Wohnen im Alter, Pflegedienste
Einkaufshilfe für Senioren: Angebote und Kosten im Überblick
Informieren Sie sich hier zu Einsatzmöglichkeiten sowie entsprechenden Kosten einer Einkaufshilfe. Die wichtigsten Details im Überblick!
Stand 16. September 2024
Im Alltag gibt es viele verschiedene Aufgaben, die mit zunehmendem Alter schwieriger werden. Das reicht vom Kochen, über Körperpflege bis hin zur Reinigung der Wohnung. Besonders Einkäufe und Erledigungen außerhalb der Wohnung scheinen nahezu unmöglich.
Zudem fühlen sich viele Senioren mit zunehmendem Alter unsicher beim Autofahren. Nachlassende Reaktionsfähigkeit, eingeschränktes Sehvermögen und die Angst vor Unfällen führen oft zu Unsicherheiten im Straßenverkehr. Auch dichte Verkehrsverhältnisse oder ungewohnte Routen können Stress verursachen. Diese Unsicherheit führt dazu, dass viele ältere Menschen das Autofahren meiden oder es gänzlich aufgeben.
In solchen Fällen kann eine Einkaufshilfe oder Fahrdienste eine wichtige Unterstützung sein, um notwendige Besorgungen und Arztbesuche sicher und stressfrei zu erledigen. Nach den neuen Begutachtungsrichtlinien gelten Personen als pflegebedürftig, wenn sie ihren Alltag nur noch teilweise selbstständig bewältigen können.
Für wen ist eine Einkaufshilfe geeignet?
Eingeschränkte Mobilität
Mit dem Alter werden alltägliche Bewegungen wie das Gehen oder Tragen schwerer Einkaufstüten zunehmend schwieriger. Eine Einkaufshilfe kann diese Belastung übernehmen und sicherstellen, dass wichtige Besorgungen dennoch erledigt werden. Entweder wird pflegebedürftigen Personen zu ihren Einkäufen oder Arztbesuchen begleitet oder die Besorgungen eigenständig von der Einkaufshilfe erledigt.
Kraftverlust
Oftmals haben Senioren einfach nicht mehr die körperliche Kraft, schwere oder sperrige Einkäufe zu tragen. Eine Einkaufshilfe entlastet hier und sorgt dafür, dass auch größere Besorgungen ohne Anstrengung erledigt werden können.
Sinnesbeeinträchtigungen
Seh- oder Hörprobleme machen es schwer, in einem Supermarkt zurechtzukommen oder Preise und Produkte richtig zu erkennen. Eine Einkaufshilfe kann Senioren unterstützen, indem sie die gewünschten Produkte findet und die notwendigen Informationen, etwa zu Preisen oder Inhaltsstoffe, bereitstellt.
Kognitive Einschränkungen
Bei Gedächtnisproblemen oder altersbedingter Verwirrtheit fällt es Senioren schwer, sich an Einkaufslisten zu erinnern oder den Einkauf zu planen. Eine Einkaufshilfe sorgt dafür, dass alles Nötige besorgt wird und nichts vergessen wird.
Ängste und Unsicherheit
Viele ältere Menschen fühlen sich unsicher oder werden ängstlich, wenn sie allein unterwegs sind, besonders in stressigen oder unbekannten Umgebungen. Eine Einkaufshilfe gibt ihnen Sicherheit, begleitet sie und übernimmt in schwierigen Situationen.
Wie oft kommt die Einkaufshilfe, und wie bereiten Sie deren Einsatz vor?
Die Häufigkeit der Besuche einer Einkaufshilfe hängt von den individuellen Bedürfnissen und der Pflegebedürftigkeit der Person ab. In der Regel können feste Tage oder flexible Termine vereinbart werden, je nachdem, wie oft Einkäufe oder Besorgungen erforderlich sind.
Um den Einsatz vorzubereiten, ist es hilfreich, eine Liste mit benötigten Produkten oder Aufgaben zu erstellen und eventuelle Präferenzen oder spezielle Anforderungen im Vorfeld abzusprechen.
Auch sollte geklärt werden, ob die Einkaufshilfe nur begleitet oder die Einkäufe eigenständig erledigt. Eine gute Planung sorgt dafür, dass alles reibungslos abläuft und die notwendigen Dinge zuverlässig besorgt werden
Hausnotruf als Alternative
Wenn Sie sich noch nicht für eine Einkaufshilfe entscheiden, jedoch Ihre Angehörigen immer in Sicherheit wissen möchten, könnte ein Hausnotruf genau das Richtige für Sie sein. Denn so sind Ihre Angehörigen rund um die Uhr, überall abgesichert und können im Notfall mit nur einem Knopfdruck Hilfe rufen.
Kosten
Die Kosten für eine Einkaufshilfe variieren je nach Anbieter, Region und Umfang der Unterstützung. In vielen Fällen belaufen sich die Kosten auf etwa 15 bis 30 Euro pro Stunde, wobei einige private Pflegedienste oder ehrenamtliche Organisationen spezielle Angebote machen können.
Pflegebedürftige Personen mit einem anerkannten Pflegegrad können die Betreuungs- und Entlastungsleistungen nach § 45b SGB XI in Anspruch nehmen. Diese gewähren monatlich 125 Euro (ab 01.01.2024 131 Euro), die für Dienstleistungen wie eine Einkaufshilfe, haushaltsnahe Tätigkeiten oder andere entlastende Maßnahmen verwendet werden können.
Wichtig ist, dass die Kostenübernahme bei der Pflegekasse beantragt wird und die Einkaufshilfe von anerkannten Diensten kommt, um die Erstattung zu sichern.
Alternativen
Nachbarschaftshilfe
Oft helfen Nachbarn gern bei Einkäufen oder Besorgungen. In vielen Gemeinden gibt es organisierte Nachbarschaftsnetzwerke, in denen Freiwillige Aufgaben wie Einkaufen oder kleinere Besorgungen übernehmen.
Online-Lieferservices
Viele Supermärkte und Plattformen bieten Online-Bestellungen mit Lieferung nach Hause an. Dies ermöglicht Senioren, ihre Einkäufe bequem von zu Hause aus zu erledigen. Bestellt werden kann am Computer, Tablet oder mit dem Smartphone.
Ehrenamtliche und soziale Dienste
In vielen Städten gibt es gemeinnützige Organisationen oder Kirchen, die kostenlose oder kostengünstige Einkaufshilfen durch Ehrenamtliche anbieten. Gemeindenahe soziale Einrichtungen oder ambulante Pflegedienste bieten oft haushaltsnahe Dienstleistungen wie Einkäufe an, die von der Pflegekasse finanziert werden können.
Fazit zum Thema Einkaufshilfe
Dank der Möglichkeit, Betreuungs- und Entlastungsleistungen nach § 45b SGB XI zu nutzen, können die Kosten für eine Einkaufshilfe teilweise oder vollständig übernommen werden, was den Zugang zu dieser wichtigen Hilfe erleichtert. Letztendlich stärkt eine Einkaufshilfe die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit von Senioren, ohne sie zu überfordern.
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