Nachtrag: Am 4. September 2022 wurde nun das 3. Entlastungspaket verabschiedet. Dabei werden nun beispielsweise auch Rentner bei der Energiepreispauschale berücksichtigt. Der nachfolgende Artikel wurde in den zugehörigen Kategorien dementsprechend aktualisiert.
Am Am 27. April 2022 wurde in einer Kabinettssitzung des Bundeskabinetts die angedachten Maßnahmen aus dem Entlastungspaket 2022 verabschiedet. Vorgesehen sind neben einer Energiepauschale von 300 Euro auch ein Tankrabatt, ein Hartz-IV-Zuschuss, ein Kindergeldbonus sowie ein vergünstigtes Nahverkehrsticket für 9 Euro. Das milliardenschwere Hilfspaket soll den Bürgern aufgrund der steigenden Preise Unterstützung bieten. Doch welche Maßnahmen gelten für Rentner und was können Sie unternehmen, um auch als Rentner von der Energiepauschale zu profitieren?
Aktualisierung Oktober 2022: Laut des Bundesverkehrsministeriums soll es ab Januar 2023 ein bundesweit gültiges 49€-Ticket geben.
Aktualisierung September 2022: Eine Nachfolgeregelung für das 9-Euro Ticket soll es nach Angaben des Bundesverkehrsministers bereits Anfang 2023 geben. Das neue, bundesweit gültige Nahverkehrsticket soll zwischen 49 und 69 Euro im Monat kosten – allerdings müssen hierfür noch die Länder zustimmen.
Gültig bis August 2022: Da viele Rentner häufig Bus und Bahn als Verkehrsmittel nutzen, dürften sie vor allem von dem vergünstigten Nahverkehrsticket profitieren. Für nur 9 Euro im Monat können alle Fahrgäste damit bundesweit den Nah- als auch den Regionalverkehr nutzen. Gelten sollen die Vergünstigungen bereits von Anfang Juni bis Ende August. Personen, welche bereits über ein Abonnement bzw. Monatsticket verfügen, sollen die Differenz erstatten bekommen, beispielsweise über einen verringerten Betrag beim Bankeinzug oder durch eine Erstattung. Erhältlich soll das 9-Euro-Ticket über die einzelnen Websites oder Apps der Verkehrsverbunde oder an den Verkaufsautomaten sein.
Aktualisierung September 2022: Der Tankrabatt lief mit Ende August 2022 aus und wird nicht weiter verlängert. Die im Jahr 2023 anstehende Erhöhung der CO2-Abgabe wurde auf das Jahr 2024 verschoben.
Gültig bis August 2022: Alle Rentner, die weiterhin mit dem Auto unterwegs sind, profitieren auch von dem sogenannten Tankrabatt. Dabei sollen ebenfalls von Anfang Juni bis Ende August die Energiesteuern auf Kraftstoffe gesenkt werden. Wer innerhalb dieses Zeitraums tankt, zahlt weniger Krafstoffsteuer, genauer gesagt 29,55 Cent weniger pro Liter Benzin und 14,04 Cent weniger pro Liter Diesel. Hier besteht allerdings die Gefahr, dass die Steuerentlastung nicht unbedingt bei den Autofahrern ankommt, sondern gegebenenfalls den Mineralöl-Konzernen zugutekommt.
Energiepauschale: Wie kann ich die Energiepauschale auch als Rentner erhalten?
Aktualisierung September 2022: Beim 3. Entlastungspaket ist nun auch eine Energiepreispauschale für Rentner in Form einer Einmalzahlung von 300 Euro vorgesehen. Die Pauschale soll ab dem 1. Dezember 2022 an Senioren ausgezahlt werden. Genau wie bei der bereits beschlossenen Energiepreispauschale für Arbeitnehmer, müssen auch Rentner die Hilfe von 300 Euro versteuern. Zum 1. Januar 2023 sollen zudem Rentenbeträge vollständig von der Steuer abgesetzt werden können.Für einen gewissen Basisverbrauch an Strom soll außerdem nach dem Willen der Koalition künftig ein vergünstigter Preis gelten.
Gültig bis August 2022: Wie in den zuvor genannten Absätzen geschildert, profitieren Rentner zwar vom Entlastungspaket 2022, besonders auch, wenn sie bereits auf Sozialhilfe angewiesen sind, allerdings sieht es so aus, als ob sie bei der Energiepauschale vergessen worden sind. Denn voraussichtlich ab September erhält jeder einkommensteuerpflichtige Beschäftigte einmalig 300 Euro brutto. Das Geld landet dabei automatisch mit der Lohn- oder Gehaltsabrechnung auf dem Konto der betreffenden Person. Auch Selbstständige profitieren von der Regelung. Rentner erhalten allerdings keinen Zuschuss, da sie kein Einkommen aus Arbeit beziehen.
Um jedoch nachträglich trotzdem an die Energiepauschale zu kommen, können Rentner einen einfachen Trick anwenden: Es ist ausreichend lediglich einen Tag im Jahr 2022 zu arbeiten, entweder in einem 450-Euro Minijob oder als Selbstständiger.
Die CDU-Finanzexpertin Antje Tillmann sagte gegenüber der Bild-Zeitung, dass es beispielsweise ausreiche, einmal im Jahr 2022 eine Stunde auf ein Enkelkind aufzupassen und dafür 12 Euro Mindestlohn von seinen Kindern zu erhalten – im Rahmen eines Minijobs oder aus selbstständiger Tätigkeit. Im Anschluss müssen diese Einkünfte in der Steuererklärung angegeben werden. Dadurch würde die Energiepauschale im Mai 2023 ausbezahlt werden.
Das Bundesfinanzministerium wies darauf hin, dass man beachten sollte, dass die Beschäftigung bei Verwandten steuerrechtlich anerkannt wird. Im besten Fall lassen Sie sich als Rentner das Gehalt von Ihren Verwandten überweisen und können so dem Finanzamt einen Nachweis vorlegen.