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Technik im Alltag

Senioren & Technik - Tipps um den Alltag zu erleichtern

Stand 02. August 2024

Smartphone, Videotelefonate oder Lichtschalter per App - für Senioren ist Technik heute eine selbstverständliche Ergänzung des gewohnten Alltags. Die Digitalisierung unserer Zeit hat die Chance, die Lebensqualität im Alter nicht nur zu erhalten, sondern sogar zu steigern. Dafür benötigen Sie in der Regel kein Fachwissen, jedoch sollten Sie über Risiken informiert sein.

In diesem Artikel stellen wir Ihnen daher einige Technologien vor, die Ihr Leben vereinfachen und Ihre Selbstständigkeit unterstützen können, und geben Ihnen Sicherheitstipps für einen sorgenfreien Umgang.

 

Digitalisierung im Alltag

In unserem Alltag nehmen Technik und Digitalisierung einen immer größeren Platz ein. Auch für Senioren ist die Nutzung des digitalen Raumes und moderner Technologie inzwischen selbstverständlicher. Seniorenfreundliche Endgeräte sind ein wachsender Markt, der Vielen den Einstieg und die Nutzung deutlich erleichtert.

Aber nicht allein Smartphones und Tablets erobern die Welt. Viele Neuerungen von Telemedizin über den Hausnotruf bis hin zu Smart Homes bieten einen großen Nutzen für die selbstständige und selbstbestimmte Lebensführung bis ins hohe Alter. Die Überwachung durch sogenannte Wearables wie Fitnessuhren oder Smartwatches unterstützt die Pflege Zuhause, während diverse soziale Medien und Messenger Dienste die Verbindung zu Freunden und Familienangehörigen, aber auch Gleichgesinnten auf der ganzen Welt herstellen. 

 

Technische Unterstützung für Zuhause

Ausgeklügelte Technologie kann Ihnen besonders im Haushalt viel Arbeit abnehmen. Das ist gerade für Senioren eine Erleichterung, wenn alterstypische Einschränkungen einstige Routinen erschweren oder sogar unmöglich machen. Statt aufwendige Hilfe zu organisieren oder jemanden zu bezahlen, ist manchmal die Hilfe nur einen Knopfdruck entfernt.

Hausnotrufsysteme für einen sorgenfreien Alltag

Ein Hausnotrufsystem unterstützt Senioren bei einem selbstständigen Alltag rund um die Uhr und jeden Tag. Geraten Sie in eine Notsituation oder brauchen Sie akut Hilfe z.B. beim Aufstehen nach einem Sturz, betätigen Sie den Notrufknopf und lösen so einen Alarm aus.

Dieser erreicht die Telefonzentrale Ihres Anbieters, von wo aus man Kontakt zu Ihnen aufnimmt und sich geeignete Hilfe auf den Weg zu Ihnen macht. Das kann die Information an Ihre Angehörigen sein, oder das Entsenden eines mobilen Hilfsteams. In ernsten Situationen kann aber der Rettungsdienst alarmiert werden.

Der Vorteil von einem Hausnotrufsystem liegt darin, dass Sie den Notrufknopf stets bei sich tragen und somit immer sicher sein können, dass Sie im Bedarfsfall Hilfe erreicht. Zudem bieten diverse Anbieter auch technische Extras an wie Videotelefonie oder eine Sturzerkennung im Notrufknopf, der automatisch auslöst. Meist können Sie zwischen kostengünstigen Basismodellen bis hin zu mobilen Notrufgeräten mit GPS-Funtion wählen. Je nach Pflegegrad haben Sie bei der Anschaffung eines Hausnotrufsystems sogar den Anspruch auf eine finanzielle Unterstützung.

Unterstützung für Senioren im Haushalt

Saug- und Wischroboter sind mehr als ein Trend, sondern echte Alltagshelfer. Die ca. 10-15 cm hohen, runden Roboter fahren selbständig durch Ihre Wohnung und saugen und wischen alles durch. Aktiviert werden sie per Knopfdruck oder Fernbedienung, den Weg finden sie dann dank intelligenter Sensoren selbst um Möbel und Ecken herum. Sie können sogar eine automatische Aktivierung für einen festen Zeitpunkt einstellen und müssen nicht währenddessen Zuhause sein. Zwar brauchen die Roboter mit 1 bis 2 Stunden etwas länger für die ganze Wohnung, doch nehmen sie auch viel Arbeit ab und erfordern kaum Bücken oder das Hantieren mit einem Staubsauger oder Wischmop.

Sprachgestützte Assistenzsysteme sind vor allem von den großen Anbietern wie Google oder Amazon bekannt. Dabei handelt es sich um kleine Geräte, die Sie durch das Sagen einer bestimmten Phrase aktivieren und denen Sie verschiedene Befehle geben können. Die Dienste reichen vom Abspielen bestimmter Musik bis hin zu Bestellungen, die das System für Sie erledigt. Es kann in Kombination mit einem Smartphone auch für Sie Personen aus Ihrem digitalen Adressbuch anrufen oder Nachrichten schreiben.

Ein neuer Markt bildet sich mit Elektrogeräten, die durch Digitalisierung neue Nutzungsmöglichkeiten bieten. Das sind z.B. Kühlschränke, die selbsttätig Inventur führen und Sie über ablaufende Lebensmittel informieren oder auch regelmäßige Bestellungen selbst tätigen. 

Smart Home für Senioren

Smart Home ist ein Oberbegriff für eine Vielzahl von technischen Lösungen, die Ihr Zuhause betreffen. Meist geht es um die Steuerung von Geräten wie der Heizung, den Rolläden oder der Beleuchtung. Mithilfe eines Smartphones ermöglicht es Ihnen die Technik, von überall Einstellungen vorzunehmen - wie das Absenken der Temperatur zur Nacht hin oder das Ausschalten des Lichtes in Räumen, ohne dass Sie nochmal dafür aufstehen müssen.

Oft ist in Smart Homes auch eine sogenannte Künstliche Intelligenz verbaut, die auf Temperatur oder Lichtverhältnisse reagiert und Ihr Haus so energetisch optimal einstellt. Das spart Heizkosten, senkt den Stromverbrauch und nimmt Ihnen zugleich die Sorge, etwas zu vergessen. Zudem kann es auch die Luftfeuchtigkeit regulieren und so aktiv Schimmel vorbeugen.

Gerade für Senioren ist Smart-Home-Technologie eine wertvolle Ergänzung, da sie individuell an den Alltag und die Bedürfnisse angepasst wird. Die Technik kann sogar bis zur Überwachung der Einnahme von Medikamenten helfen, Türen öffnen und Barrieren für verschiedene Arten von Einschränkung oder Behinderung abbauen.

Social Media für Senioren

Soziale Medien werden auch für Seniorinnen und Senioren eine zunehmend wichtige Plattform im Internet. Hier vernetzen Sie sich mit Gleichgesinnten und Freundinnen, finden alte Klassenkameraden oder neue Liebe. Die Möglichkeiten sind immens und helfen gut gegen Vereinsamung im Alter oder bei starker Mobilitätseinschränkung.

Wichtiges zu Social Media Plattformen

Soziale Netzwerke sind in der Regel auf den ersten Blick kostenlos und lassen sich sehr intuitiv bedienen. Allerdings sollten Sie beachten, dass die Betreiber Ihnen diese Plattformen nur deswegen kostenlos anbieten können, weil dort viel Werbung geschaltet wird. Nicht immer ist diese Werbung als solche erkennbar, auch wenn gesetzlich eine Kennzeichnungspflicht besteht. 

Ebenso verkaufen unter Umständen die Betreiber Ihre Daten, die während der Nutzung gesammelt werden - das kann z.B. Ihr Interesse für Häkelwolle sein oder Menschen von der Schule, auf die auch Sie gegangen sind. Diese Daten werden genutzt, um Ihnen vor allem auf Sie zugeschnittene Werbung zu zeigen.

Außerdem ist wichtig, dass Sie einen realistischen Blick für das behalten, was dort veröffentlicht wird. Viele stellen sich oder ihr Leben in einem ausschließlich positiven Licht dar und übertreiben zuweilen auch. Ebenso finden Sie dort aber auch spezifische Informationen von z.B. Betroffenen einer Erkrankung, die auch Ihr Leben begleitet, oder gute Ratschläge und Impulse. 

Online-Dating

Auch Alter schützt vor dem Verlieben nicht. Wer den zweiten Frühling sucht, wird oft im Internet fündig. Die weitreichende Verbindungsmöglichkeit überwindet dabei jeden Raum, was Ihre Chance auf eine neue Liebe wesentlich erhöht. Denn so können Sie bei der Partnersuche auch mit einem faszinierenden Menschen in der Nachbarstadt oder auch in einem ganz anderen Bundesland in Kontakt treten. Zudem entsteht ein Gespräch, noch bevor Sie sich gesehen haben, sodass Sie schon früh merken, ob es zwischen Ihnen knistert.

Die gängigen Datingseiten im Internet haben längst auch das Seniorenalter ins Auge gefasst und bieten Ihnen denselben Komfort und Sicherheit wie auch den jüngeren Nutzern. Auch haben sich eigene Portale für Seniorinnen und Senioren gebildet, die nach einer neuen Liebe suchen.

Unterhaltungstechnik für Senioren

Einer der größten Vorteile der modernen Technologie ist die Verfügbarkeit von Inhalten. Dies gibt Ihnen besonders im Unterhaltungssektor immense Gestaltungsmöglichkeiten für Ihren Alltag. Ob Streamingdienst für Filme oder auch Radiosendungen, die Sie als Podcasts noch anhören können: Der digitale Raum hat den Konsum von Unterhaltungsmedien stark verändert.

Dadurch hat sich eine sehr große Bandbreite an Anbietern etabliert, aus denen Sie wählen können. Viele Streamingdienste bieten Ihnen Serien und Filme auch aus Ihrer Kindheit und Jugend, auf Musikplattformen finden Sie diverse Künstlerinnen und Genres und Ihre bevorzugte Radiosendung können Sie nun auch zu einer Ihnen passenden Tageszeit als Podcast hören. 

Weiterbildung im digitalen Raum

Technik spielt bei der Bildung und Weiterbildung auch eine große Rolle. Einerseits bietet das Internet diverse Websites und Portale, auf denen Sie unzählige Kurse oder Anleitungen finden für jedes nur erdenkliche Hobby. Auch haben die meisten Bibliotheken heutzutage einen Onlinezugang, mit dem Sie auf abertausende eBooks und Zeitungen Zugriff haben.

Darüber hinaus bietet Ihnen Technologie aber auch z.B. Sprachkurse mit echtem Feedback zu Ihrer Aussprache, virtuellen Fitnessstudios, sodass Sie Zuhause zu der für Sie passenden Zeit trainieren können, oder vernetzt Sie mit anderen Lerngruppen zu Sprachtandems oder Lerngruppen.

Risiken und Sicherheitstipps

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Wie überall haben Sie Rechte und sind bis zu einem gewissen Grad auch geschützt. Doch sind mit der digitalen Welt auch neue Risiken und Betrugsmaschen verbunden, vor denen Sie sich unbedingt schützen sollten. Speziell für Senioren gibt es einige Sicherheitstipps im Umgang mit moderner Technologie, die zu beachten sind.

Datenschutz im Internet

Ihre Daten gehören alleine Ihnen. Dazu gehören harmlose, unspezifische Daten wie Ihre digitalen Lesezeichen auf Kochseiten, aber auch Ihre ganz persönlichen Daten wie Adresse, Name, Kontonummern und Fotos. Diverse Datensammler tragen solche Daten zusammen, um sie an Firmen zu verkaufen. Meist geschieht dies, um Ihnen nur solche Werbung anzuzeigen, von denen die Firmen annehmen, dass Sie darauf klicken und etwas bestellen werden.

Solche Daten können aber auch missbräuchlich genutzt werden. Geraten Ihre Daten in die falschen Hände, können Einbrecher aus Ihren Postings auf Sozialen Medien oder Kartenkäufe für ein Konzert Rückschlüsse ziehen, wann Sie nicht Zuhause sind. Auch kann jemand ein Foto von Ihnen nutzen, um sich als Sie auszugeben. 

Seien Sie daher immer bedacht, was Sie im Internet von und über sich veröffentlichen und achten Sie auf Ihre Privatsphäreeinstellungen.

Betrug im digitalen Zeitalter

Da man sich im digitalen Raum hinter einem Bild und einem Pseudonym verstecken kann und somit auch vorgeben kann, jemand ganz anderes zu sein, ist Kriminalität im Internet Alltag für die Polizei.

Besonders Senioren trifft die digitale Variante des Enkeltricks. Während früher Betrüger per Telefon Kontakt suchten und sich als Enkelkind ausgaben, das dringend Geld benötigt, ist heute per SMS, eMail oder Chat die Kontaktaufnahme viel einfacher und anonymer. Zudem kann mit digitalen Bezahlmethoden wie Online-Überweisung oder Paypal ein solcher Betrug sehr schnell abgewickelt werden. 

Die lokalen Polizeistellen bieten oft Informationsmaterialien und auch Sprechstunden an, in denen gerade über den Enkeltrick im Cyberraum aufgeklärt wird und Ihnen Maßnahmen an die Hand gegeben werden, wie Sie einen solchen Betrug erkennen.

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