 mg/dl haben, zwischen 20 und 40 idealerweise auch unter 140. Ab 240 mg/dl spricht man von einem besorgniserregend hohen Cholesterinwert, der unbedingt behandelt werden muss.
Ein zweiter Messwert ist der sogenannte Arteriosklerose-Risiko-Index, der das Verhältnis von LDL-Cholesterin zu HDL-Cholesterin misst. Dabei gilt: Je höher die LDL-Dichte im Blut ist, desto höher ist der Quotient und desto schlechter der Index. Menschen ohne sonstige Risikofaktoren für Arteriosklerose sollten einen Quotienten von unter 4 erreichen, Menschen mit Risikofaktoren einen Quotienten unter 3. Wer bereits an Arteriosklerose erkrankt ist, der sollte einen Quotienten unter 2 anstreben.
Der Arteriosklerose-Risiko-Index hat an Bedeutung für die Diagnose inzwischen verloren, da er bei extrem hohen HDL-Werten einen sehr guten Quotienten ausgibt, während der Wert trotzdem sehr schädlich für das Herz-Kreislauf-System ist. Er ist jedoch bei konstanter Beachtung der Werte ein guter Indikator und Messspiegel für Patienten und wird neben der Beobachtung des systolischen Blutdrucks in die Gesamtbewertung mit einbezogen.
Insgesamt sind viele Faktoren wichtig, um einen gesunden Cholesterinwert zu bestimmen. Neben dem Alter und dem Geschlecht spielen Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck eine Rolle, dazu kommt der allgemeine Lebensstil und Risikofaktoren wie Rauchen oder häufiger Alkoholgenuss.
Ein gesunder Mensch muss selten auf eine cholesterinarme Ernährung achten. Jedoch kann es genetische Dispositionen zu hohem Cholesterin geben, sodass bereits im Kindesalter die Zufuhr von Cholesterin über das Essen reguliert sein muss.
Wieso sind hohe Cholesterinwerte gefährlich?
Cholesterin ist kein grundsätzlich gefährlicher Stoff, sondern wichtig für eine gesunde Funktion des gesamten Körpers. Jedoch können die Zellen nur eine bestimmte Menge von Cholesterin aufnehmen und verarbeiten, sodass zu viel Cholesterin sich im Blutkreislauf quasi staut. Die LD-Lipoproteine, an die sie sich gebunden haben, geben sie dann oft an die Muskelschicht der Gefäßwände ab. Hier jedoch können sie Verkalkungen bilden, die die Gefäßwand enger und zudem weniger elastisch machen.
Dies führt zu zwei großen Problemen: Die Durchblutung ist gestört und jede Verkalkung birgt die Gefahr der Thrombenbildung.
Eine verkalkte Stelle kann bei hohem Blutdruck oder durch kleine Thromben abreißen und so als größerer Fremdkörper in den Blutkreislauf geraten. Wenn dieser Thrombus dann in kleinere Gefäße gerät, werden diese verstopft. Passiert dies im Hirn oder im Herzen, spricht man von einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt. Die verstopften Gefäße beginnen dann, hinter der Blockade abzusterben und weiteren Schaden anzurichten. Deswegen ist es wichtig, Thromboseprophylaxe zu betreiben.
Aber auch eine Durchblutungsstörung aufgrund der Verengung der Gefäße ist ein großes Problem. Denn je nach Ausmaß der Störung kann es zu einer Unterversorgung bei den dahinterliegenden Gefäßen führen. Auch steigt der Puls an, da der Körper versucht, mithilfe eines gesteigerten Kreislaufes die Versorgung zu kompensieren. Das wiederum stresst das Herz und wirkt sich negativ auf den ganzen Körper aus.
Ein drittes, oft vergessenes Risiko ist ein Missverhältnis zwischen Phospholipiden und Cholesterin. Gerät dieses zu stark aus dem Gleichgewicht, kann es dazu kommen, dass das Cholesterin in der Gallenblase oder den Gallenwegen kristallisiert und schmerzhafte Gallensteine bildet.
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